Wenn sich in der Mitte der Gesellschaft Widerstand formt, äußert er sich mithilfe eines altbewährten Arsenals an Ausdrucksformen: Trillerpfeife, handkopierte Handzettel und natürlich das liebevoll als Transpi bezeichnete Bettlaken. Keine Demo kommt ohne aus, und auch die Kameras der Sender freuen sich, etwas zum Abfilmen zu haben. Weiterlesen
Artikel zum Schlagwort: öffentliches ding
Kapital schlägt Autonomie: Eine Träne
Jahr für Jahr haben sich die Künstler gegen die Zwangsräumung des Kunsthaus Tacheles gewehrt. Jetzt fahren die ersten Bagger auf und räumen ab. Mancher Querkopf kriegt viel Geld zugesteckt, damit er geht. Aber man darf das Tacheles nicht zerstören, denn es gehört mir! Weiterlesen
Das Herz von Raum und Zeit: Greenwich
Eine Linie: Das ist der Raum. Eine Kugel: Das ist die Zeit. So einfach lassen sich schwer vorstellbare, unendliche Prinzipien abbilden. In Greenwich ist beides auf Null gestellt: Im alten Observatorium laufen die Fäden zusammen, der Nullmeridian und die Greenwich Mean Time. Eine Geschichte aus der Vergangenheit einer einst großen Seefahrernation. Weiterlesen
Charity im Alltag: Die Spendensammeldose
Jemand hält Ihnen eine Spendensammeldose unter die Nase – wie verhalten Sie sich? Das kommt natürlich darauf an. Ja sicher. Aber worauf? Und wenn es dauernd auf irgendwas ankommt, kommt man kaum noch dazu, überhaupt mal jemandem etwas zu geben. Weiterlesen
Beim Catering wird genetworkt: Der Stehtisch
Nicht nur vor Imbißbuden, auch in Kongreßzentren ist der Stehtisch ein unentbehrliches Möbel. Er ist das artgerechte Umfeld für das Cateringhäppchen und sorgt dafür, daß auch einsame Entscheider mal miteinander reden. Beziehungsweise networken. Beobachtungen von den Medientagen in München. Weiterlesen
Warten, drängeln, ignorieren: Der öffentliche Nahverkehr
Der öffentliche Nahverkehr erzieht zur Demut. Demut gegenüber dem Fahrplan, den tatsächlichen Fahrzeiten, Duldung noch der schlimmsten Fahrgäste und des übelsten Geschiebes unter Einsatz von Aktenkoffern als Wuchtwaffen. Und an den Türen der S-Bahnen wird tagtäglich ein Psychokrieg ausgefochten, der mehr über die Conditio humana verrät, als man je wissen wollte. Weiterlesen
Waldeinsamkeit hinterm Geranienwall: Der Balkon
In südlichen Ländern ist der Balkon eine an die Wohnung angeschlossene Öffentlichkeit. Doch je weiter man nach in den Norden kommt, desto verschanzter sitzen die Menschen hinter Geranienwällen und Rankgittern und hoffen auf ein Stückchen Abgeschiedenheit. Balkonien ist schließlich ein dem Alltag entrücktes Land. Weiterlesen
Parolen am Laternenpfahl: Das Wahlplakat
Wenn sich Wahlen nähern, stellen die Parteien Stadt und Land mit Werbemitteln voll. Auf einem knappen Quadratmeter drängen sich Kandidatenkopf, Parteilogo, Slogan und Photoshopgedöns, um den vorbeihastenden Bürger von der eigenen politischen Qualifikation zu überzeugen. Das ist meist bieder und nichtssagend, geht aber mitunter spektakulär daneben. Weiterlesen
Am Beispiel Trauttmansdorff: Die Touristenfalle
Muß man wirklich diese angeblichen Sehenswürdigkeiten besuchen, auf die man an jeder Ecke hingewiesen wird? Wir machen den Versuch und wandern über den Sissi-Weg nach Schloß Trauttmansdorff, weil es dort so schön sein soll. Und entgehen auf den letzten Metern einer der größten Touristenfallen Südtirols. Weiterlesen
Beobachtungsposten zwischen Rabatten: Die Promenade
Die Promenade ist ein öffentlicher Spazierweg besonderer Art, denn dort wandeln Menschen, die sich gegenseitig beobachten. Bestückt mit harmlosen Bänken, Brünnchen und Bepflanzung ist sie eine besonders ergiebige Forschungsstation für anthropologische Feldstudien. Nicht zuletzt in der Kurstadt Meran – dort gibt es nicht nur eine Promenade, die Stadt wird von einem regelrechten Promenadennetz überzogen. Weiterlesen