Das Fernsehblog

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Von wegen sterbendes Medium: 225 Minuten sieht jeder von uns im Schnitt täglich fern. In diesem Blog stehen die Gründe dafür. Und die dagegen.

Codename "Wipeout": Auch bei Pro Sieben wird jetzt gestreikt

| 23 Lesermeinungen

Bei Pro Sieben haben sie eine wirkungsvolle Möglichkeit gefunden, ein Zeichen gegen den Sparwahn zu setzen: Jeden Dienstagabend zur Primetime demonstrieren die Mitarbeiter jetzt im Programm selbst, welche furchtbaren Konsequenzen hemmungslose Kürzungen haben können, und lassen den Sender jeweils eine Stunde lang so billig aussehen wie sonst nur das Nachtprogramm des DSF.

Die Leute von Sat.1 haben neulich gestreikt und sind mit Bannern auf den Gendarmenmarkt gegangen, um gegen ihre Abwicklung zu protestieren. Das hat natürlich keinen so richtig interessiert. Bei Pro Sieben haben sie eine wirkungsvollere Möglichkeit gefunden, ein Zeichen gegen den Sparwahn zu setzen: Jeden Dienstagabend zur Primetime demonstrieren sie jetzt im Programm selbst, welche furchtbaren Konsequenzen hemmungslose Kürzungen haben können, und lassen den Sender jeweils eine Stunde lang so billig aussehen wie sonst nur das Nachtprogramm des DSF.

„Wipeout“ ist der programmatische Titel dieser Dienstagsdemonstration, die heute zum ersten Mal stattfand. Der Untertitel lautet: „Heul nicht, lauf!“ Um dem Ganzen den Anschein einer Fernsehsendung zu geben, mussten 24 Kandidaten in einem Parcours um die Wette laufen, springen und in Schlamm und Wasserbäder fallen. Die streikenden Mitarbeiter verschnitten die Aufnahmen dann und unterlegten sie mit Texten, deren Lustigkeit sich ab etwa zwei Promille Blutalkoholspiegel erschließt.

Die Proteste haben prominente Unterstützer in Matthias Opdenhövel und Werner Hansch, die die Sendung theoretisch moderieren und kommentieren, aber gar nicht erst anreisten, sondern nur nachträglich vor einer sogenannten Blue Box gefilmt wurden. An ihrer Stelle war allein Charlotte Engelhardt als attraktive Reporterinnenattrappe vor Ort bei den Dreharbeiten in Argentinien.

Aber nicht ihre auf Sekundenlänge gekürzten Mikrofonhaltungen, sondern die Auftritte von Opdenhövel und Hansch waren der dramatischste Akt des Protestes. Beide hatten sich offenbar abgesprochen, ihre Texte originalgetreu in der Form der berüchtigten nachvertonten amerikanischen Infomercials aufzusagen – mit all der abwegigen Gestik, bizarren Mimik und übertrieben schlechten Schauspielerei, die dazugehört:

Bild zu: Codename "Wipeout": Auch bei Pro Sieben wird jetzt gestreikt  Bild zu: Codename "Wipeout": Auch bei Pro Sieben wird jetzt gestreikt
Bild zu: Codename "Wipeout": Auch bei Pro Sieben wird jetzt gestreikt  Bild zu: Codename "Wipeout": Auch bei Pro Sieben wird jetzt gestreikt
Bild zu: Codename "Wipeout": Auch bei Pro Sieben wird jetzt gestreikt  Bild zu: Codename "Wipeout": Auch bei Pro Sieben wird jetzt gestreikt
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Auf acht Wochen ist die Protestaktion vorerst angelegt. Es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass der Sender es soweit kommen lassen wird.

[Die ganze Folge auf ProSieben.de.]


23 Lesermeinungen

  1. üüübel sagt:

    die sendung war sogar...
    die sendung war sogar schlechter als die ufo-uri-show(finde ich)

  2. Pro6 sagt:

    Ich habe es versucht, nämlich...
    Ich habe es versucht, nämlich die Sendung anzusehen. Ist es schlimm, dass ich nur wenige Minuten durchgehalten habe?

