Überdruck

Überdruck

Die Liebe zum Gedruckten lässt Menschen auf der Frankfurter Buchmesse wahre Torturen ertragen: Lesungen in schlecht belüfteten Räumen, Herumrennen

Die schmalen Lippen von Libreka

| 36 Lesermeinungen

Nichts ist spannender als die Wirtschaft, wenn ihre Fassaden fallen. Und wie es der Zufall - oder besser, der beabsichtigte Zufall - haben will, wurde justament zum Beginn der Buchmesse ein anonymes Schreiben verschickt, das mit einer Tochter der Börsenvereins hart ins Gericht geht und, wie ich höre, auf der Messe auch stark debattiert wird. Man war so freundlich, mir ein Exemplar dieser Abrechnung mit dem eBook-Portal Libreka zuzuschicken, und angesichts meiner massiven gesundheitlichen Beschwerden war es eine fast so gute Medizin wie die Roadrunner- und Gugs-Bunny-Videos, mit denen sich meinereiner zum Marsch durch die nächtlichen Täler voller Schmerzen wagen kann. In den Kreisen der eBook-Jünger spricht man ja gerne über Revolutionen - die Revolte gegen Libreka jedenfalls ist schon mal eine erster Schritt in diese Richtung.

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Es ist ja immer so eine Sache mit den neumodischen Einrichtungen: Vorne wird laut die Zukunft ausgerufen, in der Firma murrt und rumort es leise vor sich hin, und daheim fluchen die Kunden über das unausgereifte Produkt. Schon beim Druck der Gutenberg-Bibel gab es internen Streit, der letztlich in einem Prozess mündete: Gutenbergs Partner Fust warf seinem Kollegen vor, er hätte Gelder zweckentfremdet und damit der gemeinsamen Unternehmung geschadet. Dass wir davon überhaupt wissen, verdanken wir den Prozessakten, die in einem Archiv ausgegraben wurden. Heute, beim angeblich so revolutionären Projekt Libreka, geht das anders: Mit anomymen Brandbriefen, halbherzigen Dementis und in jener schönen Offenheit, die das Internet wirklich revolutionär macht.

Denn sehr schweigsam in Ronald Schild geworden. Der Geschäftsführer der Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH ist verantwortlich für das eBook-Geschäft Libreka, mit dem der Börsenverein des  deutschen Buchhandels den Vertreib digitaler Bücher ankurbeln will. (Im Übrigen schreibe ich Libreka hier falsch, das Corporate Sprech verlangt nach „libreka!“, mit Minuskel vorne und Ausrufezeichen hinten, aber ich lasse mir lieber unter Verlesung der neuesten Bücher aus dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig nochmal die Kiefer aufschneiden, bevor ich das übernehme) In keinster Weise, lässt sich Schild zitieren, könne er Details nachvollziehen, die in einem anonymen, aber kenntnisreichen Brandbrief gerade passend zur Buchmesseeröffnung die Runde machen. Er will solche „Gerüchte“ nicht weiter kommentieren, und Libreka gebe grundsätzlich keine Verkaufszahlen bekannt.

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Das ist mehr als nur etwas schade, denn es wäre schon interessant zu wissen, ob die 32 im Brandbrief angebenen Bücher tatsächlich alles war, was diese Zukunftshoffnung der deutschen Verlagslandschaft im September an den Mann bringen konnte. Denn in Libreka steckt richtig viel Geld, und das kommt aus den Beiträgen der Verlage für das Verzeichnis lieferbarer Bücher VLB. Dort wurden die Gebühren deutlich angehoben, um das eBook-Portal mitsamt seinem holprigen Start noch unter dem Namen „Volltextsuche Online“ (VTO) querzufinanzieren. Ungeachtet dessen nahm das Projekt seinen Lauf, das für einen Paradigmenwechsel im Börsenverein steht: Weg von der reinen Dienstleistung zwischen Firmen, hin zum Geschäft mit dem Endkunden.

