Das Viertelfinale Kroatien-Türkei am letzten Freitag war das bislang spannendste Spiel der gesamten EM08, allerdings nur unter Ausschluss der ersten 118 Minuten. Was sich dann in den letzten drei Minuten der Nachspielzeit und beim Elfmeterschießen ereignete, war der Hammer: Plötzlich beflügelte und lähmte Ivan Klasnic Kroaten bzw. Türken, als er in der 118. Minute sein Tor schoss. Die Kroaten wähnten sich schon als Sieger und die kroatische Tribüne befand sich schon im Freudentaumel, als dann drei Minuten später in den letzten Sekunden des Spiels Semih Sentürk den Ausgleichstreffer schoss. Wieder waren Kroaten und Türken außer sich: schockiert oder überglücklich, je nach dem. Im Elfmeterschießen verloren die Kroaten schließlich die Nerven und verspielten ihren bereits sicher geglaubten Sieg endgültig: Während die Türken den Elfmeter dreimal versenkten, trafen die Kroaten zweimal nicht einmal mehr das Tor, den dritten Schuss hielt Volkan Demirel. Dumm gelaufen – Was lernt die Businesswelt daraus?
- Das Spielfeld ist keine Comfort-Zone. So lange wir da draußen sind, müssen wir alles geben. Bedenken Sie, das Spiel dauert schlimmstenfalls 120 Minuten und endet mit Elfmeterschießen.
- Das Spiel ist erst zu ende, wenn das Spiel zu ende ist. Wir müssen physisch und geistig bis zum Schluss präsent sein. Es ist einfacher, in Führung zu gehen als in Führung zu bleiben.
- Das erste Tor ist nicht das letzte Tor: Unterschätzen wir unsere Gegner nicht. Andernfalls werden sie uns überraschen.
- Feiern wir jedes unserer Tore als eine Riesenleistung unseres Teams. Seien wir uns bewusst, dass wir ohne unsere Leute niemals zum Schuss gekommen wären.
- Umgeben wir uns mit Menschen, die an uns und unsere Fähigkeiten glauben. Wir brauchen sie, wenn es mal eng wird. Sie versorgen uns mit der nötigen Energie, um physische und mentale Hürden zu überwinden.
- Seien wir Teil eines Teams, in dem jeder jedem vertrauen kann. Wir gewinnen oder verlieren gemeinsam. Entwickeln wir eine gemeinsame Vision von unserem Sieg. Das verschafft uns Zugang zu unseren inneren Ressourcen, zu unserer Energie, unserem Know-how und unserer Kreativität.
- Spielen wir fair, um nicht Gefahr zu laufen, wichtige Ressourcen durch Platzverweis zu verlieren. Unser Mitbewerber ist nicht unser Feind, sondern essentieller Teil des Spiels. Ohne einen herausfordernden Wettbewerber wären wir nie in der Lage, unser Bestes zu geben.
- Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Wenn wir das Spiel gewonnen haben, ist es lediglich der Beginn eines neuen. Daher geht es nicht allein um das Gewinnen, sondern um das Spielen selbst. Es geht also nicht allein ums Gewinnen, sondern ums Mitspielen.
In diesem Sinne: Genießen Sie die verbleibenden Spiele der EM08 bis zum großen Finale!
Eine schöne Woche &
Carpe Diem
Ihr Ralf Borlinghaus
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