Niall Ferguson verweist in seinem jüngsten Buch "The Ascent of Money" auf den deutschen Marxisten Rudolf Hilferding – allerdings nur, um ihn zu widerlegen. Doch halt, Mister Ferguson! Nicht gar so schnell: Rudolf Hilferding legte mit seinem "Finanzkapital" eine erstaunlich aktuelle Kapitalismusanalyse vor, inklusive Krisenprognose, und das bereits anno 1910. Und auch als "Endstufe des Kapitalismus" skizzierte er ein Szenario, das uns anno 2009 sooo fremd eigentlich nicht erscheinen sollte. Weiterlesen
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Darwin, Marx und andere Evolutionisten
Einer der Gründe, warum die herrschenden ökonomischen Theorien immer wieder versagen, liegt wohl darin, dass sie nur allzu oft aus bloßen Schreibtischmodellen bestehen, denen eine evolutionistische Sicht der Welt zugrunde liegt. Soll heißen: Ob sich die Dinge in der Realität auch wirklich jemals so zugetragen haben, wie in der Theorie modelliert, interessiert ausdrücklich nicht. Geschichte sei für die Theoriearbeit nicht von Bedeutung, heißt es stattdessen, etwa als bestens überlieferte Kritik Ludwig von Mises' an die Adresse seines Schülers Friedrich August von Hayek. Mises' Vorläufer Carl Menger war bekanntlich der zentrale Protagonist im sogenannten „Methodenstreit" zwischen der Österreichischen und der Historischen Schule der Nationalökonomie, und fest davon überzeugt, dass man ausgehend vom Prinzip der individuellen Nutzenoptimierung unveränderliche Gesetze des menschlichen Handelns herleiten könne, denen man mit den Methoden des Rationalismus nur logisch-deduktiv auf die Schliche zu kommen brauche: Bingo! – Schon wäre die Ökonomie eine exakte Wissenschaft. Weiterlesen