Das Fernsehblog

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Von wegen sterbendes Medium: 225 Minuten sieht jeder von uns im Schnitt täglich fern. In diesem Blog stehen die Gründe dafür. Und die dagegen.

Illner, Plasberg, Will: Wer ist "Krise"-Gewinner?

| 8 Lesermeinungen

Die politischen Talkshows von ARD und ZDF machen Sommerpause, damit sich die Moderatoren von den vielen Fernseh-Krisengipfeln der vergangenen Monate erholen können. Bloß: Bei wem gab's am meisten Krise? Das Fernsehblog hat nachgezählt und erinnert an die schönsten Themen der zurückliegenden Fernsehsaison.

Die politischen Talkshows von ARD und ZDF machen Sommerpause, und während die ARD noch uneins ist, ob Frank Plasberg das Kanzlerduell moderieren soll oder doch besser Anne Will und Plasberg im Anschluss „Anne Will“ oder Plasberg die Runde der Spitzenkandidaten der kleinen Parteien und Anne Will den ZDF-„Fernsehgarten“, schauen wir uns einfach mal an, welcher Talker denn nun „Krise“-Gewinner des zurückliegenden Fernsehjahres ist. Also nicht: Wer die besten Quoten holte. (Das hat Meedia neulich ja schon gemacht, und so gut rechnen können wir nicht.) Sondern: Wer am häufigsten das K-Wort bemüht hat, das inzwischen niemand mehr hören kann ohne Ausschlag zu kriegen.

Die Regeln sind einfach: Stichtag ist der 15. September 2008, Tag der Insolvenz der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers. Gezählt werden nur Sendungstitel, in denen „Krise“ vorkommt. Also los:

Bild zu: Illner, Plasberg, Will: Wer ist "Krise"-Gewinner?„Anne Will“, ARD

3. Mai 2009
Rentenkürzungen ausgeschlossen – teures Wahlversprechen in der Krise?

22. März 2009
Kanzlerin in der Krise – Angela Merkel bei ANNE WILL

7. Dezember 2008
Mehr Geld für alle – schöne Bescherung gegen die Krisenangst

2. November 2008
Monopoly an der Börse – aus der Krise nichts gelernt?

26. Oktober 2008
Krise ohne Ende – Jobs und Wohlstand in Gefahr

Bild zu: Illner, Plasberg, Will: Wer ist "Krise"-Gewinner?
„Hart aber fair“, ARD

14. Januar 2009
Rein in die Schulden, raus aus der Krise – was bringt uns das Konjunkturpaket?

8. Oktober 2008
Wenn die Angst das Geld frisst – Ihre Fragen zur Finanzkrise

Bild zu: Illner, Plasberg, Will: Wer ist "Krise"-Gewinner?„Maybrit Illner“, ZDF

4. Juni 2009
Bürger, Bauern, Bürokraten – wem hilft Europa in der Krise?

7. Mai 2009
Jeder für sich, keiner für alle – was nützt Europa in der Krise?

19. März 2009
Rettung, ja bitte! Parteien, nein danke! Wem vertrauen in der Krise?

18. Dezember 2008
Das schwarze Jahr des Kapitals – wie kommen wir 2009 aus der Krise?

4. Dezember 2008
Von Geiz, Gier und Gerechtigkeit: Shoppen gegen die Krise?

27. November 2008
Sparen fürs Alter: Wem kann man in der Krise noch trauen?

Ein knapper Sieg also für Illner, die sich mit ihrem patentierten Baukastensystem zur Zusammensetzung von Polittalk-Themen nun „Krise“-Gewinnerin der Fernsehsaison 2008/2009 nennen darf. Wir gratulieren.

(Und beim nächsten Mal zählen wir nach, wie oft das Baukastensystem von „Maybrit Illner“ glaubt, dass wieder irgendwer „gerettet“ werden muss: “ Viele Schulden, wenig Rettung: Verbrennt der Staat unsere Steuergelder?“, „Rettung, ja bitte! Parteien, nein danke! Wem vertrauen in der Krise?“, „Politik im Rettungsrausch: Wir versaufen unserem Enkel sein klein Häuschen?“, „Erst Banken, dann Opel: Rettet die Politik jetzt jeden Job?“, „Superman für die Supermacht: Kann Obama die Welt retten?“, „Banken gerettet – Wirtschaft in Not – Jobs in Gefahr?“, „Sparer schützen, Banken retten – reicht Merkels Geld für alle?“, „Banken blank, Bürger blechen – Ist der Kapitalismus noch zu retten?“)

Fotos: ARD (2), ZDF


8 Lesermeinungen

  1. soso, sonntag abends dringt...
    soso, sonntag abends dringt das wort KRISE also besonders wirksam in die politikverzagten ohren der stammseher stereotypischen getalks..

  2. Muriel sagt:

    Illner hat aber geschummelt,...
    Illner hat aber geschummelt, wie ich das sehe. Oder erkennt hier jemand einen Unterschied zwischen den Themen vom 7. Mai und 4. Juni?

  3. Will will wollen, Plasberg...
    Will will wollen, Plasberg wird’s können . . .

  4. Lisa sagt:

    "maybrit" bitte mit einem...
    „maybrit“ bitte mit einem „t“:) ansonsten: nett

  5. pschader sagt:

    @Lisa: Danke....
    @Lisa: Danke.

