Keine Ahnung, wie viele Putzkolonnen man benötigen würde, um all den Schlamm, Schmutz und Unrat wegzuräumen, den der Berliner Boulevard in den letzten Tagen abgesondert hat, um all die Lügen, Inkompetenzen und Charakterlosigkeiten beiseite zu räumen, die da aufgetürmt wurden, von den unmissverständlichen Aufforderungen, Lucien Favre rauszuwerfen, bis zur von keinerlei Kenntnis getrübten Apostrophierung des bedauernswerten Sascha Burchert als „Torwart-Trottel”, als bestünde Journalismus darin, möglichst grenzdebile Nominalkomposita zu bilden und als gäbe es die Auszeichnung zum Mitarbeiter des Monats, wenn dabei auch noch eine Alliteration gelingt.
Wer auch nur ein wenig von Fußball versteht, hat sofort gesehen, welche Fehlerquellen für die Tore durch Jarolim und Ze Roberto verantwortlich waren; und wer nur Auszüge aus Lucien Favres Pressekonferenz im Adlon gesehen hat, hat begriffen, dass dieser Auftritt den Boulevard total überfordert hat, weil er zwar ein wenig verschroben und kryptisch war, aber hinreichend komplex und differenziert, um sich der Formel von der „Abrechnung” zu entziehen. Man fragt sich bei all dem gar nicht mehr nach der journalistischen Substanz, dem nachrichtlichen Wert, sondern nur danach, wer denn nun die Singvögel, Whistleblower, Petzen, Sykophanten sind, die ihre Informationen eifrig auf den Boulevard werfen: Spieler, Verantwortliche, irgendwelche Adabeis, Leute also, die Kampagnen initiieren wollen, deren Folgen zu überblicken sie zu beschränkt sind?
Man kann bloß hoffen, dass es im Umfeld der Nationalmannschaft solche Figuren nicht gibt, dass das ganze pseudo-vertrauliche Gequatsche vom „Jogi” Indiz dafür ist, dass niemand wirklich etwas über die Stimmung weiß, über die Befindlichkeiten der Spieler, die taktischen Überlegungen und Sorgen, wie man das russische Kombinationsspiel erfolgreich unterbindet. Stattdessen wird der Moskauer Kunstrasen wie ein Kaffeesatz studiert, wobei offenbar außer ein paar Bloggern niemand aufgefallen ist, dass fünf russische Stammspieler regelmäßig auf Rasenplätzen im Ausland kicken und zum Beispiel in St. Petersburg auch kein Kunstrasen liegt, die meisten russischen Spieler also deutlich weniger Erfahrung mit dem Belag haben als jeder deutsche E-Jugend-Spieler, der allenfalls zwei bis drei Mal pro Jahr auf Rasen kickt..
Es kommt einem so vor, als werde da schon im Vorfeld eine Art Dolchstoßlegende für den Fall konstruiert, dass es am Samstag nichts wird mit der direkten Qualifikation, weil ja der Boulevard nicht wissen kann, ob man auch wirklich einen vermeintlichen Sündenbock serviert bekommt wie bei der Hertha, den man dann ohne Rücksicht auf jeden Sachverstand an den Pranger stellen kann, einen abstürzenden Adler oder auch einen Joachim Löw, den man, ähnlich wie Favre, nicht für den Übertrainer halten muss, der jedoch ein Maß an Fußballintelligenz und ein Bewusstsein für die Komplexität des Spiels verkörpert, welche dem Boulevard schon immer unerträglich war. Vielleicht sollte sich dort mal lieber jemand näher mit dem russischen Team beschäftigen, an dem es letztlich gelegen haben wird, wenn vorerst kein Südafrika-Ticket gelöst werden kann. Aber die haben leider lauter Namen, die schwer zu schreiben und noch schwerer auszusprechen sind.
Mit einigem Erstaunen habe ich...
Mit einigem Erstaunen habe ich die Entwicklungen um die Pressekonferenz des beurlaubten Hertha-Trainers Lucien Favre und dessen Managements verfolgt, insbesondere die Art, Form und Inhalte der darauf auftauchenden offiziellen Reaktion seitens Hertha BSC und die der Medien.
