Christian Audigier muss das deutsche Fernsehen lieben. Das kommt nicht von ungefähr. Sondern daher, dass das deutsche Fernsehen Christian Audigier liebt. Ihn und sein Modelabel Ed Hardy, für das Audigier knallbunte Tattoos auf Klamotten druckt und die dann für horrende Summen verkauft. In den USA funktioniert das schon ganz gut, und im vergangenen Dezember eröffnete der deutsche Flagship Store in Berlin. Da kann man ein bisschen Unterstützung gut gebrauchen.
Pro Sieben war schon vor drei Jahren Feuer und Flamme und schickte die Kandidatinnen von „Germany’s Next Topmodel“ zu Audigier in dessen Shop nach Los Angeles, wo sie sich einkleiden und fotografieren mussten.
Das war so schön, dass Pro Sieben die Kandidatinnen der nächsten Staffel im darauf folgenden Jahr schon wieder zu Audigier geschleppt hat, der so dankbar für die Aufmerksamkeit war, dass er den Anwärterinnen diesmal einen Laufsteg-Job spendierte (Video).
Als Stefan Effenberg im vergangenen Jahr mit seiner Frau Claudia für die RTL-Dokusoap „Effenbergs Heimspiel“ vor der Kamera stand, hatte der Ex-Fußballprofi permanent Ed-Hardy-Klamotten an. Jana Ina und Giovanni, die bei Pro Sieben zusammen ein Kind gekriegt haben, ließen es sich nicht nehmen, von oben bis unten im Ed-Hardy-Look aufzutreten. Und als im November 2008 das neue Pro-Sieben-Lifestyle-Magazin „red!“ startete, war in der Premiersendung viel Zeit für eine ausführliche Reportage über Christian Audigier, das , den
, der es innerhalb weniger Jahre geschafft hat, ein komplett neues Label aufzubauen, um dessen Stücke sich nun alle reißen.
„Ich war immer hungrig nach Erfolg. Das war mein Hauptmotiv“,
hat Audigier dem Pro-Sieben-Team verraten. Und außerdem, wie er das angestellt hat, so schnell so bekannt zu werden: Von Anfang an hat er die Ed-Hardy-Klamotten an Stars verschenkt, damit die sie anziehen und vor den Kameras spazieren tragen, weil nachher alle, die das im Fernsehen sehen, dieselben Sachen haben wollen. Madonna zum Beispiel trägt so oft Ed Hardy, dass sich Audigier aus den unterschiedlichen Motiven eine bescheidene Fotowand gebaut hat, die ihn ständig an den eigenen Erfolg erinnert:
Screenshot: Pro Sieben
Man muss schon sagen: Der Mann ist großartig. Erzählt in den Medien, wie er die Medien dazu benutzt, seine Produkte bekannt zu machen, und die belohnen ihn damit, ihn noch bekannter zu machen. Eine geniale Strategie.
Seit dem gestrigen Sonntag ist auch Vox Ed-Hardy-Fan – und schenkte Audigier gleich eine ganze Sendung, in der drei junge Frauen aus Deutschland sich um ein Praktikum in der tollsten Firma der Welt schlugen, weil man dort ständig Stars trifft und die ganze Zeit cool aussehen kann, wenn man die Uniform aus dem Ed-Hardy-Lager verpasst bekommt. Keine Ahnung, wer bei Vox das für eine gute Idee hielt, in „Der Star-Praktikant“ zu zeigen, wie Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren es als Herausforderung sehen, zu dritt einen „Triple Shot Coffee Latte Low Fat Extra Hot without Sugar“ für den Chef zu besorgen und dafür Stunden brauchen, weil sie sich erst noch schick machen müssen.
Aber Christian Audigier kann es egal sein. Immerhin hat er eine zweistündige Dauerwerbesendung für sein Label beschert bekommen, in der die Protagonistinnen alle paar Sekunden wiederholen, was für ein Traum das wäre, hier zu arbeiten, und wie spitze das ist, dieselben Sachen wie Britney Spears zu tragen.
