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Für die Arbeitswelt gilt: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Wir sind also in Bewegung – so oder so. Gehen wir doch in diesem Blog ein

Warum streiken Sie eigentlich nicht?

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Seit Monaten mittlerweile bedrohen die deutschen Lokführer das Land mit Streik. Warum streiken Sie eigentlich nicht? Verdienen Sie etwa zuviel?

Seit Monaten mittlerweile bedrohen die deutschen Lokführer das Land mit Streik. Der Kampf um 30% mehr Lohn  und einen eigenen Tarifvertrag scheint das Verhalten der Kunden mehr zu beeinflussen als das der Bahnführung. Wer bei seiner Reiseplanung in diesen Tagen mit der Bahn rechnet, kann sich leicht verrechnen: Da wird ein großer Streik angekündigt, daher  nimmt man vorsichtshalber das Auto, der Streik wird abgesagt und man selbst steht stundenlang im Stau und kommt zu spät, weil viele andere den gleichen Gedanken hatten; und die Züge fahren leer, weil die Lokführer kurzfristig auf Ihren Streik „verzichtet“ haben. Während man bei der Lufthansa (deren Piloten ja gerne zur Rechtfertigung herangezogen werden), im Streikfall auf alternative Fluglinien ausweichen kann, sitzt man beim Monopolisten Deutsche Bahn in der Falle. Doch lassen wir das; was hierzu gesagt werden kann, wurde längst gesagt.

Warum streiken Sie eigentlich nicht? Das ist doch die viel interessantere Frage. Verdienen Sie, was Sie verdienen? Macht Ihr Arbeitgeber nicht auch ein dickes Geschäft mit Ihrem Know-how und gibt davon nur einen Bruchteil als Gehalt an Sie weiter? Wären für Sie 30% mehr Lohn nicht auch schön? > Dyrk Scherff schreibt auf FAZ Job Net, dass alle Deutschen zu wenig verdienen und bis zu 40% mehr Gehalt aktuell möglich sei. Don’t worry: Sie haben immerhin einen Job.

Oder sind Sie etwa überbezahlt? Vielleicht hat sich durch eine Unternehmensfusion oder durch Umstrukturierungen und Verkäufe alles um Sie herum verändert: Ihr Aufgabenbereich ist weniger komplex als zuvor, weniger Mitarbeiter, weniger Umsatz, ein kleineres Budget, weniger Verantwortung. Nur Gehalt und Nebenleistungen sind gleich geblieben. Be worried: Es könnte Sie Ihren Job kosten. Kurzfristig können Sie sich über ein Geschäft zu Ihren Gunsten freuen; langfristig wird das Unternehmen versuchen,  sich aus dem unvorteilhaften Geschäft zurückzuziehen und Sie abzuschütteln. Besser, Sie versuchen beizeiten, innerhalb des Unternehmens die passende Aufgabe zum Gehalt zu bekommen.

In der nachstehenden Matrix können Sie analysieren, wie sicher Ihr Arbeitsplatz hinsichtlich Ihres persönlichen Preis-Leistungsverhältnisses ist. In ihr setzen Sie die Höhe Ihres Gehaltes innerhalb des internen Gehaltsgefüges ins Verhältnis zu Ihrer Leistungsposition. Diese besagt, wie stark die Nachfrage Ihres Arbeitgebers nach Ihrer persönlichen Leistung ist. Daraus ergeben sich drei Positionen in punkto Arbeitsplatzsicherheit: Sicher, relativ sicher und gefährdet. Je höher Ihre Leistungsposition und je niedriger Ihr Gehalt im Gefüge, desto vorteilhafter ist das Geschäft für Ihren Arbeitgeber und desto weniger wird er es von sich aus infrage stellen. Umgekehrt gilt: Je niedriger Ihre Leistungsposition und je höher Ihr Gehalt, desto schlechter muss dem Arbeitgeber das Geschäft erscheinen und desto dringender sein Wunsch, sich aus ihm zurückzuziehen. Probieren Sie es und ziehen Sie Ihre Schlüsse daraus!

 

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Beste Grüße &
Carpe Diem

Ralf Borlinghaus 

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