Das Fernsehblog

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Von wegen sterbendes Medium: 225 Minuten sieht jeder von uns im Schnitt täglich fern. In diesem Blog stehen die Gründe dafür. Und die dagegen.

FAB, das "Fernsehen aus Berlin", ist pleite

| 13 Lesermeinungen

Der Berliner Fernsehsender FAB („Fernsehen aus Berlin") muss Insolvenz anmelden. Das gab Geschäftsführer Mike Meier-Hormann gestern in der FAB-Sendung...

Der Berliner Fernsehsender FAB („Fernsehen aus Berlin“) muss Insolvenz anmelden. Das gab Geschäftsführer Mike Meier-Hormann gestern in der FAB-Sendung „Hallo Berlin“ bekannt.

Schuld seien Verpflichtungen aus dem Bau eines großen Medienhauses, in das FAB im vergangenen Jahr umgezogen ist. Der Sender selbst sei „relativ gut aufgestellt“, sagte Meier-Hormann. Für das laufende Jahr habe der Sender bereits jetzt Einnahmen in Höhe von zwei Millionen Euro sicher. Der Programmbetrieb koste 250.000 bis 260.000 Euro monatlich.

Bild zu: FAB, das "Fernsehen aus Berlin", ist pleite

Der denkwürdige Auftritt dauerte etwa eine halbe Stunde. „Good news are bad news and bad news are good news“, sagte Meier-Hormann zu Beginn, was sich im Nachhinein als eine der weniger kryptischen Aussagen herausstellen sollte. Ausführlich berichtete er von befreundeten Investoren, Mängeln am Bau, bösen Banken und falschen Entscheidungen, ganz so, als spreche er nur zu einer kleinen Runde von Kumpels und Eingeweihten, was angesichts der Zuschauerzahlen von FAB womöglich sogar stimmte. „Die Vergangenheit hat uns eingeholt“, erklärte er, bevor er sich ausführlich darüber beklagte, dass der Mittelstand in diesem Land nicht unterstützt werde.

FAB wurde 1989 von kleinen und mittleren TV-Produzenten gegründet, die selbst das Programm machten; zu den Gesellschaftern gehörte zeitweilig auch der frühere „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust.

Die Insolvenz biete für den Sender die Möglichkeit, trotz der Probleme mit der Immobilie weiterzumachen. „FAB soll und muss weitergehen.“ Er verwies darauf, dass man nie in die Ausstrahlung von Sex-, Astro- oder Call-TV-Sendungen geflüchtet sei, die allesamt „nur Abzocke“ darstellten. Dass das Programm stattdessen weitgehend aus Schleichwerbung besteht, erwähnte er nicht.

Am heutigen Donnerstag werde er den Insolvenzvertrag unterschreiben. Er hoffe, dass ein guter Insolvenzverwalter gefunden werde, „einer, der sich mit der Branche auskennt, nicht einer, der nur hierherkommt, um sich seine Kosten in die Tasche zu schieben.“ FAB sei „ein Rohdiamant“.

Video: Meier-Hormanns „Hallo Berlin“-Auftritt auf fab.de


13 Lesermeinungen

  1. Ich komme nicht aus Berlin und...
    Ich komme nicht aus Berlin und kenne daher den Sender nicht.
    Kann mich einer aufklären, was für eine Qualität der Sender hat und ob die Aussage über Sex-, Astro- und Call-TV-Sendungen stimmt?

  2. AlbertoGreen sagt:

    Der "Rohdiamant" ist schon ein...
    Der „Rohdiamant“ ist schon ein guter Vergleich: Eigentlich nicht kaputt zu kriegen, sieht aber scheiße aus.