Ich erlaube mir hier exemplarisch anhand des Artikels „Farce am Brandenburger Tor“ von Uwe Bremer aus der Online-Ausgabe der „Welt“ (https://www.welt.de/die-welt/sport/article4760222/Farce-am-Brandenburger-Tor.html) dazu eine Darlegung meines Betrachtungswinkels abzugeben.
Grundsätzlich ist es überraschend, dass Herr Favre und sein Management den Weg dieser seit 2. Oktober 2009 angekündigten Pressekonferenz gewählt haben – darüber hinaus ist es verwundernd, wie wenig professionell und sachlich Hertha BSC im Vorfeld und Nachgang dieser Entwicklungen agiert hat.
Nimmt man sich die einzelnen Aussagen des Herrn Favre und stellt diese in einen Kontext zu Form und Ablauf dieser Pressekonferenz sowie den nachfolgenden Reaktionen seitens Hertha BSC und einiger Medien, dann ergeben sich schon einige interessante Fragen und Bilder.
Aber im Einzelnen zu den Äußerungen und Reaktionen:
1. „Spieler nicht gegen den Trainer“.
Soweit dies verfolgbar war, hatte Herr Favre zu keinem Zeitpunkt behauptet, Spieler würden gegen ihn agieren. Da dies in den Medien und offenbar aber auch seitens des Hertha-Geschäftsführers Preetz öffentlich kolportiert wurde, dürfte diese Stellungnahme schlicht einem Autoritätsverlust des Trainers Favre vorbeugen sollen. Die Verhaltensweisen des Spielers Friedrich waren in den vergangenen Spielen auf dem Platz und anhand dessen Äußerungen hinsichtlich Sprachproblemen etc. ersichtlich.
2. “Hertha wird nicht absteigen”
Herr Favre hat soweit dies mitzubekommen war, zu keinem Zeitpunkt von einem Abstieg gesprochen. Da mit Herrn Funkel nun ein Trainer explizit gegen den Abstieg verpflichtet wurde (samt Nichtabstiegsprämie in Höhe von 250.000,–), man seitens des Präsidiums von Hertha BSC offenkundig tatsächlich eine konkrete Abstiegsangst hat und auch die Medien und Fans klare Befürchtungen haben, ist es durchaus nachvollziehbar, wenn Herr Favre (aus Prestigegründen?) darauf hinweist, dass der bisherige Kader – an dem er mit beteiligt war – bei voller Mannschaftsstärke kein Abstiegskandidat ist. Hier kann man sicherlich geteilter Meinung sein, die aber eben auch davon abhängt, ob Spieler ein Ihnen zu vermittelndes System zu adaptieren bereit sind oder aber lieber so spielen wie sie es für richtig halten. Im Fall Favre war dieser Kader offensichtlich auf Lernbereitschaft und Zusammenwachsen ausgerichtet, der bis Weihnachten in die Erfolgsspur zurückkehren sollte. Vor allem etablierte Spieler haben allerdings ihre zugedachten Aufgaben offenkundig (bisher) nicht wahrnehmen können – oder wollen.
3. „10 Millionen Investitionen im Winter“
Diese Äußerung fiel klar in Zusammenhang mit diesbezüglichen Äußerungen des Herrn Gegenbauer weitere Investitionen nicht auszuschließen. Wenn Herr Gegenbauer gegenüber Herrn Favre zuvor den Investitionshahn kompromisslos zugedreht hatte und ein „schmoren nur im eigenen Saft“ „befahl“ (sprich: Investitionen nur aus Einnahmen aus Verkäufen und Verleihgeschäften sowie Zusatzeinnahmen aus Europa League/Pokal unter garantierter Abführung von € 5 Millionen an den „Verein“) und jetzt plötzlich doch Geld sieht, ist eine Reaktion aus der Sicht von Herrn Favre berechtigt, dem ein erhöhter Investitionsspielraum auch gut zu Gesicht gestanden hätten.
Herr Favre formulierte dies nach meinem Eindruck wie folgt: Mit 0,5 Millionen bekommt man keine wirklichen Verstärkungen (sprich Schnäppchen sind hoffnungsvolle, aber keine sofortigen Perspektivspieler), für diese braucht man 10 Millionen (sprich: Der Wert klarer Perspektivspieler ist schon erkannt und dadurch höher, sowie bekommt man gestandene Top-Spieler nicht für Preise von alternden Stürmern eines Bundesliga-Absteigers).
