Fazit – das Wirtschaftsblog

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Für alle, die’s genau wissen wollen: In diesem Blog blicken wir tiefer in Börsen und andere Märkte - meist mit wissenschaftlicher Hilfe

Unbehagen am Kapitalismus: Karl Marx und Thomas Piketty

Thomas Piketty zieht einerseits wissenschaftlich den Hut vor Karl Marx. Anders als Marx sieht Piketty im Handeln des Staates ein mächtiges Instrument. Ein Gastbeitrag von Thomas Petersen und Malte Faber


 

Die Betrachtung der Finanzkrise in unserem FAZIT-Gastbeitrag „Karl Marx und die gegenwärtige Finanzkrise“ von 2013 hat Beschränkungen des marxschen Ansatzes aufgezeigt. Einerseits in Hinsicht auf die Einschätzung der wirtschaftlichen Bedeutung des Finanzsektors – auf der anderen Seite fällt die eigenständige Rolle ins Auge, welche die Politik in dieser Finanzkrise gespielt hat. Die Bedeutung der Politik wird von Marx, wie wir in Kapitel 10 unseres Buchs Karl Marx und die Philosophie der Wirtschaft (3. Auflage, 2015, im Folgenden zitiert mit Petersen/Faber) dargelegt haben, nicht nur akzidentiell, sondern systematisch unterschätzt. Das zeigt Pikettys Buch Das Kapital im 21. Jahrhundert (2016), in dem deutlich wird, welchen Einfluss die Politik auf das wirtschaftliche Geschehen und im Besonderen auf die Verteilung von Einkommen und Vermögen nimmt.

Dass Thomas Pikettys Werk in seinem Buch Karl Marx besondere Aufmerksamkeit schenkt, legt sich schon durch dessen Titel nahe. Das Kapital im 21. Jahrhundert ist eine deutliche Reverenz vor dem marxschen Hauptwerk Das Kapital, und Piketty knüpft an einige zentrale Thesen von Marx an, auch wenn der Charakter seines Buches sich deutlich von dem seines Vorbildes unterscheidet.

 

1. Charakterisierung des Buches „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ von Thomas Piketty

Das marxsche Kapital stellt, wie wir in Teil 1 unseres Buches (Petersen/Faber) dargelegt haben, einen ganz neuen philosophisch-ökonomischen Ansatz dar, der eine Kritik der klassischen Wirtschaftswissenschaft mit einem umfassenden Begriff von Ökonomie, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik verbindet und der sich zugleich als integrales Moment einer revolutionären Transformation der kapitalistischen Gesellschaftsform versteht. Man kann diesen Ansatz in einem heute geläufigen Sinne als hybrid bezeichnen, insofern er mehrere Dimensionen von Philosophie, Wissenschaft, insbesondere Ökonomie, und praktischer Gesellschaftskritik zu integrieren sucht.

Mit dem Titel seines Buches stößt Piketty den Leser geradezu auf Marx. Gemessen an dem anspruchsvollen marxschen Vorhaben nimmt sich Pikettys Werk indes eher konventionell aus. So ist seine Theorie des Wirtschaftswachstums auf dem Stand der sechziger Jahre der herkömmlichen Wirtschaftstheorie, der Neoklassik. Auch entwickelt Piketty anders als Marx keine umfassende Theorie der Wirtschaft und lässt auch die von Marx als so bedeutsame hervorgehobene Sphäre der Produktion als solche unbeachtet.1)

Die eigentliche Leistung Pikettys liegt im Bereich der Empirie. In seinem Buch widmet sich Piketty einer systematischen und sehr umfassenden Untersuchung eines von den Wirtschaftswissenschaften meist stark vernachlässigten Gebietes, der Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung. Dies tut er sehr differenziert und unter Verwendung der besten heute verfügbaren statischen bzw. ökonometrischen Methoden.

