Kein Blog-Bild

Karriere im Takt

Der tägliche Hindernislauf um die Fettnäpfchen im Business bringt so manchen aus der Puste. Es geht auch ganz easy – wenn man die „goldenen

Noblesse auf der Messe

| 0 Lesermeinungen

Ein exklusiver Messeauftritt, der sich von anderen Wettbewerbern abhebt, hängt nicht allein von der Standgestaltung ab. Mindestens genauso wichtig ist das professionelle Auftreten der Crew vor Ort. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich am Stand in einer rundum positive Atmosphäre wohl fühlen.

Ein exklusiver Messeauftritt, der sich von anderen Wettbewerbern abhebt, hängt nicht allein von der Standgestaltung ab. Mindestens genauso wichtig ist das professionelle Auftreten der Crew vor Ort. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich am Stand in einer rundum positive Atmosphäre wohl fühlen. 

Das Standpersonal repräsentiert sein Unternehmen. Daher ist ein gepflegter persönlicher Auftritt unerlässlich. Kleidung spielt hier eine große Rolle, da die  äußere Erscheinung der erste Eindruck ist, den Besucher erhalten. Wer angemessen gekleidet ist, zeigt seine Wertschätzung gegenüber dem Gesprächspartner; signalisiert, dass er ernst genommen wird.

Das Outfit sollte unbedingt mit den Farben des Messestands harmonieren.  Individuelle Kleidung zeigt zwar die Persönlichkeit des Einzelnen, doch unterstützen einheitliche Erkennungszeichen (Muster, Farben, ähnliche Schnitte) die Corporate Identity des Unternehmens.

In nagelneuen, nicht eingelaufenen (unbequemen, drückenden …) Schuhen verliert auch die straffste Körperhaltung schon bald ihre Spannkraft. Dem Drang, sich anzulehnen, sich zu setzen, sich auf der Theke abzustützen, wird nachgegeben. Das lässt sich vermeiden. Neben dem Ausdruck, völlig  unbeteiligt zu sein, durch vergrabene Hände in den Hosentaschen sind für mich desinteressiert blickende oder in Plaudergruppen zusammen stehende Standteilnehmer (möglichst mit dem Rücken zu den passierenden Messebesuchern) besonders abschreckend. Oder das genaue Gegenteil: Ich werde als „Opfer“ schon von weitem fixiert.

Häufig werden im Eifer des (Verkaufs-)Gefechts sogar Grundregeln der Gastfreundschaft übersehen. Als da wären: dem interessierten Besucher ein paar Schritte entgegen gehen, lächeln, Blickkontakt halten, sich selbst bekannt machen, die eventuell gereichte Visitenkarte anschauen und diese wichtigen zuvorkommenden Sätze sagen wie: „Möchten Sie den Mantel ablegen?“ „Bitte, nehmen Sie (hier) Platz.“ „Ich bitte Sie um ein wenig Geduld -bin gleich für Sie da.“ „Darf ich Ihnen (in der Zwischenzeit) ein Mineralwasser anbieten oder einen Kaffee?“ „Mein Kollege steht Ihnen sofort zur Verfügung.“

Unschlagbar ist eine Mannschaft, die offen und sympathisch auftritt, die nicht gestelzt daher redet, die eine Distanzzone von ca. einer Armlänge zum Interessenten wahrt, Namensschilder trägt und somit namentlich ansprechbar ist. Außerdem in Gegenwart von Besuchern nicht isst oder private Handygespräche führt. Und wenn meine Visitenkarte am Rande einer Orangensaftlache deponiert wird, wäre auch zwischendurch mal eine Kurzreinigung in Eigeninitiative angesagt. Frischer Atem ist natürlich ein „must“, Kaugummi verpönt. Mit Stil und Noblesse lassen sich viel leichter Geschäfte anbahnen.

Abends an der Hotelbar oder bei der Abreise wird nach der Anstrengung oft Frust raus gelassen oder es werden vertrauliche Gespräche geführt. Das ist nicht nur für gezwungene Mithörer peinlich, es kann auch das tagsüber aufgebaute gute Image anknacksen und dem Unternehmen schaden. Hier ist äußerste Zurückhaltung empfohlen. Dann darf der Messeauftritt nicht zuletzt auch als großer persönlicher Erfolg gefeiert werden. 


Hinterlasse eine Lesermeinung