Dies entspricht ohne Zweifel der Realität. Herr Gegenbauer hat dem nach der Lektüre der Hertha-Pressemitteilung auf die Äußerungen von Herrn Favre in der Pressekonferenz auch nicht widersprochen. Er hat nur noch einmal bestätigt, dass Herrn Favre ein mehr als begrenzter Etat zur Verfügung gestellt worden war. Das Herr Favre überrascht und ggf. auch verbittert darüber reagiert, dass neben den mittlerweile bekannten Abfindungen von 3,5 Millionen für Management/Trainer trotzdem weiteres Geld im Winter da sein soll, kann aufgrund seiner Demission nicht verwundern.
Hier muss die Frage erlaubt sein, warum nicht Herrn Favre vor der Saison die Spieler „gestattet“ worden sind, die dieser eigentlich wollte und stattdessen eben – zumindest zum Teil – die Dritte oder Vierte Wahl geholt werden musste. In der Pressekonferenz sagte Favre deutlich und vollkommen zu recht, dass Hertha BSC nicht nur wesentliche Stützen abgegeben hat, sondern auch die geringsten Investitionen aller Bundesligisten getätigt hat. Hertha BSC hat also offenkundig vorn der Fähigkeit Favres zur Entwicklung von Spielern und einer Mannschaft auf „low cost basis“ profitieren wollen und diese Zockerei mit der Entlassung Favre in die Schuhe schieben wollen.
4. „Hoeneß“
Auch hier waren mir bisher keine Aussagen direkt von Herrn Favre bekannt, in denen er gegen Herrn Hoeneß geschossen hatte. Die Äußerungen, die Herr Favre auf der Pressekonferenz in Richtung des Herrn Hoeneß tätigte waren auch weder lobender noch kritischer Natur: Er habe nicht gegen diesen geschossen, er sei diesem Dankbar von ihm nach Berlin geholt worden zu sein und Hertha BSC habe den Abgang von Hoeneß nicht verkraftet. Zwischen Trainer, Manager und Präsident gibt es immer divergierende Interessenlagen. Durch den Hoeneß-Abgang kam es offenbar zu einem Machtvakuum, das Favre die Durchsetzung seiner Spielerwünsche gegen die Sparvorgaben des Herrn Gegenbauer nicht wie offenbar zuvor unter Hoeneß ermöglichte. Sicherlich kamen zuvor auch oft eher Hoeneß-Wunschspieler, allerdings eben nicht nur „Billigvarianten“. Wenn also ein „Sturkopf“ wie Herr Gegenbauer (egal aus welchen Beweggründen) den Investitionsspielraum kappt, dann erschwert dies ganz sicher die Arbeit eines Trainers vor allem in Bezug auf Transfers und in der Folge werden die Konstanten für eine erfolgreiche Mannschaft immer weniger.
Das Herr Hoeneß weg sollte ergab sich spätestens mit den –überzogenen anmutenden – Reaktionen von Herrn Gegenbauer nach dem Auftritt von Herrn Hoeneß im Aktuellen Sport Studio Ende 2008 – und wurde klar von Herrn Gegenbauer betrieben. In der Folge kam es offenbar erstmals dazu, dass ein Wunschspieler von Hoeneß nicht verpflichtet wurde (Junior Caesar), angeblich wegen des Vetos des Präsidiums. Dies schob man aber auf Favre und entwickelte dann daraus offenbar die Strategie, der Trainer wolle nicht mehr mit dem Manager und kam im Juni 2009 zum Vollzug, was Herr Preetz zumindest mitspielte.
Hier muss die grundsätzliche Frage erlaubt sein, warum man Herrn Hoeneß ein Jahr vor dessen Vertragsende und offenbar ohne erfolgte Übergaben mit samt des vollen Jahressalärs vorab bei Hertha BSC entfernt hat? Herrn Favre als Grund vorzuschieben ist wenig glaubwürdig.
In Anbetracht der katastrophalen Hinterlassenschaften von Herrn Hoeneß wäre man eine fristlose Kündigung ohne Goldenen Handschlag weit angebrachter gewesen. Wurde Herrn Hoeneß etwa zu Lasten von Herrn Favre die „Flucht durch die Hintertür“ mit einem „gut gefüllten Säckel voller Dukaten“ ermöglicht, bevor das „Kartenhaus“ für jedermann sichtbar beginnt zu wanken?