  3. Imbissfreund sagt:

    endlich befreit uns die...
    endlich befreit uns die Finanzkrise von diesem FAB. Hoffentlich. Der „Fernsehsender“ hat schon seit Jahren ein Programm gesendet, dass weit unterhalb einer messbaren Qualität lag. Herr Meier-Hormann als Geschäftsführer ist sicherlich auch dafür verantwortlich. Mir kam es so vor, als handelte es sich bei FAB um Fernsehen für Berliner Eckkneipen. Als „Metropolenfernsehen“, wie sie sich selbst sehen, immer meilenweit an der Metropole vorbeigesendet. Die Höhe der monatlichen Sendekosten hat mich denn doch verwundert. So viel für so wenig, hätte ich nicht gedacht. Obwohl, einen winzigen Lichtblick gab es: ars vivendi.
    @hofnarr.florian: Der Sender ist so mies, hat praktisch keine Reichweite, dass selbst die „Bösen“ der Branche kein Interesse haben.

  4. Freiberufler sagt:

    Hallo Berlin mit Wolf-Dieter...
    Hallo Berlin mit Wolf-Dieter Hermann hatte Format und Zuschauer.
    Danach ging es in den Keller, indem ja jetzt auch die Sendung“Hallo Berlin“ produziert wird – nun sieht es allerdings vom Bühnenbild aus wie eine Imbißbude.
    Das Ganze ist ein Produkt vom dicken Mann, der von Inhalten- bildlich, als auch inhaltlich – weder Gespür noch Ansatze von Fachwissen hat und zum Glück auch komplett beratungsresistent ist. Ein Sender, der auf die Mitarbeiter angewiesen ist, hat in der Vergangenheit seine freien Mitarbeiter nicht bezahlt und wenn, nach unerträglich langen Zeiträumen und viel verbaler Schwerstarbeit. Das kann nur schwerlich zu einem guten Produkt verhelfen, zumal zeitweilig auch die festen Mitarbeiter am 5ten des Monats noch kein Geld hatten, aber die Miete schon abgebucht…..
    Schade, da Potential durch Demotivation und Wilkürlichkeiten gegenüber den Mitarbeitern zur Frustration führten.
    Das Resultat des Größenwahns zeigt sich nun in aller Armut in diesem – bezeichnenden – „Interview“ aber in Pleiten hat Herr Mike Meier-Hormann ja schon Erfahrungen…..

  5. Imbissfreund sagt:

    @Freiberufler: der Vergleich...
    @Freiberufler: der Vergleich ist ja fast eine Beleidigung für die gute, Berliner Imbissbude. Da stehen Fachleute drin, die wissen, wie es geht. Was man von dem selbst ernannten Medien Mogul M.-H. nun wirklich nicht behaupten kann.

  6. besonders amüsant fand ich...
    besonders amüsant fand ich immer die präpotente art des medien-mogul bei anlässen mit seinem nötigenden FAB-mikrofon distanzlose fragen zu stellen. wie kann man nur in der genthinerstraße ein medienhaus hinstellen und sich einbilden, das würde jemanden interessieren? habe mich immer gefragt, womit der sender eigentlich geld verdient..

  7. Och, womit der sein Geld...
    Och, womit der sein Geld verdient, war für mich nie die Frage. Immer wenn ich versehentlich einschalte, wird da gerade ein wunderwirkendes Nahrungsergänzungsmittel oder ein sensationelles neues Fitnessstudio angepriesen.

  8. werbitte sagt:

    Nabend!

    Was der Sender ist...
    Nabend!
    Was der Sender ist Pleite! Naja wie schon jemand sagte, seit Wolf-Dieter Herrman weg ist-war der Drive weg.Und dieser Honza Klein ist mir sowieso ein Rätsel ,wie so einer vor die Kamera kommt. Ekelhaft und Selbsverliebt und eine Recherchenull! Und Tschüss gesagt!
    Gruß aus Potsdam!

  9. @Stefan Niggemeier - stimmt,...
    @Stefan Niggemeier – stimmt, aber halt immer auch nur im niveauvollen kleckerbereich, siehe -> ick sauf bei lehmann..

  10. Imbissfreund sagt:

    @lokalreporter: Vielleicht ist...
    @lokalreporter: Vielleicht ist das die Bezahlung, in Naturalien sozusagen, für gelieferte Getränke. Passt sehr gut ins Programm, Niveau Umschüler zum Mediendesign erstes Ausbildungsjahr.

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