  6. Hatte auch nur eine dieser...
    Hatte auch nur eine dieser Sendungen jemals auch nur den Hauch eines propaganda- und lobbyistenbefreiten Informationsgehalts? Hielten sich die Teilnehmer jemals an die einzig mögliche Regel These-Antithese-Synthese? Nagelte jemals ein Moderator einen offensichtlichen Plattitüdenschleuderer und Lügenbold mit weiteren Hinterfragungen an die Wand? Musste jemals irgendeiner dieser Labertaschen, die sich in jenen Sendungen auslassen dürfen, unbequeme Fragen fürchten? Was also sollen uns all diese Sendungen eigentlich bringen?

  7. christina sagt:

    stimme wolf-dieter hermann zu...
    stimme wolf-dieter hermann zu – will will wollen – plasberg wird’s können!

  8. 2010: vom Betriebssystem Gott...
    2010: vom Betriebssystem Gott zum Betriebssystem Mensch
    Nein, wir kommen 2009 nicht aus der Krise. Im Gegenteil – sollte es nicht gelingen, bis 2010 die Natürliche Wirtschaftsordnung zu verwirklichen, kommen wir nie mehr aus der Krise!
    Warum hat John Maynard Keynes 1944 auf der Bretton-Woods-Konferenz eine internationale umlaufgesicherte Währung (Bancor) vorgeschlagen? Weil Keynes wusste, dass Silvio Gesell Recht hatte, und dass – sollte weiterhin Zinsgeld verwendet werden – die Weltwirtschaft auf die globale Liquiditätsfalle (Armageddon) zusteuern würde. Also: Herzlichen Glückwunsch – wir stehen unmittelbar davor! Denn religiös Verblendeten fällt es unendlich schwer, sechs Gleichungen mit neun Unbekannten zu lösen:
    (001) Wer die Erklärung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken.
    (044) Jesus sagte: Wer den Vater lästern wird, dem wird man vergeben; wer den Sohn lästern wird, dem wird man vergeben; wer aber den heiligen Geist lästern wird, dem wird man nicht vergeben, weder auf der Erde noch im Himmel.
    (055) Jesus sagte: Wer nicht seinen Vater hasst und seine Mutter, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seine Brüder nicht hasst und seine Schwestern und nicht sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein.
    (105) Jesus sagte: Wer den Vater und die Mutter kennen wird, er wird Sohn der Hure genannt werden.
    (106) Jesus sagte: Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr sagt: „Berg, hebe dich hinweg!“, wird er verschwinden.
    (113) Seine Jünger sagten zu ihm: „Das Königreich, an welchem Tag wird es kommen?“ Jesus sagte: „Es wird nicht kommen, wenn man Ausschau nach ihm hält. Man wird nicht sagen: „Siehe hier oder siehe dort“, sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen es nicht.“ ***
    (Nag Hammadi Library / Thomas-Evangelium)
    Einzig sinnvolle Lösung:
    Mutter = Summe aller Ersparnisse
    Hure = Finanzkapital
    Brüder und Schwestern = Sachkapitalien
    Berg = Rentabilitätshürde
    Tod = Liquiditätsfalle
    Vater = Kreditangebot
    Sohn = Kreditnachfrage
    heiliger Geist = umlaufgesichertes Geld
    Königreich = Natürliche Wirtschaftsordnung
    (Die originale Heilige Schrift – die „heilige Bibel“ nur bis Genesis 11,9 – bezieht sich immer zuerst auf die ganze Kultur und erst danach auf den einzelnen Kulturmenschen!)
    Wenn wir diese eine sinnvolle Interpretation als richtig ansehen, war der Prophet Jesus von Nazareth das größte Genie aller Zeiten, und er entdeckte tatsächlich die einzig denkbare Möglichkeit, wie Menschen wirklich zivilisiert zusammenleben können: das Grundprinzip der absoluten Gerechtigkeit als Basis für die ideale Gesellschaft.
    Wäre Jesus der moralisierende Wanderprediger gewesen, zu dem ihn die „heilige katholische Kirche“ degradierte, wüssten wir heute gar nicht, dass es jemals einen Propheten dieses Namens gegeben hat! Die „Moral“ ist eine irrelevante Größe: solange es möglich ist, einen unverdienten Gewinn auf Kosten der Mehrarbeit anderer (Frucht vom Baum der Erkenntnis) zu erzielen, weil eine fehlerhafte Makroökonomie die Gesellschaft in Zinsgewinner und Zinsverlierer unterteilt, wäre selbst dann, wenn alle Menschen grundehrlich und auch noch hyperintelligent wären, der nächste Krieg unvermeidlich. Andererseits: sind leistungslose Kapitaleinkommen eigendynamisch auf Null geregelt, bedeutet es prinzipiell das Beste für alle, wenn jeder Einzelne nur das Beste für sich anstrebt. Der Moralbegriff löst sich auf.
    Mit freiwirtschaftlichem Gruß
    Stefan Wehmeier
    *** „Die Wirtschaftsordnung, von der hier die Rede ist, kann nur insofern eine natürliche genannt werden, da sie der Natur des Menschen angepasst ist. Es handelt sich also nicht um eine Ordnung, die sich etwa von selbst, als Naturprodukt einstellt. Eine solche Ordnung gibt es überhaupt nicht, denn immer ist die Ordnung, die wir uns geben, eine Tat, und zwar eine bewusste und gewollte Tat.“
    Silvio Gesell

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