Philipp Rösler wird also die FDP retten. Sehr schön. Nicht nur für die FDP. Eine Nachricht, die Deutschland gut zu Gesicht steht. Ein gebürtiger Vietnamese im Inner Circle der heimischen Politik: Wer hätte das vor ein paar Jahren noch gedacht? Für die FDP wie auch das Land ist Rösler ein Aufbruchsignal; da können die Sarrazins und die Bannerträger der Multikulti-ist-gescheitert-Fraktion doch dahinrotzen, was sie wollen. Obwohl: Vor den Südostasiaten verneigt sich ja sogar ein Sarrazin. Womöglich also gar kein Widerspruch von der Seite. Im Gegenteil: Ginge es nach Sarrazin, dann sollten wir ganze Schiffsladungen von Röslers importieren. Röslers kann Deutschland gar nicht genug haben. Intelligenzquotient vom Feinsten und Soziale Kompetenz in jeder Pore; dazu Musterbeispiele an Integrationsfähigkeit. Ja: Mit Menschen wie Rösler an der Spitze muss sich Deutschland nicht abschaffen. Wir brauchen mehr Röslers – klarer Fall!
„Sag mal: Sieht der nicht aus wie der Timo?“, sagte meine Frau gestern zu mir. Da lief gerade ein Bericht im Fernsehen. „Der Rösler, sieht der nicht aus wie der Timo?“ Ich denke kurz nach. „Hast recht!“, sage ich. „Der sieht tatsächlich aus wie der Timo!“. Was für ein Zufall. Und was für eine Ähnlichkeit. Kein Zweifel. Der Timo, das ist auch so einer, vor dem der Sarrazin in die Knie gehen würde. Kommt aus Asien, so wie Rösler. Von den Philippinen glaube ich. Weiß ich aber jetzt gar nicht genau. Von „irgendwo da unten“ halt. Ist dem Rösler aber tatsächlich wie aus dem Gesicht geschnitten. Glaubt man nicht. Und blitzgescheit ist er. Und freundlich. Perfekt integriert obendrein, sogar auf dem Lande. Dazu Mediziner, wie Rösler. Das heißt: Physiotherapeut ist er, genaugenommen. Mein Physiotherapeut. Unter anderem. Puristen werden einwenden, dass er damit ja gar kein „richtiger“ Mediziner sei. Aber das ist ja auch egal. Zumindest an dieser Stelle. In diesem Beitrag. Der Timo will ja nicht Gesundheitsminister werden. Nein: Der Timo macht einen grandiosen Job als Physiotherapeut. Als Physiotherapeut ist er fantastisch. Wirklich. Menschen, die wie ich viel im Sitzen arbeiten, werden mir zustimmen: Gute Physiotherapeuten kann man nicht mit Gold aufwiegen. Und der Timo ist gut. Verdammt gut. Für den müsste man das ganze Bundesbankgold aus Manhatten herbeischaffen und ein paar Paletten aus Fort Knox noch dazu, damit sich beim Wiegen überhaupt was tut. Damit wenigstens ein winziges Ausschlagen der Nadel registriert wird. So gut ist er. Mit Gold wirklich nicht aufzuwiegen. Alle wissen das. Alle im Umkreis von 100 Kilometer, die Rückenbeschwerden haben; taube Beine, eingezwickte Ischiasnerven und ähnliche Wehwehchen. Bei denen ist Timo als Physiotherapeut gefragt; so dermaßen gefragt, dass es schwer ist, bei ihm einen Termin zu bekommen. „Timo, nächste Woche Donnerstag, so 30 Minuten für den Rücken und die Schulter – ginge das?“ Da lacht der nicht mal mehr. Da zuckt der nur noch mit den Schultern. Nächste Woche? Keine Chance. „Aber Mittwoch in 3 Wochen, da könnte ich dich noch dazwischenschieben – allerdings nur um die Mittagszeit.“ So geht’s mir mit ihm. Immer. Der Timo behandelt alle gleich, der kennt keine Privilegien und keine Vorzugsbehandlung. Eine weitere sympathische Eigenschaft der Asiaten. Nur im Notfall, da macht er Ausnahmen.
Vor ein paar Wochen zum Beispiel, am Sonntag, da war so ein Notfall. Da hatte ich mal wieder Tennis gespielt. So wie man nicht Tennis spielen sollte. Jedenfalls nicht, wenn man keine 20 mehr ist: Rein in die kalte Halle und ohne Aufwärmen volle Pulle drauf. Ja: Das kann nachher ganz schön weh tun. Höllisch weh tun, um genau zu sein. Vor allem am nächsten Morgen. Wenn man schon im Aufwachen merkt: „Holla, da ist jetzt was in die Brüche gegangen“. Ganz so, wie es der Westerwelle gemerkt haben muss, als er am Montag nach der Baden-Württembergwahl aufgewacht ist. Dieses Ziehen im Nacken und in der rechten Schulter, das hatte er vielleicht nicht; aber richtig gut wird es ihm auch nicht gegangen sein. Dem Westerwelle wird es vielmehr klar gewesen sein wie mir: „Das schaffe ich nicht. Ich brauche Hilfe.“ Das hat er sicher verstanden. Hat er ja Tags darauf ja auch im Interview gesagt; dass er verstanden habe.
Ich habe auch verstanden – schwer zu verstehen war da auch nichts -, und jedenfalls gleich den Timo angerufen: „Timo, ich sterbe!“ Nein, ich übertreibe gar nicht: So fühlte sich das an. Der Timo spielt auch Tennis, der kapierte das sofort. Wenn es um Leben oder Tod geht, dann steht der parat. Ergo schaufelt er sich frei, noch am Montag Nachmittag. Und was soll ich sagen: 30 Minuten unter seinen Händen – und das Leben hatte mich wieder. Fantastisch! Man wünscht der FDP, dass es ihr in Röslers Händen genauso ergehen möge, wie mir in Timos.
Mehr Röslers und Timos braucht das Land! Dann geht es uns allen wieder besser.