Gegenstand des Buchs sind die Entwicklungen der Einkommens- und Vermögensverteilung vor allem in den USA, England, Frankreich und Schweden sowie in eingeschränkten Rahmen auch Deutschland. Der Zeitraum umfasst teils die Spanne von über 300 Jahren, das Zentrum seiner Forschung liegt jedoch auf den letzten 100 Jahren.

Die Basis der Untersuchung bildet die systematische Auswertung von Steuerdaten. Piketty hat mit seiner statischen Aufbereitung, Analyse und Interpretation einer überaus großen Menge an Daten eine Pionierleistung vollbracht.

Hierbei achtet Piketty nicht nur auf die Verteilung von Einkommen und Vermögen überhaupt, sondern auch auf das Verhältnis von Nationaleinkommen und Kapitalstock (Kapital-Einkommensverhältnis) sowie das Verhältnis von Kapital-Arbeitseinkommen. Er diagnostiziert folgende Tendenzen:

·     Die Zeit vor 1914, die sogenannte Belle Époque, war durch eine extreme Ungleichheit der Einkommens- und Vermögensverteilungen sowie durch einen hohen Wert des Kapital-Einkommensverhältnisses, das heißt des Verhältnisses von Kapitalstock und Nationaleinkommen innerhalb eines Landes, gekennzeichnet.

·     Die Ungleichheit und das Kapital-Einkommensverhältnis reduzierten sich im Gefolge der beiden Weltkriege erheblich und erreichten in den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts einen Tiefpunkt,

·     stiegen jedoch seit den siebziger Jahren wieder kontinuierlich an. Heute hat die Verteilungsungleichheit in manchen Ländern wieder das Ausmaß der Belle Époque erreicht, wenn nicht gar übereschritten.

·     Bei alldem beobachtet Piketty eine stetige Tendenz zur Akkumulation des Kapitals, die anscheinend nur durch außerordentliche Ereignisse wie die beiden Weltkriege unterbrochen werden kann.

·     Diese Ungleichheit, wenn sie ein gewisses Maß überschreitet, hält Piketty für ungerecht. Im letzten Teil seines Buches schlägt er daher eine Reihe von steuerpolitischen Maßnahmen vor, welche die Verteilungsungleichheit vermindern und der Tendenz ihrer ständigen Vergrößerung systematisch entgegenwirken sollen.

Was Piketty (2016: 29-31) eigentlich will, zeigt sich recht deutlich in seiner Diskussion der sogenannten Kuznetskurve. Der Ökonom Simon Kuznets (1901–1985) kam durch empirische Forschung zu dem Ergebnis, dass im Verlauf der Industrialisierung im Zeitraum von 1913 bis 1948 in Nordamerika (und weniger stark in Westeuropa und Japan) die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen zunächst rasch zugenommen hatte, um sich dann wieder zu reduzieren. Die graphische Darstellung einer zunächst zunehmenden und dann abnehmenden Ungleichheit hat die Form einer Glockenkurve, die als Kuznetskurve (Kuznets 1955) bekannt wurde. Die Kuznetskurve beruht indes nur auf empirischen Beobachtungen, nicht aber auf einer Theorie. Doch stützte sie die “optimistische“ (ibid.: 30) Erwartung, die wirtschaftliche Entwicklung im kapitalistischen Ökonomien werde ganz von selbst zu einer Reduktion zunächst entstandener Verteilungsungleichheiten führen. Pikettys eigentlich Motiv scheint zu sein, genau diese Erwartung zu widerlegen. Er will offenbar zeigen, dass der Kapitalismus eine natürliche Tendenz zu einer stets wachsenden Ungleichheit hat.

 

2. Marx und Piketty

Die Akkumulation des Kapitals

Die Behauptung dieser Tendenz zu wachsender Ungleichheit gründet in einer Annahme, die Piketty nun tatsächlich von Marx übernimmt. Wie Marx unterstellt Piketty dem Kapital eine Tendenz zu unbegrenzter Akkumulation. „The hypothesis that wealth tends to concentrate to a high degree and the plausibility of this as deep structural tendency (sic) of capitalism” (Morgan and Fullbrook 2014: 4), diese Hypothese wird von Marx und Piketty geteilt. Der Unterschied zwischen beiden liegt nur darin, dass Marx für diese Tendenz eine theoretische Begründung bietet (siehe Petersen/Faber, Abschnitt 8.2), während Piketty sich ausschließlich auf empirische Daten stützt.

