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Karriere im Takt

Der tägliche Hindernislauf um die Fettnäpfchen im Business bringt so manchen aus der Puste. Es geht auch ganz easy – wenn man die „goldenen

Gekonnt Nein sagen

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Bei aller Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist es manchmal wichtig, auf Grenzen zu bestehen. Und zwar immer dann, wenn Sie das Gefühl haben, ausgenutzt zu...

Bei aller Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist es manchmal wichtig, auf Grenzen zu bestehen. Und zwar immer dann, wenn Sie das Gefühl haben, ausgenutzt zu werden. Lernen Sie, Nein zu sagen. Das ist gar nicht so leicht, zugegeben.

Schmelzen Sie auch dahin, sowie Sie jemand um etwas bittet? Und ärgern sich dann schwarz, weil Sie wieder Ja gesagt haben anstatt: „Ich kann mit der Aufgabe beginnen, wenn ich das Angebot/Protokoll fertig habe. Allerdings muss ich heute pünktlich um 18 Uhr gehen, denn ich habe einen wichtigen Termin.“

Hinter einer schnellen Zustimmung steckt häufig die Angst vor Ablehnung und „Liebesentzug“. Ja sagen heißt meistens, dass wir zusätzliche Arbeit und Verantwortung aufgebürdet bekommen und unsere eigentlichen Aufgaben womöglich darunter leiden. Vermischt oder eingeleitet wird das Ganze oft mit einem Kompliment: Erst ein Lob und dann zusätzliche Arbeit!

Ist Nein sagen nicht Ihre Stärke? Dann versuchen Sie es mit gekonnten Formulierungen. Etwa: „Ich mache das gern, aber was soll ich stattdessen liegen lassen?“ Nennen Sie dazu ein Beispiel.

Wenn Sie Ja sagen und Nein meinen, entsteht ein Konflikt, den Sie vielleicht an anderen auslassen. Sich unter einem Vorwand aus der Affäre zu ziehen ist verlockend. Dann braucht man aber ein gutes Gedächtnis und es macht nicht gerade selbstbewusst! Nein sagen und auch meinen macht Sie einschätzbar, berechenbar.

Verschaffen Sie sich Bedenkzeit, falls die Gefahr einer Überrumpelung besteht. Sagen Sie: „Darüber muss ich erst nachdenken, ich rufe Sie gleich zurück.“ Ein Nein kann, muss aber nicht begründet werden. Argumentieren Sie in jedem Fall in der Ich-Form: „Nein, ich kann diese Aufgabe nicht übernehmen, weil ich selbst so unter Zeitdruck bin. Bedaure.“ Oder: „Ich habe mich dagegen entschieden.“

Übung
Sagen Sie ab morgen mindestens einmal am Tag Nein. Überlegen Sie bei allem, was Sie erledigen sollen, ob die Welt untergeht, wenn Sie es nicht tun.

Tipp
Denken Sie sich charmante Formulierungen aus, wie Sie zusätzliche Arbeit abwimmeln können. Und drehen Sie den Spieß um: Fragen Sie sich, welche Aufgaben Sie delegieren können, um den Rücken für das Wesentliche frei zu haben. Schließlich wird nur der „große Wurf“ beachtet und nicht die Fülle der kleinen Aufgaben. Seien Sie mit gutem Gewissen egoistisch und fragen Sie sich bei allem, was Sie tun oder tun sollen: Was bringt’s mir?


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