Wir machen heute mal etwas ganz anderes. Wir spielen ein Spiel. Ein Literaurquiz, das folgende Frage an die Runde stellt:
Welche Sätze hat man in seinen Büchern unterstrichen?
Ich persönlich unterstreiche nicht nur,ich knicke auch Eselsohren in die Seiten. Das Ding der Woche – falls es Leser gibt, die eine explizite Benennung des Dings der Dinglichkeit bevorzugen – sind also die Sätze, die man in einem Buch markiert. Manche gehen dabei vorsichtig mit Bleistift vor, ich benutze meistens einen Kuli.
Das Quiz hat Spieler und Gegenspieler. Der Spieler stellt sein Buch in unterstrichenen Sätzen chronologisch vor und die anderen müssen raten, welches es ist – mit Autor und Titel.
Wichtig: wer bei Google den ganzen Satz eingibt, hat geschummelt. Google ist viel schlauer als wir, Google weiß alles. Machen wir uns nichts vor.
Und ich verspreche im Gegenzug auch ehrlich zu sein und genau die Sätze vorzulegen, die ich beim ersten Lesen unterstrichen habe, – mögen sie mich auch entblößen,
Wer es als erster errät, hat gewonnen.
Also, ich fange an.
Kleiner Tipp: ich habe diese Lektüre gewählt, weil sie aus der Zeit stammt, für die ich mich zurzeit besonders interessiere.
So, und nun der erste Satz:
Seite 29:
„Ich zweifele nicht daran, daß sie zum größten Teil Dichtung sind, nicht aber im Sinn wirklicher Erfindung, sondern im Sinne eines Ausdrucksversuchs, der tief erlebte seelische Vorgänge im Kleide sichtbarer Ereignisse darstellt.“
Erstes Eselsohr.
Dann, gleich wieder, Seite 30:
„Ich sehe in ihnen aber etwas, ein Dokument der Zeit, denn (NAME DES PROTAGONISTEN IM GENITIV) Seelenkrankheit ist – das weiß ich heute – nicht die Schrulle eines einzelnen, sondern die Krankheit der Zeit selbst, die Neurose jener Generation, welcher (NAME DES PROTAGONISTEN) angehört und von welcher keineswegs nur die schwachen und minderwertigen Individuen befallen scheinen, sondern gerade die starken, geistigsten, begabtesten.“
Ich musste den Namen rausnehmen. Sonst weiß man es sofort. Ist ein Klassiker. Aber ich werde den Namen nachreichen, wenn die Raterunde das will. Der Name ist der Joker.
Ich denke, einer geht noch. Möchte zugeben: Das Spiel hat, wenn man es richtig spielt, seinen Ehrgeiz. Leicht ist es nicht. Aber wir wollen ja nur raten und uns unterhalten lassen.
Also, einen Satz noch, gleich den nächsten, unterstrichenen:
Seite 33:
„.hatte schöne, zarte, kostbare Federwölkchenmuster in den Himmel gezeichnet gefunden.“
….hhhmmm…das ist nicht wirklich hilfreich, also gibt es noch einen dazu:
Seite 44:
„Vielleicht waren diese paar Stammgäste, die ich vom Sehen alle kannte, richtige Philister und hatten zu Hause in ihren Philisterwohnungen öde Hausaltäre vor blöden Zufriedenheitsgötzen stehen, vielleicht auch waren sie vereinsamte und entgleiste Burschen wie ich, stille, gedankenvolle Säufer über bankrotten Idealen, (TITEL DES BUCHES) und arme Teufel auch sie; ich wußte es nicht.“
So, und jetzt wollen wir mal sehen, wer was weiß.
Wenn die Lektüre erraten wurde, würde es mich brennend interessieren, ob Sie auch Sätze darin unterstrichen haben. Dann könnten wir sie gewissermaßen tauschen.
Die Federwölkchenmuster haben...
Die Federwölkchenmuster haben ihn verraten. Aber es hat ein wenig gedauert…
Wirklich? Wissen Sie es schon?...
Wirklich? Wissen Sie es schon? Das dürfen Sie aber nur mir verraten, noch ist es zu früh für die Lösung. Aber wenn Sie es wissen, dann flüstern Sie es nur mir und ich veröffentliche es aber nicht. Wenn Sie es wirklich wissen, dann haben Sie ja schon gewonnen!
Sowas geht heute - leider -...
Sowas geht heute – leider – nicht mehr: einmal „Federwölkchenmuster“ im Suchprogramm eingeben und als erster Fund kommt die Lösung.
.
Aber: mit Kuli? Himmelhilf.
Ganz sicher bin ich nicht....
Ganz sicher bin ich nicht. Kann es leider auch nicht nachschlagen bzw. Ihnen mit einem anderen Zitat antworten…
Jeeses, Jeeves. Tse, tse. Die...
Jeeses, Jeeves. Tse, tse. Die haben ja gegoooooogelt! pfui, bah – disqualifiziert.
Jeeves, nehmen Sie sich ein...
Jeeves, nehmen Sie sich ein Beispiel an muscat.
Muscat…weil Sie das Buch gerade vor sich liegen haben…das kann ich verstehen. Wollen Sie mir trotzdem sagen, was sie glauben?
Ich versuche mal einen Tipp...
Ich versuche mal einen Tipp abzugeben, ohne, falls ich unwahrscheinlicherweise richtig liegen sollte, die Lösung dabei zu verraten. Es ist bei Suhrcamp erschienen, oder irre ich mich?
<p>Walter Bischl:</p>
<p>Aus:...
Walter Bischl:
Aus: Steppenwolf
Literaturquiz sind immer interessant
<p>Höchst widerwillig gebe...
Höchst widerwillig gebe ich nun folgenden Kommentar frei:
Walter Bischl:
Aus:...
Walter Bischl:
Aus: Steppenwolf
Literaturquiz sind immer interessant