Zahlreiche Studien untersuchen die Wirkungen expansiver Finanzpolitik in den Vereinigten Staaten. Ihr Ergebnisse werden von Ökonomen für den Wahlkampf instrumentalisiert.
UPDATE: In Großbritannien revidieren manche Ökonomen ihre Unterstützung der Austeritätspolitik.
Von Gerald Braunberger
Wer sich für die Studien über die Wirkung der expansiven Finanzpolitik der vergangenen Jahre in den Vereinigten Staaten von Amerika interessiert, findet sie in einer lehrreichen Übersicht von Kollegen der Washington Post dokumentiert. Die große Mehrzahl erkennt einen expansiven Effekt, aber es gibt auch Studien, die zu einem gegenteiligen Ergebnis führen:
https://www.washingtonpost.com/blogs/ezra-klein/wp/2012/08/08/the-romney-campaign-says-stimulus-doesnt-work-here-are-the-studies-they-left-out/
Für Hinweise auf weitere Arbeiten, die in der Übersicht nicht erwähnt wurden, bin ich dankbar.
Zu einem Wahlkampfthema sind diese Studien durch das Engagement bekannter Ökonomen geworden. So enthält ein unter anderem von den John Taylor, Gregory Mankiw und Glenn Hubbard verfasstes “Weißbuch” für Mitt Romney Verweise auf zwei Studien (darunter eine von Taylor), die expansiver Finanzpolitik (so gut wie) keine positive Wirkung zuerkennen:
https://www.docstoc.com/docs/125714335/Romney-Tax-Reform-White-Paper
Selbstverständlich hat die “Gegenseite” rasch geantwortet, unter anderem in Gestalt von Paul Krugman:
https://krugman.blogs.nytimes.com/2012/08/10/culture-of-fraud/
Zudem wehren sich Ökonomen, deren Arbeiten von den Romney-Leuten in deren Sinne zitiert wurden:
https://www.washingtonpost.com/blogs/ezra-klein/wp/2012/08/08/economists-to-romney-campaign-thats-not-what-our-research-says/
Das dürfte bis zum Wahltag noch munter hin- und hergehen….
UPDATE: In Großbritannien hatten 2010 zwanzig Ökonomen die Austeritätspolitik der Regierung öffentlich unterstützt. Heute haben manche ihre Ansicht geändert:
https://www.newstatesman.com/blogs/politics/2012/08/exclusive-osbornes-supporters-turn-him