Das Fernsehblog

Öffentlich-rechtliches Fernsehen bildet

Am Mittwochabend lief im WDR das letzte Mal „Dellings Woche“, eine Talksendung, deren Konzept ich nie ganz verstanden habe, weil sie abwechselnd wie „stern tv“, „Hart aber fair“ oder Johannes B. Kerner sein wollte.

Entweder ging’s den Leuten beim WDR genauso. Oder Sportmoderatoren sind eben doch dann am besten, wenn sie Sport moderieren. Der Sender hat aber vermutlich aus Höflichkeit noch einen anderen Grund gefunden: es sei „ein überdurchschnittlicher Aufwand für diese 90 Minuten Produktion nötig“ gewesen. Puh, ja, das ist natürlich mal eine gute Erklärung, mit der wir bald auch die „Tagesschau“ abschaffen können. Aber dieser Vergleich ginge dann doch zu weit.

Und außerdem: der „überdurchschnittliche Aufwand“ hatte in der letzten Sendung mit dem unbeschwert-zeitlosen Thema „Tipps zum Glücklichsein – Glück ist auch lernbar“ schon Ferien. Zu Gast waren Master Han Shan (Ex-Millionär und jetzte buddhistischer Mönch), Ulrike Folkerts (mit ihrer Freundin) und der Neurologe Ernst Fritz-Schubert. Zum Schluss verabschiedete sich Moderator Gerhard Delling so schnell von seinen Zuschauern (und seiner Sendung) als müsse er dringend zum Zahnarzt. Vielleicht war ihm dieser Abschied aber auch bloß herzlich egal – genauso wie dem Publikum.

Oder kennen Sie sonst noch eine Sendung im deutschen Fernsehen, die so langweilig ist, dass die Studiogäste im Hintergrund schon nach fünf Minuten zu lesen anfangen?


Screenshot:WDR (Kringel: Fernsehblog)

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