Mein Rückflug von Südamerika, wo ich in der letzten Woche geschäftlich zu tun hatte, war mit einem Zwischenstop in Atlanta/ USA verbunden. Am Transfer-Gate teilte man mir dann allerdings mit, dass in meinem Flieger, den ich schon vor Wochen gebucht hatte, kein Platz mehr frei sei. Das war nun wieder eine gute Gelegenheit, mehr über mich und meinen Umgang mit kritischen Situationen zu erfahren. Zunächst erstaunter Unglaube meinerseits: „Sie machen Spass, nicht wahr?“ (nur ein mitleidiges Lächeln). Sodann reiner Ärger: „Das können Sie nicht machen!“ (sie können). Schließlich Resignation: „Was sind die Alternativen?“ (erleichtertes Aufatmen). – Eine Übernachtung in Atlanta und ein Flug am nächsten Abend. So habe ich eben ein paar Termine umdisponiert und mich entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen, mich mit der Hauptstadt des Staates Georgia ein wenig bekannt zu machen.
Auf den ersten Blick schien mir das Aquarium die imposanteste Sehenswürdigkeit zu sein. Mehr als 50’000 Fische inklusive Wale und Haie in einem gigantischen Becken. Nur ein Superlativ mehr entsprungen der legendären amerikanischen Attitüde des nothing is impossible oder just do it.
Eine weitere Sehenswürdigkeit im Zentrum von Atlanta ist das CNN-Headquarter, nur ein paar Gehminuten vom Aquarium entfernt. Diese News-Maschine arbeitet 24 Stunden an 7 Tagen seit 1980. Do something exciting and talk about it. Ihre Erfolge zu feiern, darin sind die Amerikaner richtig gut und das ganze Gebäude ist in dieser Hinsicht eine einzige Party.
Zuletzt habe ich das Martin Luther King Centre besucht, das der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 50iger und 60iger Jahre gewidmet ist. Hier hatte ich das Gefühl, mit den kraftvollen Wurzeln Amerikas in Berührung zu kommen. Als Europäer haben wir zur Zeit vielleicht einiges am großen transatlantischen Partner auszusetzen. Aber das folgende Zitat Martin Luther Kings ist ein Beispiel dafür, dass dieses Land alle Selbstheilungskräfte in sich vereinigt, die es braucht, um die gegenwärtigen Probleme zu überwinden. (Klicken sie > hier, um das Original zu hören):
„If you want to be important, wonderful; if you want to be recognized, wonderful; if you want to be great, wonderful; but recognize that he who is greatest among you shall be your servant; that is the new definition of greatness. Everybody can be great, because everybody can serve. You don’t have to have a college degree to serve. You don’t have to make your subject and your verb agree to serve. You don’t have to know about Plato and Aristotle to serve. You don’t have to know Einstein’s „Theory of Relativity“ to serve. You don’t have to know the Second Theory of Thermal Dynamics in Physics to serve. You only need a heart full of grace, a soul generated by love, and you can be that servant.“
Wie Sie sehen, habe ich es am Ende doch noch von Atlanta an meinen Schreibtisch geschafft, um Ihnen mit diesem Blog-Eintrag ganz zu Diensten zu stehen.
Beste Grüße &
Carpe Diem
Ralf Borlinghaus
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