Wie Marx erkennt auch Piketty einen mit der unbegrenzten Kapitalakkumulation verbundenen tendenziellen Fall der Profitrate (301 ff.). Eine unbegrenzte Kapitalakkumulation führt nach Piketty zu einem unbegrenzten Wachstum des Kapital-Einkommens-Verhältnisses. Daher stelle „der von Marx dargestellte dynamische Widerspruch [einer letzten Endes selbstzerstörerischen Kapitalakkumulation; die Verfasser] […] ein echtes Problem dar“ (303). „Und bei einem unbegrenzt hohen Kapital-Einkommens-Verhältnis muss die Kapitalrendite zwangsläufig immer weiter sinken und schließlich nahe null liegen.“ (302-3). Freilich könne, was Marx – auch aufgrund einer unzureichenden Auswertung der verfügbaren Statistiken (304) – nicht gesehen habe, „das kontinuierliche Wachstum von Produktivität und Bevölkerung“ „das permanente Hinzufügen neuer Kapitaleinheiten im Gleichgewicht“ halten (303).

Unterschiedliche Kapitalbegriffe

Die Diagnose einer Tendenz zur unbegrenzten Kapitalakkumulation mit einer damit verbundenen Abnahme der Kapitalrendite, woraus sich zugleich eine wachsende Ungleichheit der Einkommen und Vermögen ergebe, scheint allerdings die einzige Gemeinsamkeit zwischen Marx und Piketty zu sein. Denn die beiden Autoren haben nicht einmal denselben Kapitalbegriff. Für Marx ist das Kapital der Wert, der „sich selbst verwertet“ (Das Kapital, Erster Band, MEW 23: 169). Dieser Wert erscheint zunächst als Geld, das sich durch den Kauf der Arbeitskraft und deren Ausbeutung ständig vermehrt. Piketty (2016: 70) definiert dagegen Kapital als „die Gesamtheit der nicht-humanen Aktiva […], die auf einem Markt besessen und ausgetauscht werden können. Das Kapital umfasst insbesondere die Gesamtheit des Immobilienkapitals (Grundstücke, Häuser), das Wohnzwecken dient, und des Geld- und gewerblichen Kapitals (Gebäude, Ausrüstungen, Maschinen, Patente usw.), das von Unternehmen und der öffentlichen Hand genutzt wird.“

Im Grunde bestimmt Piketty seinen Kapitalbegriff aus der Perspektive der Steuererhebung: Kapital ist alles, worauf man eine Kapitalsteuer erheben kann. Auch ein selbstgenutztes Wohnhaus ist nach seinem Begriff ein Kapital, für Marx dagegen nicht; denn es stellt ja keinen Wert dar, der sich selbst verwertet.

Der Rheinischer Kapitalismus und der Wert des Kapitals

Was aber ist der Wert des Kapitals, und zwar in quantitativer Hinsicht? Was ist seine Wertgröße? Für Marx ist die Wertgröße des Kapitals durch in ihm vergegenständlichte Arbeitszeit bestimmt. Eine eigene Theorie des Wertes findet sich in Pikettys Buch nicht, jedoch trifft er eine interessante Unterscheidung zwischen dem Markt- oder Börsenwert und dem Buchwert von Unternehmen. Der Buchwert von Unternehmen setzt sich aus den Kosten für die Beschaffung des Kapitals, also der Grundstücke, Gebäude. Produktionsanlagen, Patente etc. zusammen. Diese Wertbestimmung hat eine – jedenfalls oberflächliche – Ähnlichkeit mit der Marxschen Werttheorie.2) Der Markt- oder Börsenwert eines Unternehmens ist dagegen der aktuelle Kaufpreis oder der Kurs, zu dem das Unternehmen oder dessen Anteilsscheine an der Börse gehandelt werden.

