Was für ein schreckliches Gefühl: Nach Monaten des Enthusiasmus und harter Arbeit, großartiger Ideen und Initiativen, nach unzähligen Kundenbesuchen und erfolgreichen Akquisitionen, mit spannenden Herausforderungen und abgeschlossenen Aufgaben – sich einfach nur noch leer und müde zu fühlen! Haben Sie das jemals erlebt?
Ein Burnout kommt nicht einfach aus heiterem Himmel. Es gibt eine ganze Reihe von Anzeichen: Rastlose Arbeit ohne Erholungszeiten, wobei die Arbeit immer an erster, zweiter und dritter Stelle steht; Hyperaktivität ohne das Bewusstsein für die persönlichen Bedürfnisse; das Ignorieren von Niederlagen; das Vernachlässigen von Partner, Kindern und Freuden; Erschöpfungszustände und andauernde Müdigkeit, einschleichende Abhängigkeiten, Verlust an Konzentrationsfähigkeit und Schlafstörungen.
Wenn schließlich das Feuer ganz zu erlöschen droht, dann kehrt sich Hyperaktivität um in Gleichgültigkeit und Apathie, Offenheit schlägt um in Distanziertheit und Selbstisolation, Freundlichkeit wird zu bodenloser Traurigkeit und Depression. Eine ausgebrannte Person vernachlässigt ihre Arbeit, zeigt eine negative Ausstrahlung und wird gegenüber ihrer Umgebung in unangenehmer Weise anspruchsvoll bei gleichzeitigem Gefühl, schlecht behandelt zu werden. Der Burnout steht am Ende des Entwicklungsbogens von Enthusiasmus zu Stagnation, über Frustration und Apathie.
Ist das Stadium der Apathie erreicht, dann therapeutische Unterstützung notwendig. Stagnation und Frustration können durch Achtsamkeit gegenüber sich selbst und eine strategische Auszeit überwunden und der ursprüngliche Enthusiasmus wiedererlangt werden. Ein vorsichtigerer Umgang mit sich selbst und ein reduziertes Arbeitspensum tragen hierzu bei. Leben ist mehr als nur Arbeit: mehr Zeit mit dem Partner, Kindern und Freunden verbringen, gute Bücher lesen, Sport treiben und ein Hobby beginnen. Darüber hinaus gilt es sich einige wichtige Fragen zu beantworten: Was bedeutet für mich ein erfülltes Leben? Was motiviert mich wirklich? Was ist am Ende wichtig? Es gilt herauszufinden, was einen daran hindert die Prioritäten neu zu setzen und seine Lebensumstände zu verändern. Ein guter Freund oder ein Coach kann helfen, klar zu sehen, neue Ideen zu entwickeln und in die Tat umzusetzen.
Die gute Nachricht ist: Wer sich ausgebrannt fühlt, hat zumindest vorher gebrannt. Dieses Feuer gilt es wieder anzuzünden.
Eine gute Woche &
Carpe Diem
Ihr Ralf Borlinghaus
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