Wolfsburg oder Bayern, Hauptsache Geld schießt Tore. Könnte man sagen, auch wenn Hoffenheim zuletzt nicht mehr gar so viele schoß. Doch es stimmt auch so nicht. Zwei Hamburger Ökonomen haben kürzlich – https://www.fussball-oekonomie.de/Texte/Studien/HWWI_Research_Paper_1.pdf – versucht, den Anteil des Zufalls an den Spielausgängen zu errechnen. Als Zufall wurden dabei behandelt: Verletzungspech während des Spiels, Witterung, Fehlentscheidungen der Schiedsrichter – und die Tagesform, die von den Forschern ebenfalls als Zufallskomponente behandelt wird, weil sie sich eben nicht aus den bekannten Voraussetzungen (bisherige Leistungen, Qualität der Mannschaft, Gehaltssumme) herleiten läßt. Und wie errechnen Ökonomen den Zufall? Indem sie annehmen, dass auf den Wettmärkten alle Informationen über nichtzufällige Ereignisse verarbeitet werden. Jede Abweichung eines Spielausgangs von den Wettquoten interpretieren sie darum als Beleg für nichtvorgesehenes Geschehen. Wenn die favorisierte Mannschaft nicht gewinnt, heißt das, lag das am Zufall. In der Saison 2007/2008 beispielsweise gingen 44 Prozent aller Spiele nicht so aus, wie es die Wettbüros prognostiziert hatten. 217 mal war das Heimteam Favorit, 117 mal hat es auch gewonnen; 67 mal waren die Gäste bei den Wettern vorn, 31 mal kam es dann auch so. Nimmt man nur die ersten Fünf der Tabelle, dann hat der Favorit eine noch geringere Wahrscheinlichkeit, auch tatsächlich zu gewinnen. Der Einfluss des Zufalls – Nichtökonomen würden einfacher sagen: des Spiels – erklärt, alles in allem, gut 50 Prozent der Ergebnisse. Und wenn unser Gefühl nicht trügt, dann dürften es in der laufenden Saison noch mehr gewesen sein. Insofern eine der besten Spielzeiten seit langem, auch für die Wettbüros.