Markt- oder Börsenwert und Buchwert von Unternehmen klaffen nach Pikettys Beobachtung in Deutschland weit auseinander. In dem ausführlichen Abschnitt mit dem Titel: Deutschland: Rheinischer Kapitalismus und Gesellschaftseigentum beschreibt er den Rheinischen Kapitalismus als „ein Wirtschaftsmodell, in dem die Unternehmen nicht nur den Aktionären gehören, sondern auch einer gewissen Anzahl andere Gruppen, deren Interessen mit den Unternehmen verbunden sind – die ‚Stakeholder‘. Das sind zunächst die Arbeitnehmervertreter (die in deutschen Aufsichtsräten nicht nur eine beratende Funktion, sondern ein Mitspracherecht haben, ohne Aktien des Unternehmens zu besitzen), aber manchmal auch Vertreter des jeweiligen Landes, von Verbraucherverbänden, Umweltschutzorganisationen usw.“ (ibid.: 194)

Dieses Model des Rheinischen Kapitalismus erklärt für Piketty das scheinbare Paradox, dass trotz einer hohen Spar- und Investitionsquote in Deutschland die Privatvermögen deutlich geringer sind als in Frankreich und Großbritannien. Diese Differenz der Privatvermögen ist bedingt durch den geringeren Börsen- oder Marktwert (ibid.: 193) der deutschen Unternehmen, der wiederum auf die umfangreichen institutionellen Verpflichtungen und Beschränkungen zurückzuführen ist, denen die Unternehmen unterliegen. Neben der oben erwähnten „Mitbestimmung“ der Arbeiternehmervertretung sind das die Beschränkung der Vertragsfreiheit durch die Tarifautonomie, der Kündigungsschutz und das Erfordernis bei Entlassungen Sozialpläne zu entwickeln. Deswegen haben nach Piketty deutsche Unternehmen einen geringeren Wert als vergleichbare Unternehmen in Frankreich und Großbritannien. Für Marx dagegen, der einer objektiven Werttheorie folgt, wäre der Wert dieser einander entsprechenden Unternehmen in den verschiedenen Ländern gleich.

Einfluss der Politik und der Gerechtigkeit

Das Beispiel des Rheinischen Kapitalismus zeigt für Piketty folgendes. Die institutionellen Bedingungen dieses Wirtschaftsmodelles sind durch die Politik gesetzt. Daher fügt sich dieses Beispiel in die generelle Perspektive Pikettys ein, in der Politik und Staat nicht einfach Erfüllungsgehilfen des kapitalistischen Prozesses sind wie bei Marx, sondern eine durchaus eigenständige Rolle spielen und die Wirtschaft im Allgemeinen und im Besonderen die Verteilung der Vermögen und Einkommen entscheidend beeinflussen können (siehe auch Petersen Faber, Abschnitte 10.1 und 10.2). In dieser generellen Perspektive will Piketty vor allem zeigen, dass die Abnahme der Ungleichheit zwischen 1914 und 1950 einerseits eine Folge der beiden Weltkriege und andererseits aber auch energischer Maßnahmen der Politik, wie der Verstaatlichung von Unternehmen und einer konfiskatorischen Besteuerung hoher Einkommen und Vererbung von Vermögen war. Auf der anderen Seite war es, wie Piketty darlegt, wiederum die Politik, die seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch Steuersenkungen und Deregulierungen entscheidend zur erneuten Zunahme der Ungleichheit beitrug.

