Kein Blog-Bild

Karriere im Takt

Der tägliche Hindernislauf um die Fettnäpfchen im Business bringt so manchen aus der Puste. Es geht auch ganz easy – wenn man die „goldenen

Eine delikate Sache

| 0 Lesermeinungen

Baustelle gleich Staustelle. Nichts ging mehr. Stillstand. Auf der A 8 ereilte es eine Frau im Wagen vor mir. Sie "musste". Unaufschiebbar. Rechts am...

Baustelle gleich Staustelle. Nichts ging mehr. Stillstand. Auf der A 8 ereilte es eine Frau im Wagen vor mir. Sie „musste“. Unaufschiebbar. Rechts am Standstreifen ein mageres Büschlein. Sie wagte es. Hockte sich hin. Gerne hätte ich ihr meinen großen Regenschirm als Sichtschutz geliehen (Übrigens sollte frau den auch stets bei Wüstentouren dabei haben). Was passierte? Gafften jetzt alle? Der Mann im Wagen neben ihr stieg aus,ging ein paar Schritte, guckte in die andere Richtung und zeigte so gutes Benehmen in dieser „ausweglosen“ Situation. Weitere Männer ließen sich anstecken und schauten auch demonstrativ weg. Vielen Dank, liebe Männer, auch im Namen meiner Geschlechtsgenossin!

Feinfühliges Verhalten ist auch bei Inhouse-Toiletten angemessen. „Ach, Sie auch hier?“ – Small Talk unter Männern ist im WC-Trakt verpönt. Ein kurzer Gruß im Waschtrakt genügt. Frauen sehen das nicht so eng.

Sicher eine Selbstverständlichkeit, aber immer noch weisen Örtchen-Schilder auf Folgendes hin: „Verlassen Sie das WC so, wie Sie es vorgefunden haben.“ Die Toilettenbürste „darf“ von jedermann benutzt werden und für Nachfolgende ist der Anblick in die Tiefe nicht angenehm. Darum den Deckel, falls vorhanden, wieder zuklappen.

Ein „menschliches Bedürfnis“ kann auch beim Essen im Restaurant drängend werden. „Wo kann ich mir die Hände waschen?“ gilt als Frage nach der Toilette, die wohl jeder versteht. Amerikaner sprechen vom „Restroom“. Den Gang zum WC muss man (am Tisch) weder erklären noch entschuldigen: „Einen Moment bitte, ich bin gleich wieder da.“

Entdecken wir Bekannte im Restaurant, sagen wir praktischerweise kurz per Handschlag „Guten Tag“, wenn wir auf dem Weg zur Toilette sind – oder?

Bei näherem Hinsehen entpuppt sich diese Verhaltensweise allerdings als unhöflich.

Bei shake hands in Verbindung mit dem Toilettengang kann sich der zu Begrüßende unwichtig fühlen und auf dem Rückweg ist es für die Betroffenen unter Umständen eklig. Denn nach einer Studie waschen sich 52 Prozent der Männer nach dem Örtchen nicht die Hände! Und die Höflichkeitsform besagt, jede Hand zu ergreifen, die sich einem hinstreckt. Na, dann Mahlzeit! Also lieber nicht beides miteinander verbinden und gegebenenfalls ohne Handgeben, nur grüßend an den Bekannten vorbei gehen.


Hinterlasse eine Lesermeinung