Eins gegen Eins

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Männerfußball: Der Start in die Saison

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Der Fußball in gerechter Sprache ist zuende, die Kinkerlitzchen des Ligatelecomsupersonstwie-Cups auch. Und schon werden die Maßstäbe zurechtgerückt: Der...

Der Fußball in gerechter Sprache ist zuende, die Kinkerlitzchen des Ligatelecomsupersonstwie-Cups auch. Und schon werden die Maßstäbe zurechtgerückt: Der Auftritt von Borussia Dortmund gegen den HSV glich, was den stilistischen Abstand des Gewinners zum Verlierer angeht, dem von Barcelona gegen Manchester. Es wird, hatte man den Eindruck, eine Saison der zwei Geschwindigkeiten geben. Doch das mag täuschen. Denn auch die Pokalextrapolationen und anderes Geunke auf der Grundlage des Kicker-Sonderheftes, das wir natürlich bis hinunter zum SV Darmstadt 98 durchgearbeitet haben, wurden sofort revidiert: Bremen mit drei Punkten, Augsburg mit einem, Wolfsburg erholt, Hertha ernüchtert. Ein vielgenannter Abstiegskandidat schlägt auswärts die Bayern, ein anderer Leverkusen.

Das sagt natürlich noch gar nichts, heißt es. Doch, das sagt schon etwas. Die Liga bietet nicht erst seit der vergangenen Saison ein Paradox: verläßliche Überraschung. Gut für die Wettbüros. Kollege Christian Eichler hat – https://www.faz.net/artikel/S30127/bundesliga-auftakt-darum-lieben-wir-fussball-30480267.html – die Beliebtheit der Bundesliga ganz nüchtern materialistisch darauf zurückgeführt, dass hier noch ökonomischer Verstand herrscht, im Unterschied zu den Phantasiewirtschaften in Spanien, Italien, England. Hinzu kommt frelich auch die Spannung, die hierzulande objektiv besteht. Zwar wird alle zwei, drei Jahre der FC Bayern Meister. Aber in den zurückliegenden zehn Jahren waren es am Ende fünf Vereine, die den Titel holten. Und wir wissen, wie nahe außerdem Leverkusen und Schalke dran waren.

Andernorts gibt es keine solchen unerwarteten Ausgänge. In Spanien sind es im vergangene  Jahrzehnt nur drei Titelträger – und Sie dürfen jetzt raten, wer denn überhaupt der Dritte war. In Italien wurde der Titel sieben Jahre lang an den Stadtmeister von Mailand vergeben, davor in einer Dekade noch an zwei andere Teams (Juventus Turin und AS Rom), und wenn man bis ins Jahr 1991 zurückgeht, kommt nur noch Lazio Rom hinzu. In Frankreich wurde Olympique Lyon sieben Mal hintereinander Meister, man fragt sich, warum sich die Franzosen nicht ganz dem Rugby zugewendet haben. Und in England machen seit sechzehn Jahren dieselben drei Mannschaften den Titel unter sich aus.

Insofern mag es stimmen, dass zwei spanische Mannschaften schlüssiger kombinieren, dass in England das Fernsehgeld mehr “Potential” versammelt, dass auch in Italien teurerer Fußball gespielt wird. Aber das Gut der Bundesliga ist die relative Ausgeglichenheit und das regionale Überraschungsmoment. Geschichten wie die von Wolfsburg, Kaiserlautern und Bremen werden in den anderen großen Ligen nicht geschrieben.

 


1 Lesermeinung

  1. Markus_Arlt sagt:

    Auf der einen Seite ist diese...
    Auf der einen Seite ist diese Ausgeglichenheit für die Spannung national natürlich gut, international birgt gerade das aber immer wieder einige Risiken. Ich denke jeder weiß auf was ich hinaus will…

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