Neuland also wollte man betreten, und wie es nun mal so kommt, in Zeiten von revolutionären Ansätzen: Nicht alle finden das gut – im Fall von VTO und Libreka kam die Kritik aus vielen Bereichen geharnischt daher. Schon im letzten Jahr machten manche Verleger ihrem Ärger über den eher schlechten Start Luft, und auch die Resonanz in den Medien war suboptimal – Versuche ergaben und ergeben bis zum heutigen Tag, dass sich die Seite schlecht bedienen lässt, und im Gegensatz zu den Versprechungen nur sehr begrenzt in der Lage ist, dem Kunden das Gewünschte zu liefern.

Der anonyme Autor fügt dieser äusserlichen Erscheinung eine Innenansicht von Libreka hinzu, die alles andere als unpassend wirkt. Pikant sind die Details zur Technik und den dafür angeheuerten Dienstleistern, an die man sich trotz der Probleme und existierenden Alternativen gebunden hat, und sich nun durch die hereinbrechende Kritik, oder schlimmer, das Desinteresse der Kundschaft schleppt. Angesichts der vom Verfasser jenes Briefes herausgestrichenen Konzeptionslosigkeit und den erkennbaren Fehlleistungen wird die Frage aufgeworfen, warum sich der Börsenverein dieses Prestigeprojekt überhaupt noch leistet, da man das Geld an anderer Stelle dringender brauchen könnte.

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Bei dieser umfassenden Beschreibung der Interna von Libreka ist es schon erstaunlich, mit welch dürren Worten das Schreiben von Schild abgetan wird. Um so mehr, als Schild ansonsten nicht um grosse Worte verlegen ist, wenn es darum geht, die Verlage zur Mitwirkung bei Libreka anzuregen: „500 Jahren nach Erfindung des Buchdrucks steht eine zweite Revolution bevor: das E-Book wird die Art und Weise wie wir lesen, dramatisch verändern“, teilt Schild über das Libreka-Blog mit, und weiter: “ Höchste Zeit also, dass Verlage E-Books zur Chefsache machen und Strategien für digitalen Content entwickeln.“

„Eine sozialistische Idee einer Buchkolchose“ dagegen sei Libreka, so der anonyme Autor, der in dem Projekt keinerlei wirtschaftlichen Nutzen sieht. Und tatsächlich kann man sich angesichts der äusserst angenehmen, verbandseigenen Berichterstattung über das Projekt des Eindrucks nicht ganz erwehren, als würde man im Börsenverein die hauseigenen Probleme so offen und ehrlich diskutieren, wie, sagen wir mal, das Gastland China die Lage der Menschenrechte, oder manche Jurymitglieder die Machenschaften bei Buchpreisen.

Es wäre trotzdem eine feine Sache, wenn der Börsenverein und seine Angestellten den hehren revolutionären Ansprüchen auch angemessene Taten folgen liessen. Denn mit zusammengekniffenen Lippen und ohne Bereitschaft, über die dafür nötige Leistung zu reden, wird man kaum Revolutionsführer. Sondern allenfalls weiterhin Gegenstand von Brandbriefen enttäuschter Genossen, die man sich mit etwas mehr Offenheit und konkreten Zahlen eher vom Leib halten könnte. Wobei: Brandbriefe sind natürlich ungleich lustiger.

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36 Lesermeinungen

  1. resi sagt:

    @HansMeier555
    pdf-Ausdrucke?...

    @HansMeier555
    pdf-Ausdrucke? No way. Isch habe gar kein Printer.
    Ich lese pdf files am Bildschirm, leise fluchend, aber was solls. Nur getackerte Ausdrucke oder Plastikschnellhefter könnten noch schlimmer sein. Wenn ich ein Dokument nur als pdf habe, dann nutze ich die Kommentarfunktionen dort.
    Mal ehrlich, ich wette Geld das ich nicht habe darauf, dass sich dieser ebook Kram nur in der von mir oben angesprochenen Form durchsetzen wird oder gar nicht. Bücherleser sind altmodische Gesellen und werden auf Papier bestehen selbst wenn keiner mehr druckt und Antiquariate zu illegalen Coffee-Shops für die Ewig-Gestrigen mutieren.