Was wir in unserem oben genannten Gastbeitrag „Karl Marx und die gegenwärtige Finanzkrise“ bereits erläutert hatten, wird durch Piketty noch einmal deutlicher: dass anders als Marx nahelegt, die Politik auch in einer „kapitalistischen Gesellschaft“ ein eigenständiger Faktor ist und als solcher einen erheblichen Einfluss auf das Wirtschaftsgeschehen nehmen kann

Wir haben oben in Petersen/Faber (Abschnitt 8.5) auf Marx‘ Desinteresse an Fragen der Gerechtigkeit hingewiesen. Denn Marx hält eine Kritik der kapitalistischen Gesellschaft und ihrer Verteilung des Eigentums für grundsätzlich verfehlt. Ganz anders Piketty: Die Ungerechtigkeit der Einkommens- und Vermögensverteilung hält er offenbar für das Hauptproblem des Kapitalismus. Doch warum soll diese Verteilung ungerecht sein? Piketty hat eigentlich keinen Begriff von Gerechtigkeit, er verweist vielmehr auf vorherrschende Vorstellungen von Gerechtigkeit. So bemerkt er, „dass der Glaube, Ungleichheiten sollten eher auf Arbeit und individuellen Verdienst beruhen, konstitutiv für unsere demokratische Moderne ist.“ (Piketty 2016: 319) Diese Gerechtigkeitsvorstellungen, die man als meritokratisch bezeichnen könnte, scheint Piketty ohne nähere Reflexion zu übernehmen.

Ein Gerechtigkeitsproblem ist für Piketty daher in erster Linie das arbeitslose Kapitaleinkommen – neben dem exorbitanten Anstieg der Einkommen der „Supermanager“ (ibid.: 417), die kaum als „Entlohnung oder Anreiz für besondere Leistungen“ (ibid.: 690) zu verstehen seien. Diesen Ungerechtigkeiten soll nun die Politik durch Besteuerung von Spitzeneinkommen und insbesondere von Kapital und Kapitalertrag sowie von Vererbung entgegenwirken (ibid.: Vierter Teil). Auch hierin zeigt sich wieder die autonome Rolle, die Piketty der Politik zuspricht. Und noch etwas anderes wird dabei deutlich. Piketty hält Gerechtigkeit im Kapitalismus für möglich. Der Kapitalismus ist für ihn nicht unausweichlich eine nur revolutionär zu überwindende Ausbeutergesellschaft. Anders als Marx akzeptiert Piketty daher die kapitalistische Wirtschaftsweise als eine, zu der jedenfalls vorerst keine erstrebenswerte Alternative in Sicht ist.

 

 

Literatur

Faber, Malte und Thomas Petersen „Karl Marx und die gegenwärtige Finanzkrise“ im FAZ.NET vom 07.10.2013

Kuznets, Simon (1955) “Economic Growth and Income Inequality”. American Economic Review 45 (March): 1–28.

Marx, Karl, Das Kapital (1867), Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß, MEW 23.

Petersen, Thomas und Malte Faber (2015) Karl Marx und die Philosophie der Wirtschaft. Bestandsaufnahme – Überprüfung – Neubewertung, 3. Auflage, Verlag Karl Alber, Freiburg

Piketty, Thomas (2016) Kapital im 21. Jahrhundert, C. H. Beck, München.

Schumpeter, Joseph A. (1964) Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus, sechste Auflage, Duncker & Humblot, Berlin.

Syll, Lars Pålsson (2014) Piketty and the limits of marginal productivity theory, in Fullbrook and Morgan (Hrsg): 63-74.

 

Dieser Gastbeitrag ist ein Kapitel aus dem Buch Thomas Petersen/Malte Faber: Karl Marx und die Philosophie der Wirtschaft. Unbehagen am Kapitalismus und die Macht der Politik, 4. revidierte und erweiterte Auflage, Alber, Freiburg, erscheint Frühjahr 2018.

Thomas Petersen ist Privatdozent für Philosophie an der Universität Heidelberg

Malte Faber war von 1973 bis 2004 Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie am Alfred-Weber-Institut der Universität Heidelberg.

 

  1. Überwiegend kritisch zu Pikettys theoretischen Ansatz sind mehrere Beiträge in dem Buch von Fullbrook und Morgan (2014), siehe insbesondere den Aufsatz von Lars Pålsson Syll.
  2. Auch wenn Piketty sicher nicht der Arbeitswertlehre folgt und vielmehr annehmen dürfte, dass monetäre Kosten in Form von Preisen den Grenznutzen der jeweiligen Güter ausdrücken.