Verstehe ich den Kollegen Körte richtig? Wolfsburg soll nicht Meister werden, weil das in der Championsleague auf nichts Gutes hinausliefe? Das nenne ich Fernrationalität: die Meisterschaft als Mittel zum höheren Vergnügungszweck, wobei vernünftig nur Meisterschaften von Teams sind, die schon einmal bewiesen haben, auch international satisfaktionsfähig zu sein; wenn ich recht sehe also nur Bayern (die zuletzt einen Trainer wg. Championsleague-Kränkung rauswarfen), der HSV (mit seinen zwei Unentschieden gegen Osasuna und 3 Punkten in der Gruppenphase 2006/7!?) und Werder (“ich kenne kein Famagusta!”), da Dortmunds Championats-Ehren wohl zu lange zurückliegen, um dem heutigen Verein noch angerechnet werden zu können. Nach dieser Logik läge es für manches europäische Land vielleicht sogar nahe, gar keinen Meister zu ermitteln. Denn hat es schon einmal eine Mannschaft gegeben, die Österreich nicht blamierte, eine, die für Dänemark Ehre einlegen konnte, oder für Tschechien? Gut, wird Körte sagen, aber gar keine Chancen zu haben, ist besser, als sie zu haben, jedoch wegen des falschen Meisters nicht wahrnehmen zu können. Weshalb ist ihm aber dann nicht der Einlauf “Wolfsburg – Bayern” genau so recht, wie der umgekehrte? Werder, Gott sei’s geklagt, braucht ja noch etwa 23 Punkte aus zwei Spielen für eine direkte Qualifikation, das wird schwierig; der HSV müßte auf Wolfsburg sechs Punkte aufholen, das wird noch schwieriger. Lieber Körte, seins Philosoph, bleibens logisch! Das ist ja gerade das Gute daran, dass auch Platz 2 zur Championsleague qualifiziert: Die Meisterschaft kann an den gehen, der sie sich durch Spiele, die man mochte, verdient hat, nicht erst durch solche, die man noch nicht kennt, verdienen muß. Und danach käme außer Wolfsburg ja eigentlich nur noch Stuttgart als verdienter Erster in Frage.
Wolfsburg, der falsche Meister?
14. Mai 2009 | 1 Lesermeinung
Lieber Kaube, bleibens...
Lieber Kaube, bleibens Realist, denkens historisch! Wer mag schon Stuttgart, diese Zuchtanstalt für stutenbissige Wesen? Die lassen ja einen Erz-Westfalen, der sich aufführt, wie sein Name schon sagt (“Wie de King” – und das, obwohl Herzog Widukind niemals König war), einem von der Zocker-Wespe gestochenen Bronco gleich (“Pöser Porsche”) in den ostfälischen Pony-Erbhof Wulff einbrechen und die Staketen niedertrampeln. Am Ende aber gibt es ein Blutbad auf dem Cannstatter Wasen wie anno 746, als Herzog Gottfried (Nein, noch nicht der Daimler) seine besten Leute verlor. Wo kommt der VfB her – richtig: aus Cannstatt. Und wen rühmt Wikipedia “als besten Fußballspieler, den der VfB Stuttgart je hervorbrachte”? Genau, Robert Schlienz, den einarmigen Amateur – der aber stammte aus Zuffenhausen, oh! Was den gegenwartsbezogenen Fan sofort auf den einbeinigen Mario Gomez bringt – denn wie soll man sonst einen Mittelstürmer nennen, der als Halbschwabe in den Hohenzollern-Farben Weiß-Schwarz regelmäßig sein Schußbein abschnallt?! Nein, Stuttgart ist kein gutes Pflaster für Nicht-(oder Nicht-Ganz-)-Schwaben; dort verlernt man am Härter das Rechnen und am Daum(en) das Zählen, zumal beim Einwechseln. Wer jetzt noch für Stuttgart votiert, kommt vom Regen in den Kaube.