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Unterwegs in Davos

Der Tummelplatz der Weltprominenz zieht immer mehr Besucher an: Das Weltwirtschaftsforum in Davos scheint um so attraktiver zu sein, je größer die

Putin vergrätzt die Manager

Der russische Präsident Wladimir Putin vergrätzt in Davos durch sein ungehobeltes Verhalten die Gesprächspartner. Er lässt Vorstandsvorsitzende lange warten oder kommt gar nicht. Und wenn er mit ihnen redet, watscht er sie ab wie dumme Schuljungen. Das ist inzwischen nicht nur Michael Dell so ergangen.

Bild zu: Putin vergrätzt die ManagerDer russische Ministerpräsident Wladimir Putin hat auf dem Weltwitschaftsforum reichlich verbrannte Erde hinterlassen. Zunächst wurde, wie in diesem Blog schon berichtet (-> Krawall mit Putin), der amerikanische Computerunternehmer Michael Dell öffentlich wie ein Schuljunge behandelt. Doch damit nicht genug: Wie zu hören ist, erschien er zu einem abendlichen Empfang nicht, zu dem er selbst kurzfristig diverse hochrangige Manager eingeladen hatte – und auch zu einem gemeinsamen Frühstück mit vielen Vorstandsvorsitzenden aus der ganzen Welt kam er am Tag darauf viel zu spät.

Als er dann nach einer halben Stunde auftauchte (selbstverständlich war keiner der Manager bis dahin gegangen) fing er dem Vernehmen nach ohne weitere Worte der Entschuldigung einfach an zu reden – und beantwortete die Fragen, die ihm gestellt wurden, in einem extrem unfreundlichen Tonfall. Wenn man so etwas hört, fragt man sich, warum Putin überhaupt nach Davos kommt. Denn eigentlich geht es seinem Land, das hier eine aufwendige Öffentlichkeitsarbeit betreibt, doch darum, Investoren zu werben. So wird das nicht funktionieren.

Aber Putin handelt vermutlich in der Gewissheit, dass an seinem Land in der Zukunft ohnehin kein ernsthafter Investor vorbeikommt. Sollen sich die Leute doch über sein ungehobeltes Verhalten ärgern. Russland ist groß.

Foto: dpa