  2. HansMeier555 sagt:

    Und überhaupt gab es die...
    Und überhaupt gab es die ganze Debatte schonmal, nämlich beim Taschenbuch!
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    Und es ist ein deutsch-angelsächsischer Wahn, daß jeder Kitschroman unbedingt Festeinband haben muß. Wenn ich mir den Kontent so ansehe, der im 20. Jh. in deutschen Bücherschränken so mit Festeinband versehen wurde, dann betrachte ich die Plastikschnellhefter der Studenten mit Milde.
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    In Frankreich oder Italien wurden Bücher das ganze 20. Jahrhundert hindurch eigentlich nur als Paperback verkauft, die hohe LIteratur und Wissenschaft miteingeschlossen. Nicht, daß sie darum billiger gewesen wären. Und entsprechend verheerend sehen die Intellektuellen-Bücherschränke dort aus, denn der Grundgedanke (daß der Herr Graf das Zeug anschließend in Leder binden und mit familieneigenem Ex-Libris versehen würde) blieb in 99% der Fälle nur Illusion.
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    Fazit: Die Zukunft der Buchkultur liegt in den Händen von Hewlett Packart, Canon und Rank XEROX.
    Tut mir leid für Sie, Don.

  3. HansMeier555 sagt:

    Und das E-Book wird uns...
    Und das E-Book wird uns trotzdem auffressen!
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    Zuerst die gute Nachricht: Es wird auch mehr bibliophile Ausgaben geben. Gerade WEIL die Menschen künftig nur noch ausgedruckte PDF-Dateien lesen werden, wird die Sehnsucht nach einem richtig schönen Büchlein, auf zeitlosem Papier mit Leseband, etc. zunehmen. Solche guten Bücher werdendamit erst recht zu dem verkommen, was sie jetzt schon mehrheitlich sind: Geschenk-Accessoires, mit denen man seine Wandschränke vollstellt um Besucher zu beeindrucken. Niemand kauft eine Luther-Bibel, um sie dann am Strand zu lesen.
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    Dann die schlechte Nachricht: Menschen wollen tatsächlich KONTENT. Das gilt für meine Nichte, die sich schon vor Jahren den Harry Potter von illegalen (chinesischen?) Internetseiten runtergeladen hat (nicht aus Geldmangel, sondern aus Ungeduld. Da wo wir uns befanden, gab es keine Buchhandlungen, aber einen Internetanschluß), ebenso wie für die Privatgelehrten und Wissenschaftler, die sich das Zeug als antiquarisches Original nicht leisten können.
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    Und es kommt noch schlimmer. Denn natürlich will kein Mensch immer nur auf Bildschirme starren, sondern auf bedrucktes Papier, das man an den STrand mitnehmen kann. Darum werden sich die Menschen ihren Lesestoff nach Deutscher Industrienorm A4 ausdrucken, mit häßlichen Metallklammern zusammentackern und in Plastikschnellheftern ablegen, in denen wir alle bald schon ertrinken werden. Zumal selbst am Helmholtzplatz keine Kachelöfen das Elend mehr lindern.
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    Die kleine Bevölkerungsgruppe, die tatsächlich noch Bücher liest, wird sich künftig nie wieder mit den Verhältnissen des 20. Jahrhunderts abfinden wollen, wo man tatsächlich auf das Sortiment der lokalen Buchhandlung, Leihbücherei und der Prospekte der Verlags-Ogopolisten angewiesen war. Nie wieder wird sie in die Zeiten zurückkehren wollen, wo man in die Universitätsstadt reisen und dort die Zettelkattaloge studieren mußte, um bibliographische Auskünfte zu erhalten.
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    Den Pfusch bei Libreka erkläre ich damit, daß die Buchhändler letztlich genauso denken und fühlen wie der Don. Sie wollen, daß alles so bleibt, wie es ist. Sie wissen, daß der Henker naht, jetzt kämpfen sie verzeifelt um jeden Aufschub, jeden Monat Gnadenfrist. Letztlich insinuiert der Don mit seiner Holtzbrinck-Anekdote dasselbe, nämlich Sabotage.
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    Die von der Situation am meisten gewinnen könnten, schlafen noch: Die Hersteller der Skanner, Kopierer und Laserdrucker. Die könnten sich eine Technik ausdenken, wie man sich Bücher zu hause selbst ausdrucken und in annähernder Paperback-Qualität zusammenheften kann.
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    Ach ja, auch folgendes: Im 19. Jahrhundert kaufte der Kulturbürger Bücher ungebunden, als Papierblöcke. Die brachte er dann zum Buchbinder, der sie erstmal aufschnitt, zusammenband, und — nach individuellen Wünschen des Kunden – mit einem hübschen Bucheinband versah.
    Und das kann heute jeder, der es will, auch mit einem PDF-Ausdruck machen.

