Umweltverschmutzung und Raubbau an den natürlichen Ressourcen machen allerorten Schlagzeilen. Inzwischen weiß jeder, welche Perspektiven unsere Welt hat, wenn wir einfach business as usual betreiben und fortfahren, ungehemmt Ressourcen aus der Biosphäre zu nehmen, diese in Produkte zu verwandeln, zu verbrauchen und anschließend auf den Müll zu werfen. Wissenschaftler haben längst festgestellt, dass wir bereits die Grenze zwischen ökonomischem und unökonomischem Wachstum überschritten haben. Die Natur ist nicht länger in der Lage, sich zu erholen und das, was ihr weggenommen wird, umfassend zu reproduzieren. Unökonomisches Wachstum bedeutet, dass der Wert des Wirtschaftswachstums geringer ist als das natürliche Kapital, das in die Wirtschaftsentwicklung investiert wird. Alles in allem scheinen wir mit unserer Art zu wirtschaften derzeit ein wirklich schlechtes Geschäft zu machen. Doch es gibt Hoffnung. Wenn sich dieser Trend auch nicht über Nacht ändern wird, steht das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile immerhin auf der Agenda unserer Politiker.
Aber wie steht es mit unserem persönlichen Wachstum? Spiegelt dieses einfach nur den unökonomischen Trend draußen? Wie gehen wir mit unseren physischen und mentalen Ressourcen um? Wie viele Überstunden leisten wir für den nächsten Karriereschritt? Wie viele Nachtschichten stehlen uns notwendige Erholungszeiten? Wie viele alte Freundschaften schlagen wir Urwaldriesen im Dschungel unserer persönlichen Beziehungen, um weiterzukommen? Wie viele Wünsche und Bedürfnisse verqualmen uns die Sinne und halten uns davon ab, das zu tun, was wir eigentlich wollen? In welchem Umfang sind unsere physischen Organe bereits durch Stress angegriffen, verursacht durch die Art wie wir unsere Geschäfte betreiben?
Vielleicht ist es Sache der Politiker, die Welt zu retten; uns selbst müssen wir schon selbst verändern. Aber wie kommt man vom Raubbau an sich selbst zu nachhaltigem persönlichem Wachstum? Die erste Erkenntnis ist: Es gibt kein unbegrenztes Wachstum. Was wächst, vergeht auch. Doch auch innerhalb der Wachstumsphasen gibt es ein rhythmisches Ein- und Ausatmen: Täglich, wöchentlich, im Jahreslauf und über den gesamten Spannungsbogen des individuellen Lebens. Mit diesen Rhythmen zu leben, hilft das persönliche Ökosystem in Balance zu halten. Zweitens: Das Leben besteht nicht nur aus Geschäft. Es ist viel mehr: Partnerschaft und Familie, Nachbarn und Freunde, soziales Leben und Gesundheit, Spiritualität und Freizeit. Das sind die Ressourcen, von denen wir leben. Wir sollten diese nicht einfach nur abholzen, sondern kultivieren und pflegen, um auch beruflich nachhaltig erfolgreich zu sein. Wäre das nicht ein guter Vorsatz für 2008?
Alles Gute fürs neue Jahr &
Carpe Diem
Ihr Ralf Borlinghaus
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