Stellt sich die Frage: Wozu das alles und vor allem warum unter Nutzung des bis zu seiner Pressekonferenz schweigenden Herrn Favre? Wurde hier etwas „inszeniert“, auf das Herr Favre reagieren musste, um nicht das alleinige „Bauernopfer“ zu sein?
5. „Zu viele Kompromisse gemacht, auch im Sommer“
Spieler mit Perspektive zu verpflichten, die man gewinnbringend verkaufen kann ist eine sicherlich richtige Sichtweise. Das wird kaum jemand bestreiten. Hier sei exemplarisch auf die mittlerweile bei Manchester United herrschende Geschäftspolitik verwiesen. Nur ist es ein Unterschied, ob man die besten Jungen kauft und weiter entwickelt (z.B. Diego bei Werder Bremen) oder aber die bisher nicht ausgereizten jungen Spieler erst an den Punkt bringen muss, an dem sie „wertvoll“ werden.
Bengtsson scheint tatsächlich so was wie ein Wunschspieler Favres zu sein, Pejcinovic begrenzt. Von beiden aber gleich Stammkraftpotenzial zu erwarten bzw. mangels Alternativen gar nicht anders zu können musste fast zwangsläufig zu Fehlern führen. Ramos war offensichtlich nicht die erste Wahl und hat sicherlich Ansätze – nur ist er eben kein fertiger Spieler der Kategorie eines Grafité etc – sprich: Auch der muss sich eingewöhnen. Janker ist ein klarer Hoeneß-Transfer zu Lasten von Chahed – im Übrigen ist Janker einer der besten Freunde von Sebastian Hoeneß.
Das Thema Wichniarek zeigt, wie Favre sich hat für Hertha BSC einspannen lassen.
Wie auch zuvor bei Andre Lima (3,5 Millionen in den Sand gesetzt), hatte Favre von anderen getätigte Transfers nicht verteufelt, sondern als vom Verein „gewollt“ dargelegt. Das dem nicht so war erschließt sich schon aus der Philosophie Favres, Wichniarek war offensichtlich eine vom Hertha-Management gewollte Billiglösung von der man sich ein paar Tore gegen wenig Geld versprach.
All dies unterstreicht: Favre hat tatsächlich zu viele Kompromisse gemacht und hätte entweder nie nach Berlin kommen sollen oder aber sich nach der vergangenen Saison – ggf. gegen eine Ablöse für Hertha BSC – zu einem Club gehen sollen, der ihm seine Ansprüche ermöglichte. Ansprüche eben wie Holtby, Geromel etc. . Favre sagte sicher nicht ohne Grund vor einiger Zeit, dass er es gewohnt war, dass die besten jungen Spieler der Schweiz von ihm geholt werden konnten und dass Hertha eben nicht die besten jungen Spieler Deutschlands anzieht. Eine – leider – unbestreitbare Tatsache.
Herr Preetz hat in der Presseerklärung zu der Pressekonferenz von Herrn Favre auch nichts gegenteiliges dazu darlegen lassen, er hat nur bestätigt, dass Favre nur einen sehr engen finanziellen Rahmen hatte und in der Folge dementsprechend nicht die Spieler bekam, die er wollte. Ein Widerspruch zu den Äußerungen Favres war nicht zu erkennen, auch weil Herr Favre gar nicht direkt attackierte, sondern Rahmenbedingungen und seine – falschen – Reaktionen darauf darlegte.
Ist es daraus folgernd nicht sogar richtig, dass Favre sagte, diese Situation hätte früher oder später an die Wand führen müssen?
Nimmt man also die simplen Fakten sowie die Reaktionen von Hertha BSC auf die Pressekonferenz sind die in den Medien dargelegten bzw. sogar in den Mund Favres geschobenen Behauptungen schlicht und ergreifend unwahr und verfälschend.
Hier stellt sich die Frage, warum man das macht?
Sicher, Herr Favre wirkte angespannt und unsicher. Also warum geht man nicht dem nach, warum es überhaupt zu dieser Pressekonferenz kam? Warum wird nicht herausgearbeitet, warum Favre mit vorbereiteten Statements agierte und von diesen nur ja nicht abwich? Dies nicht nur in Berlin, sondern ohne „persönliche Sprachbarriere“ dann noch mal in der Schweiz, auf Deutsch wie Französisch?
