„Ist es nicht irre“, meinte Wim Wenders vorhin, „eben noch waren alle hinter einem her, die Reporter, die Fotografen, und zwanzig Meter weiter erkennt einen nicht mal mehr der Kellner.“ Er hatte gerade mit Liv Tyler einen Kurzfilm für eine neue Eiskremsorte vorgestellt und war umlagert wie die anderen großen Stars. Die Fotografen hatten ihn vom Strand, an dem das stattfand, bis auf die Promenade hoch verfolgt und wollten nicht lockerlassen. Jetzt, ein paar Schritte weiter auf dem Weg in ein anderes Strandcafé, konnte er nicht einmal sicher sein, ob wir die Türsteher passieren könnten. Es ging aber gut. Das Café war halbvoll, eine manchmal heftige Brise wehte, und niemand schaute auf, als wir einen freien Tisch ansteuerten. Wenders war prächtiger Laune und erzählte von seinem neuen Film. „Every Thing Will Be Fine“ wird er heißen. Vor einiger Zeit war Ewan McGregor, der als Hauptdarsteller schon zugesagt hatte, abgesprungen, aber inzwischen hat Wenders James Franco ins Boot geholt. Und das ist schon ein Coup, wenn auch einer, der hier keine Maus mehr aus ihrem Loch hervorlockt, die Nachricht ist schon ein paar Tage alt. Nächste Woche, da ist Wenders schon wieder weg, wird Franco an der Croisette erwartet, wie auch Ryan Gosling. Das melden in einer Stadt, in der Steven Spielberg gerade täglich ins Kino geht, die Zeitungen dann schon.
Wenders also war bester Stimmung. „Wir kannten uns gar nicht, James und ich, und um ihn zu treffen, bin ich nach New York geflogen. Er gab gerade Unterricht an der New York University, und ich setzte mich hinten in den Seminarraum und hörte zu. Ich habe auch was gesagt, und als die Studenten mich erkannten, haben James und ich die Klasse gemeinsam unterrichtet.“ Danach war klar, dass sie miteinander arbeiten können. Im Sommer fangen sie an zu drehen.