  4. Resi sagt:

    Ja ja ja, ich wünsche mir das...
    Ja ja ja, ich wünsche mir das Ebook. Allerdings als Zusatz zum Papierbuch. So wie man eine Platte kaufte früher und die Texte nicht nur hören sondern nachlesen konnte. So wünsche ich mir die digitale Version als Anhang.
    Warum? Natürlich um suchen zu können. So sehr ich Papier liebe, so oft habe ich schon gestöhnt weil es kein CTRL+F gab. Meist bei Fachbüchern, aber auch schonmal bei nur zum Zeitvertreib gelesenen Romanen.
    Wenn ein Fachbuch dann statt 59,90 plötzlich 69,90 kostet, weil die digitale Version dabei ist: Das wäre für mich okay.
    Aber wer um Himmels willen liest denn komplett digital und papierlos? Das geht doch auf die Augen!

  5. donalphonso sagt:

    Nun, wenn die wirklich nur 32...
    Nun, wenn die wirklich nur 32 Bücher im Monat verkaufen, und das bei laufenden Kosten von bis zu einer Million, dann ist das schon mal eine schwerwiegende Sache. Weil: Dann dauert es etwas, bis sich das lohnt. Eon paar Millionen Jahre. Und leider ist es nun mal so, dass sich hunderte Kollegen heute nicht dieses Problems angenommen haben, sondern lieber die PR der tollen Downloads verbreitet haben.
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    Abgesehen davon nehme ich nicht für mich in Anspruch, immer das Beste zu schreiben. Wäre das ein Ausschlusskriterium, dann könnte man heute den grössten Teil der Buchproduktin einwstampfen, denn das Gripshölm gibt es schon wie auch den Brecht, den Salinger, den Mühsam, den Villon und so viele andere Titaten. Ja. ich bin schlecht und zweitklassig. Ja, ich bin Staub im Universum der Schriftstellerei, und würde ich nur einmal wie Kisch flunkern können, wäre es mir die grösste Wonne. Ich kann nicht. Aber ich kann mir Mühe geben. Darf ich? ja?
    .
    Danke.

  6. colorcraze sagt:

    "Ich denke, dass hier generell...
    „Ich denke, dass hier generell auch der Umstand übersehen wird, dass viele Menschen nicht nur Inhalte (neudeutsch Content) wollen, sondern Bücher.“
    Wohl wahr. Das Taschenbuch wird in der U-Bahn so schnell nicht verdrängt werden – es hat die richtige Größe, braucht keinen Strom, und kann auch mal einen Boxhieb ab. –
    E-books kann vielleicht eher gebrauchen, wer professionell viel mit Texten arbeitet, die nach 1, 2 Jahren schon wieder überholt sind. Also eher Recherche, Wissenschaft, Fachliteratur etwa zu Software. Oder auch vergriffene Bestände bzw. in den Bibliotheken schlummernde Raritäten, die man wenigstens mal als Scan gesehen haben will. Aber das alles nützt nichts, wenn die Möglichkeit, E-books oder PDFs von den begehrten Büchern zu kaufen, nicht bekannt ist.