  3. JMK sagt:

    wo ist Takeshi wenn man ihn...
    wo ist Takeshi wenn man ihn braucht!?

  4. Donnie sagt:

    pro7 player lol ja ne is klar....
    pro7 player lol ja ne is klar. Diese sendung werde ich wohl nie sehen :O)

  5. palosalto sagt:

    hm. ich hatte 2promille und...
    hm. ich hatte 2promille und fands immer noch nicht lustig. ich hatte durchgängig das gefühl, dass die auf dsds machen, mit den ganzen tönen. erstaunlich ist, dass sie den billig-ansatz der rtl-show noch weiter unterboten haben. die strichmännchen und die spritzen sahen wirklich kacke aus…. ich geb der show keine weitere folge…

  6. Stefan sagt:

    ...bei der FAZ ist man bei den...
    …bei der FAZ ist man bei den Medienseiten wohl in den solidarischen Streik getreten: Der Artikel heute zu Torchwood war ja sub omnia canones.
    In mehrererlei Hinsicht kann man nicht „Torchwood“ sagen, ohne „Doctor Who“ zu sagen. Und warum Jack harkness unsterblich ist, konnte man sogar schon auf Pro7 sehen. Das war wohl nichts.
    Für mehr Kollegenkontrolle, ja?

  7. Schrossi sagt:

    Schlecht ist gar kein...
    Schlecht ist gar kein Ausdruck!!! Da war ja selbst Takeshis Castle in den 80er Jahren noch moderner. Positiv allerdings war das Casting der Mitspieler: Bekloppte Freaks, die alles für Geld tun.
    Schade, dass Opdenhövel sich für so etwas hergibt. Und wer will eigentlich noch Werner Hansch sehen???
    ABER, Herr Niggemeier: Die Quoten waren (auch zu meiner Überraschung) äußerst positiv. Wenn es so bleibt, dann wird die Protestaktion durchgezogen werden. Vielleicht merken es die Zuschauer aber auch und bleiben nächste Woche dann doch wieder bei Horatio und Co hängen.

  8. Uli G. sagt:

    Danke für die...
    Danke für die „Reporterinnenattrappe“ bei Charlotte Engelhardt. So lange derartige Gestalten ihren Lebensunterhalt in unserem Fernsehen verdienen können, werden Sendungen wie diese niemals aussterben. Erinnert sich eigentlich noch jemand an „Spiel ohne Grenzen“ aus den 70er Jahren? Das war das erste, was mir in den Kopf kam.

  9. rox sagt:

    ich fand die sendung in den...
    ich fand die sendung in den usa schon wirklich lustig und auf deutsch ist sie meiner meinung nach auch unterhaltsam. vllt liegt es daran dass ich noch in den 20ern bin aber als sanfte unterhaltung bei der man nicht viel denken muss fand ich die sendung wirklich passend, auch wenn die kommentare tatsächlich teilweise sehr nervig waren.

  10. Irgendwer sagt:

    Takeshis Castle (vor der...
    Takeshis Castle (vor der Nachvertonung) hatte einen besonderen Charm und war mit Liebe gemacht und moderiert. Man hat Takeshi, dem General und seinen Mitstreitern angemerkt das sie Spaß an der Sache hatten und sich selbst nicht ernst genommen haben.
    Diesen Teil dieser Shows haben die vielen Nachahmer einfach nicht begriffen. Dann kommt halt so ein liebloser Müll herraus.
    Die schlechte Moderation und das „over-acting“ der Pro7-Moderatoren ist scheinbar Standard und geht mir jedesmal auf den Keks. Vor allem diese OOOHH und AAAHHH-Grimassen des jeweils grade Schweigenden Moderators.
    Ich glaube das es bei Pro7 dafür extra einen Coach gibt.

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