Chaos as usual

Chaos as usual

Wer sich heutzutage in den Straßenschluchten des Kapitalismus bewegt, muss aufpassen, von einstürzenden Paradigmen und herabfallenden

13. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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Mises und die Detektive

Trübselige Krisenzeiten offenbaren eines in aller Schonungslosigkeit: der Kapitalismus – er hat viele Feinde: Von links und von rechts kommen sie, manchmal sogar aus der Mitte, überfallsartig bei Nacht und Nebel oder klammheimlich sich heranpirschend; in jedem Fall aber findet sich der Kapitalismus überrumpelt und schwer unter Druck gesetzt, versucht sich zu wehren, so gut er kann, mit aller Kraft – jedoch: eine Übermacht feindlicher Kräfte steht ihm gegenüber – Gewerkschaftsführer, Bürokraten, Intellektuelle, Schauspieler, Rechtsanwälte, Lehrer, Ärzte, Literaten sowie all die anderen, die ihm Böses wollen, ihm in dunklen Gassen nachstellen, um ihn feige von hinten zu überfallen, in ihrer ganzen Niederträchtigkeit, diese elenden Schurken! Dabei hat er ihnen gar nichts getan, nicht das Geringste, der Kapitalismus ist an allem unschuldig, lediglich als Sündenbock herhalten muss er – Jawohl, als Sündenbock! – für all das Schlechte, das eine Politik der staatlichen Wohlfahrt über die Menschen bringt, für das sie aber die Schuld mit Vorliebe anderen in die Schuhe schiebt.

In etwa so lässt sich in aller Kürze das Spätwerk von Ludwig von Mises „Die Wurzeln des Antikapitalismus" zusammenfassen, eine Abrechnung des berühmten österreichischen Nationalökonomen mit den aus seiner Sicht zahlreichen Feinden des Kapitalismus bzw. der „Freiheit", wie er häufig und gerne die beiden Begriffe synonym verwendet. Es handelt sich bei dem Werk – eher Essay denn Buch – in meinen Augen nicht gerade um das Highlight des Miseschen Oeuvres, es ist inhaltlich eindimensional und sprachlich uninspiriert, insgesamt eher fade und kein Vergleich mit den deutlich anspruchsvolleren Hauptwerken des Meisters aus früheren Schaffensperioden. Mit einer Ausnahme allerdings, die ist tatsächlich lesenswert, weil einigermaßen kurios, und der widme ich diesen Beitrag.

In seinem Rundumschlag nimmt Mises nämlich auch einen ganz besonderen Übeltäter ins Visier – irrtümlich, wie ich glaube-, den unsereins wohl von vornherein nicht auf der Liste gehabt hätte, auch nach gründlichster Überlegung und mehrfacher Ausweitung des Kreises potenzieller Verdächtiger nicht. Es handelt sich dabei um keinen Menschen und keine politische Ideologie, keine Partei und keine Arbeitnehmerorganisation, nein: all das nicht. Der Übeltäter, von dem hier die Rede ist, ist aus ganz anderem Holz geschnitzt, und er scheint gefährlich – überaus gefährlich – denn Mises widmet ihm ein eigenes Unterkapitel – eine Ehre, die er nicht allen Kombattanten zuteil werden lässt. Es muss also ein ganz besonderer Feind sein, den sich der arme, unschuldige Kapitalismus da angelacht hat, ein Gegner von beispielloser Brutalität und eiskalter Gnadenlosigkeit, gewissermaßen der Osama Bin Laden des Antikapitalismus. Meine Damen und Herren, bitte halten Sie sich nun zu Ihrem eigenen Schutz irgendwo fest, bevor ich den großen Unbekannten entlarve: Es ist kein Geringerer als – der Detektiv-Roman! Weiterlesen

13. Jul. 2009
von Thomas Strobl
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01. Mrz. 2009
von fazadmin
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Das Eigentum in der Krise (und die Ökonomie auch)

Mit Subprime fing es an, dann kamen die ersten Bankenpleiten, und jetzt diskutieren wir das Enteignungsgesetz – je länger die Kreditkrise dauert, um so stärker verlagert sich ihr Epizentrum aus der Peripherie der Finanzmärkte direkt in den Maschinenraum des Kapitalismus: dorthin, wo der Motor allen wirtschaftlichen Wachstums die längste Zeit störungsfrei vor sich hinbrummte, dann von einer Sekunde auf die nächste ins Stottern geriet, die Fehlzündungen sich häuften, und jetzt akute Gefahr besteht, dass er wegen eines veritablen Kolbenfressers seinen Geist aufgibt: das Eigentum treibt die Marktwirtschaft an, und diese Krise ist eine Eigentumskrise! Weiterlesen

01. Mrz. 2009
von fazadmin
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