Jetzt, nachdem alle ihre Bücher, Platten und DVDs des Jahres empfohlen haben, kann man sich endlich mal an die Spiele des Jahres erinnern. Nicht an die angeblich besten, an die taktisch avanciertesten, ästhetisch wertvollsten, historisch relevantesten oder an die kuriosesten Matches, sondern an die Lieblingsspiele. Weg mit dem Weltgeist, weg mit der vermeintlichen Objektivität. 5 Spiele des Jahres 2011, die ich in Erinnerung behalten werde.
1) FC Barcelona – Manchester United 3:1
Klar, originell ist die Wahl nicht, aber man kann halt kaum besser, souveräner, glanzvoller spielen, als es Barcelona an diesem Abend tat. Es kommt mir noch heute unbegreiflich vor, wie ManU überhaupt ein Tor schießen konnte.
2) Deutschland – Niederlande 3:0 (Testspiel)
Wann hat eine deutsche Elf zuletzt so leicht, so flüssig gespielt? Und wann hat man zuletzt gesehen, dass die Spieler so viel Spaß hatten? Klar, im August gegen Brasilien, aber das Spiel habe ich leider verpasst. Könnte hier auch stehen, auf Platz zwei.
3) Manchester United – Manchester City 1:6 (Premier League 2011/12. 9. Spieltag)
Nennt man wohl, wie bei Kant, interesseloses Wohlgefallen – zwei Mannschaften, die ich beide nicht mag und die mir dennoch einen sehr unterhaltsamen Sonntagnachmittag bescherten.
4) Brasilien- Deutschland 3:4 (U17-WM in Mexiko, Spiel um Platz 3)
Das werden mal Erinnerungen an die Zukunft sein! Eine tolle Aufholjagd. Und wer jetzt nicht weiß, wer Okan Aydin, Koray Günter oder Robin Yalcin sind, der wird’s bei der Euro 2016 schon wissen.
5) 1. FC Union Berlin – Arminia Bielefeld 2:2 (2. Bundesliga Saison 2010/11, 27. Spieltag)
Warum dieses unterirdische Spiel? Weil es mir wohl als auf lange Zeit letzter Zweitligaauftritt der Arminia in Erinnerung bleiben wird, bei dem ich live dabei war. Man braucht ja nicht immer einen Goldrand, mitunter tut’s ein Trauerrand auch.