Warum wird nicht noch weiter nacharbeitet, was ebenfalls Uwe Bremer dankenswerterweise heraus stellte: Das ein hoher Bundesligamanager (nachlesbare Mutmaßungen deuten auf Uli Hoeneß?) Herrn Favre drohte, sich nicht negativ über Dieter Hoeneß und dessen Gefolgsleute (Sauer, Felder?) zu äußern? Womit wurde gedroht? Link dazu: https://www.morgenpost.de/sport/article1185482/Wie-sich-Herthas-Ex-Trainer-Lucien-Favre-entzauberte.html. Wenn sogar das Management Favres weitergehend bedroht wurde, dann muss es hier zu offiziellen Ermittlungen kommen, in der Schweiz wie in Deutschland.
Ist es hier nicht auch wichtig heraus zu stellen, was Favre wirklich über Hoeneß denkt bzw. was die Herren Gegenbauer-Hoeneß-Preetz etc. intern bei Hertha BSC veranstaltet haben und mit welchen Folgen für eben Hertha BSC und seine Mitglieder, Fans, Sponsoren etc. bis hin zur Stadt Berlin mit ihrem Umland und auch der DFL?
Ist es nicht so, dass die Aussagen von Herrn Favre bei der Pressekonferenz sich eindeutig nicht nur auf die Situation seit dem Hoeneß-Abgang sondern vor allem auch die Zeit davor bezogen – mithin sogar eine saftige und deftige Kritik an der Zusammenarbeit mit Herrn Hoeneß und auch an dessen Fähigkeiten zumindest zwischen den Zeilen rüber kam?
Warum wird dann von Seiten bestimmter Medien so getan, als wäre Herr Favre (ernsthaft) auf die Seite von Herrn Hoeneß gesprungen und hätte auf der anderen Seite die sich „verraten und verkauft“ fühlenden Gegenbauer/Preetz/Schiller zurück gelassen, die für sich in Anspruch nehmen für Hertha BSC zu stehen? Wird diese Form der Darstellung von Herrn Gegenbauer so etwa „gewünscht“ und was bezweckt dieser damit?
Warum wird sich jetzt so oder so nur noch mit Schuldzuweisungen beschäftigt und mit einem Stellen auf die eine oder andere Seite? Vor allem: Warum rennen bestimmte Teile der Presse gerade so vehement auf die Seite von Gegenbauer/Preetz und auch Schiller, obwohl diesen Herren – insbesondere Herrn Gegenbauer – dieselbe Verantwortung am möglicherweise nahen Ruin Hertha BSC´s trifft wie vor allem Herrn Hoeneß?
Warum nutzt man also Herrn Favre jetzt so offensichtlich als „Sündenbock für alles“ – obwohl dieser nicht das eigentliche Problem ist – aber den Mut hatte, diese Probleme (wenn auch zumindest teilweise mit zu hinterfragendem Wahrheitsgehalt) anzusprechen auch wenn es ihn seine Abfindung kostet?
Das eigentliche Problem ist und bleibt der katastrophale sportliche und finanzielle Zustand von Hertha BSC und die dafür Verantwortlichen sowie der Dominoeffekt der dahin führenden Fehler und Verantwortungen der Vergangenheit (samt der Profiteure daraus)!
Ist es nicht jetzt an der Zeit, Herrn Gegenbauer aufzufordern, alle Karten ungeschminkt auf den Tisch zu legen und zu sehen, ob Hertha BSC überhaupt noch eine Zukunft hat oder aber was notwendig wäre, um eine (prosperierende, nicht aber dahin siechende) Zukunft zu ermöglichen?
Vor dem Hintergrund der sich immer weiter verdichtenden Gesamteindrücke muss darauf gepocht werden, endlich einmal alles im Gesamtzusammenhang darzustellen. Dazu muss das Präsidium bzw. der Präsident des Hertha BSC e.V. und die Geschäftsführung der Hertha BSC KGaA öffentlich nachvollziehbar auffordert werden, die zu tun. Die Reaktion darauf wird schon viele Rückschlüsse ermöglichen.