Als Alex Ferguson sinngemäß sagte, er habe so etwas wie die Torwartleistung von Manuel Neuer noch nicht oft gesehen, erwiderte Neuer, dem man das mitteilte, davon könne er sich auch nichts kaufen, was zähle sei das Ergebnis, also die 0:2-Niederlage. Das wiederum führte zu Spekulationen, Neuer habe bei Bayern München längst unterschrieben. Denn andernfalls hätte er sich vom Urteil des großen Trainers und von der unglaublichen Leistung, auf der es beruhte, ja doch etwas kaufen können. Nämlich erhöhte Bezüge.
Nun muß man nicht unterstellen, dass Sätze wie “Davon kann ich mir auch nichts kaufen”, bei ganz klarem Bewußtsein gesprochen werden. Der Spieler ist darauf fokussiert, was er sagen muß, darauf also, was man so sagt, ganz unabhängig davon, was der Fall ist. Sein Berater-Gewissen sagt ihm: Nur nichts mitteilen, was mir schlecht ausgelegt werden könnte. Er spricht darum einerseits ganz aus dem Moment, anderseits greift er ganz abstrakt zu den konformistischen Phrasen, die ihm einleuchten, also beispielsweise zu der, nur das Ergebis zähle, nur die Mannschaft, nicth der Einzelne sei wichtig und so weiter.
Tatsächlich war Neuers Auftritt singulär. Wir haben es mit einem Torwart zu tun, der dauerhaft in den Schatten stellen kann, was wir als überdurchschnittliche Leistung erwarten. So cool war seit langem niemand. Ferguson hat Recht. Für Neuer wird, wenn er so weitermacht, auch Bayern nur eine Durchgangsstation sein. Für ihn zählen die Ergebnisse eben, anders als er sagt, keineswegs.