  7. Historiker sagt:

    Gut gebrüllt verletzter...
    Gut gebrüllt verletzter Löwe. Aber wo ist die Insiderinformation? Sprich: die brandheiße Enthüllung, die man nicht durch schlichtes „Ansurfen“ von Libreka (das schauderhaft dilettantische Teil ist heute beim Run auf die Rumänen-Prosa unserer Nobelpreisträgerin in die Knie gegangen) oder von sehr „uninsiderhaften“ Mitteilungen des Börsenvereins oder in den sich darum rankenden Seiten findet (lesen.net)? Oder indem man sich ab und an bei Herrn Grafs Archivalia (https://archiv.twoday.net/search?q=libreka) umtut? Was immer gut ist, denn der Mann hat sprachlich doch ihr Format (also gepflegte Rüpeleien :-)
    Und was die hier zelebrierte Elegie aufs Buch angeht: d’accord, ist ja auch ein schönes, trauriges Thema, wo jeder mitschwätzen kann. Aber man hat sie zigfach doch schon besser gelesen, auf Papier, z.B. bei Sven Birkerts in den Gutenberg Elegien.
    Nichts für ungut, Herr Alphonso: Kurieren Sie sich besser aus, ersteigern Sie bitte keine Silberkannen (das will ich nämlich gerade tun, das vorhandene Bacholor-Format reicht mir nämlich nicht mehr und zuviel Konkurrenz verdirbt den Preis), und sammeln Sie Kraft für schöne neue Texte und Bilder auf Rebellmarkt und den Stützen. Aber bitte keine abgestandenen Insiderinfos aus dritter Hand mehr.

  8. donalphonso sagt:

    Ich denke, dass hier generell...
    Ich denke, dass hier generell auch der Umstand übersehen wird, dass viele Menschen nicht nur Inhalte (neudeutsch Content) wollen, sondern Bücher. Von mir aus auch zum Angeben und Herzeigen, als Aushängeschild – was mich bei solchen Ideen immer ärgert, ist das Menschenbild, mit dem solche Projekte entworden werden. Als gäbe es nur noch deuermobile User in kleinen Appartments, die vollkommen lehr sind und für die das Buch eine längere Zeitung ist. Ist das so? Ich habe mal gelesen, dass nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung für die grosse mehrheit der Buchkäufe verantwortlich ist. Wer das tut, kauft keinen Reader. Und wer das nicht tut, kauft nicht genug eBooks, um sich einen Reader zu kaufen.
    .
    Und was die Überalterung des Mediums Buch angeht: Plastikgläser sind in den meisten Aspekten echtem Glas überlegen. Aber wo – ausser angeblich auf manchen Buchmesseparties – serviert man schon Wein in Plastik?

  9. Tomahawk sagt:

    Wer jemals auf einer...
    Wer jemals auf einer Blumenwiese gelegen hat, einen Grashalm zwischen den Zähnen, ein Buch aus Papier, Leinen und Leim lesend, dessen Blätter sich im Wind wiegen … der glaubt diesen Hype nicht, der da rumgepustet wird: Das eBook sei die Zukunft der Literatur schlechthin. Blödsinn!
    Nein, das eBook ist ein Surrogat, ein notdürftiger Ersatz: Als die Fotografie erfunden wurde, prophezeite man das Ende der Malerei; die Schallplatte werde den Live-Auftritt obsolet machen, das Internet das Gespräch in der Kneipe, etc.
    Das eBook ist für die Literatur das, was der Vibrator für den Geschlechtsverkehr ist: ein Notnagel. (No pun intended.)

  10. donalphonso sagt:

    (Und an den mannigfaltigen...
    (Und an den mannigfaltigen Google-News-Anfragen merke ich auch, dass es nicht nur mir so geht)
    .
    Das hier wäre fast noch einen Nachtrag wert: Der Auftrag für die Software von Volltextsuche Online wurde, wie man munkelt, aus „politischen Gründen“ an eine Tochter des Holtzbrinkkonzerns vergeben, der ja auch so seine Verlage hat. jetzt machen die Holtzbrinckverlage ihre eigene eBook-Offensive – und zwar noch ohne Libreka: https://www.xtranews.de/2009/10/15/meinung-libreka-schoene-kaputte-ebookwelt/
    Lustige Sache, das.

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