Fernsehen? Facebook? Smartphone? Das kann alles nicht mithalten, wenn im Wohnblock das Nachbarprogramm läuft. Die Architektur der sechziger Jahre macht es möglich. Fenster für Fenster öffnet sich ein Panorama des Alltags – ein Blick vor den Balkon. Weiterlesen
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Kleine Zivilisationsflucht unter Freunden: Der Grill
Sobald das Wetter sich ins frühlingshafte wendet, packt die Nachbarschaft mobile Feuerstellen aus und verlegt die wochenendliche Hauptmahlzeit ins Freie. Das geht mit allerlei Riten einher, die den Naturzustand zelebrieren und uns zeigen: Der Grillabend ist das Schäferspiel des 20. Jahrhunderts. Weiterlesen
Musik zum Mitnehmen: Der Walkman und die Folgen
Musikabspielgeräte mit Kopfhörer gibt es seit 1979, und sie sind eine wirklich gute Erfindung. Niemand wird belästigt, weder die Außenwelt mit fragwürdigen Klangereignissen noch man selbst mit dem Geschwätz der Außenwelt. Sie wirken beruhigend und machen tote Zeit lebendig. Warum nur erfindet die Industrie Handys mit Lautsprecher, damit uns die Jugend wieder mit ihrem Geplärre beschallen kann? Es war doch 30 Jahre lang alles so friedlich. Weiterlesen
Bye bye, Riesenrutsche: Im Wellnessbad
Die Riesenrutsche wird abgerissen, und damit ein Teil meiner Jugend. Nicht nur meiner, sondern ein Teil der Jugend aller, die in den letzten 25 Jahren im Südwesten Frankfurts aufgewachsen sind. Jetzt steht da ein Wellnessbad mit Saunalandschaft – aber was machen die, die im Südwesten Frankfurts aufwachsen, jetzt in ihren Sommerferien? Weiterlesen
Haus, Auto, Großmutter: Das Fotoalbum
Fotoalben sind oft nicht sonderlich phantasievoll, dafür aber umso liebevoller gestaltet und mitunter die einzige Möglichkeit, längst verblichene Verwandte kennenzulernen. Allerdings nie im Alltag, denn der wird völlig ausgeblendet. Film ist schließlich teuer und nur etwas für Festtage. Und was hat sich eigentlich seit der Erfindung der Digitalfotografie geändert? Weiterlesen
Die Schüssel und das Pendel: Im Esoterikladen
Wunderdinge gibt es in Esoterikläden zu beschauen. Auf den ersten Blick hat keines davon einen ersichtlichen Nutzen, aber man bekommt dann erklärt, daß man mit diesen Dingen die nichtdingliche Welt in den Griff bekommt: Energien, Strahlen, Schwingungen. Das alles klingt absurd, verkauft sich aber wie geschnitten Brot und dauernd gibt es was Neues: Kennen Sie eigentlich ihr Krafttier? Weiterlesen
Spaß ohne Strom: Gesellschaftsspiele
Gesellschaftsspiele bringen Menschen an trüben Regentagen an Tischen zusammen und sorgen dafür, daß man Zeit miteinander verbringt, ohne sich der Gefahr peinlicher Konversationspausen auszusetzen. Sie brauchen keinen Strom und passen in jede Tasche. Doch das gemeinsame Spielen weicht zunehmend einem autistischen Vor-sich-hinspielen am Daddelgerät der Wahl. Weiterlesen
Handgepäck des Großstadtnomaden: Der Rucksack
Der Rucksack ist das Universalbehältnis des modernen Menschen. Er ersetzt Schulranzen, Handtasche und Aktenkoffer, es gibt ihn in unzähligen Varianten. Wie konnte das kommen, daß ein Wanderutensil eine dermaßen steile modische Karriere hinlegen konnte? Weiterlesen
Manöverübung für den biologischen Ernstfall: Die Puppe
Jungs spielen mit Autos, Mädchen mit Puppen – meistens jedenfalls, denn die Verfasserin bildet eine Ausnahme. Sie fand Puppen schon immer langweilig bis unheimlich und brauchbar nur als Material für Experimente, die auf unbedarfte Beobachter einigermaßen menschenverachtend gewirkt haben müssen. Geschlechtsidentifikatorisch ist jedenfalls irgendetwas schiefgelaufen. Weiterlesen
Beige Wuchtbrumme: Das Sofa
Das Sofa ist das wichtigste Möbel der modernen Wohnung. Hier kommt der Arbeitnehmer des Abends zu sich selbst, und alles, was er braucht, steht eine Armlänge weit auf dem zugehörigen Sofatisch. In letzter Zeit jedoch wird die klassische Polstergarnitur zunehmend von etwas verdrängt, was sich Sitzlandschaft nennt. Weiterlesen