Schön wäre halt nur, wenn zwischendurch auch mal der Shop im Bild sein könnte.
Screenshot: Vox
Es mag Audigier ein bisschen lästig sein, dass er sich von Zeit zu Zeit mit den Kandidatinnen beschäftigen soll, die ihm die Sender anschleppen, weil sie mit denen irgendwas drehen wollen. Aber das lässt er sich kaum anmerken. Und damit, dass er Kamerateams durch seine Villa führen muss, hat er sich auch schon abgefunden. Man muss eben Opfer bringen, um erfolgreich zu sein.
Außerdem hat der Mann eine Botschaft: Es ist nicht wichtig, wie hässlich das ist, was du verkaufst — Hauptsache, du kannst anderen einreden, es sei angesagt. Niemand sonst kann das so gut wie Audigier.
Und niemand hilft Audigier so konsequent dabei wie das deutsche Fernsehen.
<p>Ich unterschreibe alles,...
Ich unterschreibe alles, was hier steht. Und ich weiß, dass es falsch ist, aber: Habe die gestrige Sendung – zufällig – ebenfalls gesehen und fand sie sogar ganz gut.
<p>@Frederic Schneider: Echt?...
@Frederic Schneider: Echt? Echt auch dann noch als die 18-Jährige zu weinen anfing, weil sie als erste gehen musste und dann die Kamera weggestoßen hat, weil sie nicht mehr gefilmt werden wollte in der Fernsehshow, wegen der sie überhaupt in L.A. war?
Habe die Sendung auch gesehen...
Habe die Sendung auch gesehen und finde die Kleidung auch total klasse… Ist halt immer eine reine geschmacksache..
Also ich fand es richtig...
Also ich fand es richtig interesant.Der Bettina habe ch es wirklic gegönnt, das sie gewinnt.
Ich wette, dass er so...
Ich wette, dass er so erfolgreich ist, ist die Schuld von Killerspielen. Und dem Internet. Oh, und Tischtennis. Halt diese neumodischen Teufeleien.
Und das ist die Krux. Denn ein...
Und das ist die Krux. Denn ein kritischer Artikel wie eine Marke die Medien „gebraucht“ nennt ja schon wieder Namen und verbreitet die Marke weiter. Egal wie man es dann macht, der Name ist schon wieder genannt…
Ich kann den Hype um die...
Ich kann den Hype um die potthässlichen, maßlos überteuerten Lappen von dem Franzman mit dem lustigen Akzent, absolut nicht verstehen..
-Aber vieleicht bringe ich jetzt ja ein eigenes Label auf den Markt: Hauptsache ausgefallen und teuer – wird sich dann schon verkaufen^^
In der gesamten "Next Top...
In der gesamten „Next Top Model“-Sendung wird andauernd Werbung für irgendwelche Designer gemacht. Wüsste mal gerne, ob Prosieben wenigstens Geld dafür bekommt.
also ich fand ed hardy...
also ich fand ed hardy eigentlich immer ganz schick solang es eben nicht jeder „giovanny und jana ina etc ) getragen haben, seit dem langweilt es aber nur noch. dass diese es in ihren shows tragen halte ich aber weniger für strategie von seitens christian audigier sondern eher für reinen trend dem die austatterin bei pro7 gefolgt ist.
egal wie in jedem fall muss dem jenigen marketinggenie ein kompliment aussprechen.
@Peer Schader Ja. Zur späte...
@Peer Schader Ja. Zur späte Stunde geht so etwas ;). Im Ernst: Ich finde solche Formate zur Abwechslung ganz gut. Und ich würde solch ein Format auch nie sehen, wenn ich nicht wüsste, dass auf mich das ein oder andere skurille zukommt. Ich schaue normalerweise nicht VOX oder RTL II und schalte es nur ein, wenn ich leichte Unterhaltung suche – etwa mit „Der Starpraktikant“. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die Sendung gesehen habe, weil mich die Arbeit von Christian Audigier – wirklich – interessiert.