Ja, hallo Herr Pilawa, hier Ann-Katherine Gutensohn-Malhomme vom Verlag, ja, also: Herrn Heine haben wir jetzt aufgetrieben. Leider ist er in den Bädern von Lucca, das tut uns schrecklich Leid, und so, wie es aussieht, wird er auch dort bleiben, weil es ihm wirklich schlecht geht nach all der Aufregung… Ja, Herr Pilawa… Sicher, ja ich we… aber… Bitte, Herr Pilawa, schreien Sie doch nicht so… sicher, es ist eng für Ihre Sendung und ich hab… bitte, jetzt warten Sie halt mal ab… also, der Göthe, der würde einspringen.
Na, der Autor von „Faust: Warum wir alle zu Recht zugrunde gehen.“ Erscheint gerade bei uns, aber wir verhandeln auch schon wegen der Filmrechte, für einen Samstags-Schocker. Und Sie wollten doch dem Heine eine von den Kinderschützerinnen gegenübersetzen: Da passt der Göthe auch prima rein, seine Themen sind nämlich schwarze Messen, Pakte mit dem Teufel, halt die ganze Gruftie-Jugendkultur, detailliert und kenntnisreich, und ungeschützten Geschlechtsverkehr gibt es da auch. Explicit lyrics! Ich garantiere Ihnen, da wird es hoch hergehen.
Ach, Sie haben den Sido schon als Rüpel eingeladen…. ok, gut, aber ich kann den Göthe natürlich auch briefen, dass er mehr die Verführungsgeschichten und ungewollten Schwangerschaften betont. Nein, so telegen wie der Heine ist er nicht ganz, aber sagen wir mal: Markant. Charaktervoll. Natürlich ist er charmant! Er kann auch dichten, zwar keine Gassenhauer wie die Loreley mit Platinstatus, aber er ist auch Lyriker. Würde er in dieser Rolle besser ins Sendungskonzept passen? Ja? Sicher, der Heine wäre besser gewesen, Heine ist ein Gott aber Göthe ist Göthe, aber ich verspreche Ihnen… ja. Ja, Herr Pilawa. Aber sicher. Ja Herr Pilawa. Vielen Dank. Vielen herzlichen Dank. Ich versichere Ihnen, es wird ein Erfolg werden, Ihre Quoten werden stimmen. Wenn Sie noch Wünsche haben, schicken Sie mir eine Mail und ich bringe den Göthe auf Linie. Wir lassen den auch gleich ins Studio bringen, mit Buch.
Ja, Ann-Katherine Gutensohn-Malhomme hier, wer spricht? Frau von Stein? Kann ich mal den Göthe sprechen? Was soll das heißen, verdammt nochmal das ist ein Notfall und wenn er nicht sofort Göthe? Was zum Teufel ist mit Ihnen und der alten… also das ist jetzt egal jetzt hören Sie mal zu: In drei Stunden steigt die nächste Talkshow mit Pilawa und Sie sind mit drinnen. Das ist doch super! Da müssen Sie hin! Was? Keine Widerrede, wenn Ihr Buch was werden soll, führt da kein Weg dran vorbei. Nein, der Heine ist nicht da, da müssen Sie sich keine Sorgen machen. Der ist in Lucca.. Nein, Sie sind eine Alternative zu ihm, kein Ersatz oder zweite Wahl. Also Gö— Göthe! Jetzt reicht es aber! Entweder Sie setzen sich schleunigst nach Berlin in Bewegung oder den zweiten Teil von Faust können Sie bei der Welt unter dem Fernsehprogramm als Fortsetzungs-Schmonzette abdrucken lassen! Haben Sie mich verstanden? Ich habe genug von Ihren Marotten!
