Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wieso in „Wetten dass..?“ eigentlich geworben werden darf? Ha, vergessen Sie das mal ganz schnell wieder! In „Wetten dass…?“ darf nämlich gar nicht geworben werden.
Das ZDF nimmt lediglich kostenlose „Produktionshilfen“ von Unternehmen in Anspruch, die beispielsweise ein Auto als Preis für ein Gewinnspiel zur Verfügung stellen, das dann natürlich auch gezeigt werden darf. Das funktioniert so gut, dass der zum Energiekonzern Eon gehörende Stromanbieter „E – wie einfach“ in der zurückliegenden Staffel die Wahl des Wettkönigs sponsern durfte, indem er einem Anrufer einen Stromgutschein schenkte.
Dafür hielt Thomas Gottschalk regelmäßig das Logo des Unternehmens in die Kamera. was ein bisschen seltsam ist in einer Sendung, in der nicht geworben werden darf, weil das ja zumindest wie Werbung aussieht. Es wird aber noch seltsamer: Denn wenn die „E – wie einfach“-Kooperation tatsächlich eine „Produktionshilfe“ ist, das ZDF also kein Geld dafür bekommt, sondern lediglich den Stromgutschein, dann profitiert davon nur ein einziger Gebührenzahler: nämlich der, der den Gutschein gewinnt. Alle anderen haben nichts davon. Außer Werbung. Denn die Produktion der Sendung wird durch den Gutschein ja nicht günstiger, und die Wahl zum Wettkönig würde es sicher auch ohne Sponsor weiter geben, weil sie ein zentrales Element der Show ist. Würde „E – wie einfach“ hingegen dafür bezahlen, seinen Stromgutschein bei „Wetten dass..?“ verlosen zu können, wäre das Product Placement. Und verboten.
Verwirrend, oder? (Und umstritten noch dazu.)
Es ist nur so, dass die Politik das duldet und das Aufsichtsgremium, in diesem Fall der Fernsehrat des ZDF, wegschaut. Immerhin hat ZDF-Intendant Markus Schächter neulich im Interview mit „epd medien“ über „Produktionshilfen“ gesagt, sein Sender habe sie „reduziert.“ So sieht das dann übrigens aus:
Screenshots: ZDF (aus den „Wetten dass…?“-Sendungen vom 8.11.08, 24.1.09, 28.2.09, 21.3.09, 10.4.09 – Oktober und Dezember fehlen mir leider. Kann jemand helfen?)