
Pfeifen Sie auf Ihre guten Vorsätze! Es wird sowieso nichts daraus. Spätestens Mitte Januar geben Sie auf. Fahren wieder Auto, statt Fahrrad und schauen im wohligen Wohnzimmer eine Serie, anstatt durch den eisigen Wind im Park zu joggen. Sie essen endlich wieder so viel Sie wollen und vor allem wann und was Sie wollen. Zwei Wochen ohne Fleisch sind ja auch eine lange Zeit – und ohne Tiramisu erst Recht. Gute Vorsätze sind so wirksam wie Vitamintabletten gegen Heuschnupfen oder Augencreme gegen Falten. Es sei denn Sie tun folgendes:
Hören Sie auf, sich Dinge zu versagen. Setzen Sie sich ein positives Ziel. Machen Sie keine Diät, sondern entdecken Sie Ihre Begeisterung fürs Kochen, für Tischtennis oder fürs Tanzen. Werden Sie sportlich, entspannt oder kochbegeistert. Je konkreter Ihre Vorstellungen, desto besser. In der Psychologie spricht man vom Framing – das bedeutet, einen Rahmen setzen. Doch Vorsicht, sobald in Ihrem Rahmen ein „nicht“ auftaucht, haben Sie verloren. Denken Sie nicht an ein saftiges Steak. Und? Läuft Ihnen bereits das Wasser im Mund zusammen? Das ist nur folgerichtig, denn sobald Ihre Synapsen das Wort Steak registrieren, entlädt sich ein Feuerwerk an Assoziationen: Aromen wie der Duft von Grillkohle und Kräuterbutter, der würzige Geschmack, die zuverlässige Sättigung. Wollen Sie wirklich noch auf Fleisch verzichten? Dann finden Sie Alternativen, die schmecken und gleichzeitig nahrhaft sind. Wie wäre es mit einem gut gewürzten Bohneneintopf? Oder Spinat-Lasagne? Jetzt wäre die Gelegenheit das vegetarische Kochbuch aus dem Regal zu nehmen und nach Rezepten zu stöbern. Probieren Sie alle aus und essen Sie möglichst viel. Klingt paradox, hilft aber das Thema Fleisch leichter zu vergessen, weil das körpereigene Belohnungssystem positiv auf Sättigung reagiert.
Die Forscherinnen Katie Mosack und Amanda Brouwer empfehlen zudem, sich einem sogenannten positiven Priming zu unterziehen. Sich selbst und seinem Umfeld „ich bin ein Gemüsefan“ zu sagen, sei wirkungsvoller als die Ankündigung „ich esse kein Fleisch mehr“. „Self-as-Doer“ nennen sie diese Strategie. Eine Art identitätsbezogene Eigenmotivation, die damit beginnt „ich bin…“ zu sagen. „Je mehr sich jemand mit einer bestimmten Rolle identifiziert, desto wahrscheinlicher ist ein rollentypisches Verhalten”, resümieren Mosack und Brouwer ihre Studie 2015 im Journal Self and Identity.
Eigenständig formulierte Leitsätze wie „ich bin ein Obstesser“, „ich bin sportbegeistert“, „ich bin ein Genießer“ sollen helfen, das gewünschte Ziel leichter zu erreichen. Apropos: Wie oft kommen Ihnen eigentlich Sätze wie „ich bin süchtig nach Schokolade“, „ich liebe Pommes“, „brauche nach dem Essen eine Zigarette“ über die Lippen? Merken Sie etwas? Sie primen sich längst selbst, die Frage ist, ob Sie das in dieser Weise auch beabsichtigen. Gedanken beeinflussen unser Verhalten mehr als uns lieb sein dürfte, wie folgendes Experiment verdeutlicht: Diejenigen Teilnehmer einer Studie, die sich mit Wortreihen beschäftigten, in denen die Begriffe langsam, Stock, alt, gebrechlich und beschwerlich vorkamen, verließen das Versuchslabor anschließend messbar langsamer, als diejenigen, die zuvor auf die Begriffe jugendlich, frisch, tanzen, dynamisch und sportlich geprimt worden waren.
Sie beschließen im Jahr 2017 beschwingt zu bleiben? Zwei Dinge könnten sich als hilfreich erweisen: positiv Denken und Tanzen.
Mehr zum Thema im Buch:
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/die-kunst-des-klugen-essens/978-3-446-44875-9/
Eine Energie-Aufwand-Frage? Trickenergie wie lange/Vernunftreifeenergie...
Ich weiß nicht ob “ES”(sen) gesünder wird wenn “ES”(sen)
trickreich tanzend positiv gedacht wird, denn “ES” selbst
müssen reifer werden damit “ES” nachhaltig, dauerhaft, humane Selbst-Gesundheit bewirken?
Think Twice? plus/minus 0(null)…Gleichgewicht?
Null-Modem…Blutgruppe Null…Vernunft/Vernullt?:=)