Also, Klartext: Die Rolle des Bühnenrevoluzzers hat schon der Sido. Da fangen Sie nicht mit dem Konkurrieren an! Das schadet nur dem Ruf des Buches. Dann, die alte Schachtel vom Jugendschutz: Denken Sie daran, bald ist Weihnachten, niemand verschenkt Bücher von einem Lustgreis, also machen Sie bei der ungewollten Schwangerschaft ein klares Sowohl-als-auch. Für unsere hochgeistige Zielgruppe, das da nur zufällig reichschaut, können Sie sich ja mit der abgehalfterten TV-C-Prominenz zoffen, aber bitte, immer mit Haltung. Und der Politiker, der Vorratsdatenspeicherung fordert, dem können Sie sagen, dass es früher auch schon ohne Internet hoch herging. Das ist Ihre Chance, das Buch dick in die Kamera zu halten aber denken Sie daran: Richtig herum! Sie brauchen gar nicht so zu lachen, Sie glauben nicht, was man bei Kochbuchschreibern schon alles gesehen hat.
Also Göthe: Das ist die große Chance, auf die Sie gewartet haben. Lassen Sie bitte Ihre Ansprüche stecken und seien Sie locker und unterhaltsam, das Lächeln nicht vergessen und nicht besserwisserisch wirken. Zigtausende schreiben Bücher, die auf der Buchmesse Regalfüller sind und keiner liest, aber nur wer stetig strebend sich bemüht, darf damit auch ins Fernsehen.
Ei Bubsche bleib doch noch ä...
Ei Bubsche bleib doch noch ä bisßche hia in Frankforth. Is doch so schee do.Isch koch dir auch dei Lieblingsschpois. Du woisst net woruff disch do einlosse duss bei dene Broissn, neilisch habbb se noch dea Foltäre voam Dör´sche uff dea Eschershoimer vaschlebbe losse. De Konstabla hon gschloff. Isch moin, jetz wo die drobe die dolle Bergewiz habbe, is´s ja ä bissßsche ruisch worde in de Gass. Hör uff doi Möddersche, bloib do. De Wahl un de musspoksche Verwandtschaff kann´s ruisch vagesse. Grieß ma de Ferschdin un de Frau v. Schtoin.
Isch sach dä M.R.R. Bschoid das´de do gwes biss. Ach isch moß direggdemang ma in´s Zierdüchelsche nei, hmpf, ach du…
In meiner Kindheit hatte das...
In meiner Kindheit hatte das Haus noch kein Badezimmer und so fuhren wir oft ins nahe Bagni di Lucca, um in Mamorbadewannen mit Thermalwasser zu baden.
Da hörte ich von meiner Mutter das erste mal von Heinrich Heine!
HH auf der Flucht vor der...
HH auf der Flucht vor der Buchmesse:
„Lebet wohl, ihr glatten Säle!
Glatte Herren, glatte Frauen!
Auf die Berge will ich steigen,
Lachend auf euch niederschauen.“
Wenn es DA so zugeht, wie Sie...
Wenn es DA so zugeht, wie Sie das lustvoll. oder schreckensbleich beschreiben, dann ist es kein Wunder das Dante wieder Hochkonjunktur hat. Lasst Uns alle zur Hölle fahren und an Spiessen grillen, bis die Haut bruzzeln, aber das Bier zum übgergiessen nicht vergessen, sonst schmecken Wir so trocken DA unten. Puhh, sie Ärmster!
"Amadeus" was a successful US...
„Amadeus“ was a successful US film about Mozart, so how about a film „Johann Wolfgang“ with Johnny Depp (or George Clooney) as Goethe?
Die Geier, die ich rief, die...
Die Geier, die ich rief, die werd ich nun nicht los …
Ein Lesevergnügen, danke....
Ein Lesevergnügen, danke. Diese Branche lässt sich in puncto Hektik nicht von der Finanzbranche abhängen.
…lauter RetterInnen.
"Ey Sido, weißte wat für...
„Ey Sido, weißte wat für mich Aggro heißt?… Deine Mudda, die is als nächste dran…“
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Es hätte so schön werden können.
Wenigstens das Rauchen sollte ihm bei der Show erlaubt sein.
Beneidenswert....
Beneidenswert.
Wie heiter macht mich, dass...
Wie heiter macht mich, dass auch ich in Lucca bin!