Es gab einmal eine Zeit, da war es üblich, für ein Mittagessen – insbesondere, wenn es sich um ein Business-Lunch handelte, mehrere Stunden einzuplanen oder sich gleich den kompletten Nachmittag terminfrei zu halten. Man aß mit Lust, trank (Martini, auf alle Fälle Alkohol – freilich beim Geschäftsessen), rauchte und genoss. Eine abzuarbeitende Agenda (im Kopf oder im Austausch mit seinem Gegenüber) existierte nicht. Vor dem Dessert war Geschäftliches ohnehin tabu. So war das einst, in den sechziger und siebziger Jahren.
Seither haben Business-Lunch und Mittagessen gleichermaßen an Bedeutung verloren. Manche finden ja sowieso, Lunch sei für Loser, oder, wie es der Finanzhai Gordon Gekko im legendären ersten Wall Street-Film 1987 formulierte : »Lunch is for wimps« (also für Weicheier). Eine Ausnahme bildet das »Power lunching«. Im gleichnamigen Buch, das ebenfalls in den achtziger Jahren erschien, erklären die Autoren, dass sich ein Business-Lunch zu einem Power-Lunch in etwa so verhalte wie ein Blitzlicht zu einem Laserstrahl.
Als vorbildlich gelten in den Augen vieler Führungskräfte ohnehin Mitarbeiter, die ihr Mittagessen – am besten Rohkost, Salat, mit Humus bestrichene Vollkornbrote, Quinoa – vor ihrem Computer einnehmen.
Als ein Reporter den mexikanischen Regisseur Alejandro Gonzáles Iñárritu einmal fragte, was nach seinem Umzug in die Vereinigten Staaten der größte Kulturschock für ihn gewesen sei, antwortete Iñárritu: “Dass die Menschen von Plastikgeschirr essen. Dass sie sich mittags den Lunch in diesen Kunststoffboxen kommen lassen und sich nicht die Zeit nehmen, das Büro zu verlassen, um in einem richtigen Restaurant mit richtigem Geschirr zu essen.” Er vermisse, was man in Mexiko sobremesa nenne. Die Zeit, die man nach dem Essen noch in Ruhe am Tisch verbringe, mit einem Glas Wein, einer Zigarette, einem Gespräch. “In Amerika kommt die Rechnung, und das war’s. Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen.”
Schon der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass eine Arbeitspause (mindestens dreißig Minuten) nicht der Produktivität schadet, sondern ihr auf die Sprünge hilft. Dass eine Stunde ohne nervige Kollegen großes Erholungspotenzial hat. Etliche Studien zeigen, wie wichtig für die Entspannung und die Kreativität Arbeitsauszeiten sind –möglichst mit angenehmen Kollegen und verbunden mit einem kurzen Spaziergang. Den in der heimischen Küche zubereiteten Snack kann man zur Not auch mal im Gehen essen, was immer noch sehr viel besser ist, als ihn alleine zu verspeisen, denn nach einem gemeinsamen Essen blicken wir in der Regel gelassener auf die Welt – und unsere Mitmenschen. . .
dazu auch: https://www.hu-berlin.de/de/pr/pressemitteilungen/pm1308/pm_130801_00
Über Weicheier ließe sich trefflich streiten...
aber wie bei allem gibt es Gründe und Gegengründe…auch gute.
So auch für Essen als kulturelle(s), geschäftskulturelle(s),
gelassenheitskulturelle(s), familienkulturelle(s),
nachbarschaftskulturelle(s), …, humankulturelle(s) Angelegenheit,
(Seelenfrieden-)Erlebnis?
Ein voller Bauch… in Frieden gestimmt, friedlicher Stimmung, Zufriedenheit, geschäftsbereit, arbeitsbereit?
Essen für den guten Wohlstand-, den guten Luxus-, den guten
Arbeit-Bereitschafts-Zweck…oder um zu leben?
Wie überall…das humane (Essen-)Maß finden auf begrenzter
Erde mit z.Zt. 7.000.000.000 Menschen.
Bäuche und Bräuche:=)
Der andere Zweck die Lebengeschwindigkeit drosseln.
Essen ohne Hunger-Not als unbedachte Bremse?
Unsere persönlichen und gesellschaftlichen Schieflagen
sind Krankheitsbilder von Lebenraserei. Gesellschaftsrasen und
persönliches rasen. Wir rasen sowohl durch unser eigenes als
auch durch anderer Leben…meist rücksichtslos…bezogen
auf humanen Seelenfrieden und Ganzheit-Gesundheit…
phys., psych., Gesundheit…humanes Gleichgewicht…
persönliches, sowie gesellschaftliches.
Lust auf “Laute-Philosophie”?
Weicheier…We-ich-eier…We/Wir(Gesellschaft)-Ich-eyer-eyes-Augen…
Gesellschaft-Ich im Geistaugen-Gleichgewicht?
Geistreife Gesellschaft…Geistreife Ich’s…Gleichgewicht…
humanes Maß…Wechselbeziehungen…Friedenheiten?
Reifeweg humanes Maß finden, Generationenlebensaufgabe(n)?
Der Zweck des humanen Sein? Ich-SelbstbegReifung?
Gesellschaft(s-ich)SelbstbegReifung?
Zitate:
Gehässig:
Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
Orson Welles
Sehr nachdenkenwert:
Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
Mahatma Gandhi …
und (Luxus)essen als Bremse zu benutzen?
Denkspiegel, Geistauge benutzen und reifen…
Selbsterkenntnis und Einsicht…führt zur Selbstbegreifung…
zum Seelenfrieden, zum humane(re)n Maß?
[…] Source : Frankfurter Allgemeine […]