Eins gegen Eins

Eins gegen Eins

Immer am Ball – das Fußball-Blog. Mal spielen wir Doppelpass, mal kommen wir gut in die Zweikämpfe, und mal suchen wir allein den Abschluss.

Lufthoheit

| 4 Lesermeinungen

Seit die Fußballreporter im Fernsehen immer weniger erzählen können, dürfen sie zählen. Die Statistik - vom Tor nach Ecke von links bis zu den verbliebenen...

Seit die Fußballreporter im Fernsehen immer weniger erzählen können, dürfen sie zählen. Die Statistik – vom Tor nach Ecke von links bis zu den verbliebenen Zähnen des Spieler-Großvaters – hat die Analyse ersetzt, und das Schwarzmalen mit Zahlen ist mittlerweile auch bei den Vereinen ein beliebtes Beschwörungsritual.

 Insofern sollte man sich nicht aufregen über den Epilog zum Spitzenspiel, dessen Protagonist, wie schon im Prolog, Uli Hoeneß heißt. Er ist halt so und kann nicht anders, und uns würde allen etwas fehlen, wenn er sich auf einmal als besonnener elder statesman präsentierte. Dass von Ralf Rangnick trainierte Mannschaften nur eine Saison – mitunter auch mal zwei Spielzeiten – gut spielen, ist ein statistischer Wert mit bescheidener Aussagekraft. Weshalb sich Hoeneß auch nicht im Geringsten für die Zahlen interessiert, sondern für das polemische Potential, das in ihnen steckt. Als Inhaber der HoWe Wurstwaren KG weiß er schließlich auch, dass zwei gute Jahresbilanzen mit seinen „Original Nürnberger Rostbratwürsten” nicht automatisch Umsatzrückgang im dritten Jahr bedeuten.

 Es geht bei dem Geplänkel um die Lufthoheit nach dem Spiel, um den Sieg nach dem Sieg in der Nachspielzeit, und natürlich setzt der alte Kommunikator Uli Hoeneß darauf, dass die Hoffenheimer Verantwortlichen zu seinem Vorstoß nicht schweigen können. Das Kalkül ist aufgegangen, Hockeytrainer Peters hat Äußerungen aus dem Kabinengang kolportiert, was immer gern gedruckt wird, weil dieser Ort so etwas wie die Intimsphäre des Fußballs darstellt, und vermutlich hat Hoeneß sogar von „Rangnicks linker Schauspieltruppe” gesprochen. Was er damit gemeint hat, ist schwer nachzuvollziehen – und ist auch unwichtig, weil es nur darauf ankommt, dass es kracht, nicht aber, dass es stimmt. Was diese Art von bayrischer Begleitmusik angeht, muss der Aufsteiger noch einiges lernen – oder aber einen eigenen Stil kreieren, der sich vom hitzigen Hoeneß nicht unter Kommunikationszwang setzen lässt.

 Ralf Rangnick dagegen, der laut „Kicker” am Sonntag bei einem Fußballturnier seines Sohnes war, empfehle ich, was ich bei Fußballturnieren meines Sohnes auch immer tue: Mobiltelefon ausschalten und zugucken. Für ein Statement ist hinterher immer noch Zeit. Und vielleicht hat’s sich dann auch erledigt.


4 Lesermeinungen

  1. Sudelede sagt:

    <p>Für ne Frankfurter Zeitung...
    Für ne Frankfurter Zeitung ein bischen wenig Eintracht hier.
    Etwas Lokalkolorit wäre doch wünschenswert.
    Unsere etwas angegraute Diva bietet eigentlich immer noch Gesprächsstoff.

  2. Woronin sagt:

    <p>@Peter Körte: Die Spurs...
    @Peter Körte: Die Spurs haben unter Ramos den schlechtesten Saisonstart seit 1912 (!) hingelegt. Die Pläne des Sportdirektors Mijatovic sind unergründlich. Man könnte auch sagen: er ist verückt geworden.

  3. pkoerte sagt:

    <p>@Woronin: Keine...
    @Woronin: Keine Überraschung, oder? Juande Ramos überrascht mich schon eher, nach seinem Scheitern bei den Spurs!

  4. Woronin sagt:

    <p>Ich würde herrn...
    Ich würde herrn fußballverwaltungsprofessor Rangnick einen kleinen statistikblog als eigene medienoffensive empfehlen. und die kleinen blogkommentatoren könnten für die graue wurst des deutschen fußballs die grashalme zählen auf der hoffenheimer alm .kinder, ist dieser blasse blassling blass. und was für ein glück ist uli hoeneß. was der sich alles ausdenkt, um den neuen langweilern aus hoffenheim irgendne lustige, interessante, böse, beledigte kommentierung aus dem rippen zu drehen ist doch unglaublich bewundernswert. und was kommt raus: nix. telefon aus. jugendturnier. lass mich doch nicht provozieren… dieser lächerliche rangnick weiß über das anforderungsprofil eines bundesligatrainers original: Nichts! (wir wollen peter neururer wieder in liga eins)

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