Chaos as usual

Chaos as usual

Wer sich heutzutage in den Straßenschluchten des Kapitalismus bewegt, muss aufpassen, von einstürzenden Paradigmen und herabfallenden

06. Jun. 2009
von Thomas Strobl
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Kapitalismus, Sozialismus und ein schlechter Pferdesattel

"An einem Morgen im Frühherbst des Jahres 1909 begaben sich zwei Duellanten in Begleitung ihrer Sekundanten zum Austragungsort ihres Ehrenkampfes, wie es der code duello vorschrieb. Keiner der beiden war ein sonderlich guter Fechter. Nach einigem Herumgefuchtel mit ihren Säbeln traf jedoch schließlich der Säbel des einen Duellanten den anderen an der Schulter und fügte ihm einen Schnitt zu. Kaum hatte das Blut zu fließen begonnen, schritten die Sekundanten auch schon ein und erklärten das Gefecht für beendet.

Schlugen sich die beiden Rivalen um die Hand einer Frau? Waren es Offiziere, die einen Ehrenkampf austrugen? Nein. Der eine war Professor, der andere Bibliothekar. Und sie schlugen sich um die Frage, ob Studenten leichteren Zugang zu Büchern erhalten sollten oder nicht. Der Professor, der das Duell für sich entschied, war Schumpeter selbst."

Das ist nur eine der zahlreichen Anekdoten, die in der Schumpeter-Biographie von Thomas K. McCraw, die im Oktober 2008 auch auf deutsch erschienen ist, nachzulesen sind. Es gibt nicht viele Biographien, zumal nicht über Nationalökonomen, die man mit Spannung und konstant guter Unterhaltung liest, aber diese ist mit Sicherheit eine davon. Sie hat in meinen Augen das Zeug, in Sachen Joseph A. Schumpeter das zu werden, was Robert Skidelskys Werk über John Maynard Keynes bereits ist: ein Klassiker. Was natürlich in nicht geringem Maße in der schillernden Figur Schumpeters selbst begründet liegt, der in dieser Hinsicht dem englischen Lord um nichts nachstand. Weiterlesen

06. Jun. 2009
von Thomas Strobl
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