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Karriere im Takt

Der tägliche Hindernislauf um die Fettnäpfchen im Business bringt so manchen aus der Puste. Es geht auch ganz easy – wenn man die „goldenen

Offene Bürotür: Achtung, es zieht!

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Langer Marsch durch Unternehmensflure bis zum Seminarraum. Überall stehen die Türen der Büros offen. An Schreibtischen und Computern wird gearbeitet. Manchmal dringt ein Satz aus einem Telefongespräch zu den Passanten. "Bei uns bleiben die Bürotüren grundsätzlich offen", sagt mein Begleiter.

  Langer Marsch durch Unternehmensflure bis zum Seminarraum. Überall stehen die Türen der Büros offen. An Schreibtischen und Computern wird gearbeitet. Manchmal dringt ein Satz aus einem Telefongespräch zu den Passanten. „Bei uns bleiben die Bürotüren grundsätzlich offen“, sagt mein Begleiter. Super. Jeder kann ungezwungen vorbeischauen, eine Frage stellen oder zu einem Schwätzchen ansetzen. Niemand steht vor einer abweisend geschlossenen Tür, auch nicht vorm Sekretariat des Chefs.

Ein fortschrittliches Unternehmen. Oder nicht? Zumindest ist die interne Regelung gut gemeint und nützlich, um den Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen zu fördern. Werden die offenen Bürotüren allerdings zum Dogma erhoben, kann die Arbeitsleistung darunter leiden. Auch die Gesundheit, weil es an allen Ecken und Enden zieht, sobald die Fenster zur Frischluftzufuhr geöffnet werden – falls diese sich öffnen lassen und keine Klimaanlage installiert ist. Offene Bürotüren besitzen leider den Nachteil, dass die dahinter Arbeitenden ständig aus ihrer Konzentration gerissen werden, sobald unangemeldeter Besuch hereinschneit und den Gedankenfluss stört. Das nervt und macht unwirsch.

Ein zweischneidiges Schwert also. Es sollte erlaubt sein, bei zu viel „Wind“ oder mitten in einer wesentlichen Aufgabe, die höchste Konzentration und Stille erfordert, die Bürotür zu schließen. Das heißt für alle: Bitte jetzt nicht stören! Geht es danach um Routinearbeiten, kann die Tür wieder geöffnet werden. Schließlich werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihren produktiven Leistungen beurteilt und nicht nach permanenter Kommunikationsbereitschaft. Starre Regeln bewirken manchmal das Gegenteil von dem, was beabsichtigt wurde. Der Grundsatz sollte lauten: Die Arbeit geht vor. Und dies kann auch selbstbewusst vertreten werden, falls sich jemand über die vorübergehende Einsiedelei aufregt. 


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