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Der tägliche Hindernislauf um die Fettnäpfchen im Business bringt so manchen aus der Puste. Es geht auch ganz easy – wenn man die „goldenen

Von toten Fischen und Knochenbrechern

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Mit einer ordentlichen situationsgerechten Begrüßung im In- und Ausland können wir mächtig punkten. Dabei lassen wir andere Menschen spüren, was wir von...

Mit einer ordentlichen situationsgerechten Begrüßung im In- und Ausland können wir mächtig punkten. Dabei lassen wir andere Menschen spüren, was wir von ihnen denken und wie wir selbst fühlen. Der Handschlag ist in vielen Ländern ein Zeichen besonderen Respekts, weil für einen Moment die Distanz zwischen zwei Menschen verringert wird und Hautkontakt entsteht.

 Während wir Deutsche aufs Handgeben abgerichtet sind und einen stabilen Händedruck als angenehm empfinden, so wie auch Mitteleuropäer, Nord- und Lateinamerikaner und Australier, können andere Kulturen mit unserer Art nicht warm werden. Südostasiaten, Ägypter und auch russische Frauen zelebrieren den ersten (und oft einzigen) Hautkontakt sanft. Ein kräftiger Händedruck wirkt in diesen Ländern frostig und aggressiv. Franzosen hingegen geben die Hand leicht, Araber noch leichter und lang anhaltend beim gleichen Geschlecht.

 In den meisten westlichen Ländern vermittelt ein schlaffer Händedruck Unsicherheit, ein fester, kurzer hingegen Aufrichtigkeit und Offenheit. Die andere Person bekommt einen „Ein-Druck“ von uns: Hat jemand keinen Mumm, ist jemand unsensibel, aufdringlich, distanziert?

 Manche „Handgeber“ sind unmöglich. Wir alle kennen den toten Fisch (kurz, feucht-kalt und kraftlos) und den Knochenbrecher (kurz, aber brutal), der den Ring schmerzhaft ins Fleisch drückt. Dann gibt es da noch den Schraubstock (lang und brutal), den Mehr bekommst du nicht von mir (Fingerspitzen flüchtig gereicht), den Beileidsgriff oder Handschuh (lang, beharrlich, mit beiden Händen bedeutungsvoll umfassend). Achten Sie doch mal darauf.

 Auch quietschnasse Hände fasst niemand gern an. Wer sie vor Aufregung selbst einmal hat, trocknet die rechte Hand unauffällig mit dem Stofftaschentuch in der Jackentaschen/Hosentasche oder streicht über den eigenen linken Ärmel.

 Blickkontakt, auch während des weiteren Gesprächs, zeigt Interesse und ist ein großes Kompliment für den Gesprächspartner. Ein freundliches Gesicht schafft dazu sofort eine Verbindung und intensiviert den Kontakt. Natürlich steckt die linke Hand dabei nicht in der Hosen- oder Jackentasche.

 Oft lässt sich in einer einzigen Handbewegung mehr Gefühl oder mehr Kälte erkennen, als viele Worte zu sagen imstande wären. Auch Rücksichtnahme: So wird beim Niesen, Husten etc. die linke Hand (besser sogar der Handrücken) als Schutzschild vor den Mund gehalten. Passen Sie also auf: Ihre Hände sprechen Bände!

 

 

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