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An dieser Stelle bloggt Publizist und FAZ-Autor Thomas Strobl über die großen und kleinen Dinge des Lebens. Mal kurz und knapp. Mal mit vielen

Philipp und Timo retten die Welt

| 9 Lesermeinungen

Philipp Rösler wird also die FDP retten. Sehr schön. Nicht nur für die FDP. Eine Nachricht, die Deutschland gut zu Gesicht steht. Ein gebürtiger Vietnamese im Inner Circle der heimischen Politik: Wer hätte das vor ein paar Jahren noch gedacht? Für die FDP wie auch das Land ist Rösler ein Aufbruchsignal; da können die Sarrazins und die Bannerträger der Multikulti-ist-gescheitert-Fraktion doch dahinrotzen, was sie wollen.

Philipp Rösler wird also die FDP retten. Sehr schön. Nicht nur für die FDP. Eine Nachricht, die Deutschland gut zu Gesicht steht. Ein gebürtiger Vietnamese im Inner Circle der heimischen Politik: Wer hätte das vor ein paar Jahren noch gedacht? Für die FDP wie auch das Land ist Rösler ein Aufbruchsignal; da können die Sarrazins und die Bannerträger der Multikulti-ist-gescheitert-Fraktion doch dahinrotzen, was sie wollen. Obwohl: Vor den Südostasiaten verneigt sich ja sogar ein Sarrazin. Womöglich also gar kein Widerspruch von der Seite. Im Gegenteil: Ginge es nach Sarrazin, dann sollten wir ganze Schiffsladungen von Röslers importieren. Röslers kann Deutschland gar nicht genug haben. Intelligenzquotient vom Feinsten und Soziale Kompetenz in jeder Pore; dazu Musterbeispiele an Integrationsfähigkeit. Ja: Mit Menschen wie Rösler an der Spitze muss sich Deutschland nicht abschaffen. Wir brauchen mehr Röslers – klarer Fall!

„Sag mal: Sieht der nicht aus wie der Timo?“, sagte meine Frau gestern zu mir. Da lief gerade ein Bericht im Fernsehen. „Der Rösler, sieht der nicht aus wie der Timo?“ Ich denke kurz nach. „Hast recht!“, sage ich. „Der sieht tatsächlich aus wie der Timo!“. Was für ein Zufall. Und was für eine Ähnlichkeit. Kein Zweifel. Der Timo, das ist auch so einer, vor dem der Sarrazin in die Knie gehen würde. Kommt aus Asien, so wie Rösler. Von den Philippinen glaube ich. Weiß ich aber jetzt gar nicht genau. Von „irgendwo da unten“ halt. Ist dem Rösler aber tatsächlich wie aus dem Gesicht geschnitten. Glaubt man nicht. Und blitzgescheit ist er. Und freundlich. Perfekt integriert obendrein, sogar auf dem Lande. Dazu Mediziner, wie Rösler. Das heißt: Physiotherapeut ist er, genaugenommen. Mein Physiotherapeut. Unter anderem. Puristen werden einwenden, dass er damit ja gar kein „richtiger“ Mediziner sei. Aber das ist ja auch egal. Zumindest an dieser Stelle. In diesem Beitrag. Der Timo will ja nicht Gesundheitsminister werden. Nein: Der Timo macht einen grandiosen Job als Physiotherapeut. Als Physiotherapeut ist er fantastisch. Wirklich. Menschen, die wie ich viel im Sitzen arbeiten, werden mir zustimmen: Gute Physiotherapeuten kann man nicht mit Gold aufwiegen. Und der Timo ist gut. Verdammt gut. Für den müsste man das ganze Bundesbankgold aus Manhatten herbeischaffen und ein paar Paletten aus Fort Knox noch dazu, damit sich beim Wiegen überhaupt was tut. Damit wenigstens ein winziges Ausschlagen der Nadel registriert wird. So gut ist er. Mit Gold wirklich nicht aufzuwiegen. Alle wissen das. Alle im Umkreis von 100 Kilometer, die Rückenbeschwerden haben; taube Beine, eingezwickte Ischiasnerven und ähnliche Wehwehchen. Bei denen ist Timo als Physiotherapeut gefragt; so dermaßen gefragt, dass es schwer ist, bei ihm einen Termin zu bekommen. „Timo, nächste Woche Donnerstag, so 30 Minuten für den Rücken und die Schulter – ginge das?“ Da lacht der nicht mal mehr. Da zuckt der nur noch mit den Schultern. Nächste Woche? Keine Chance. „Aber Mittwoch in 3 Wochen, da könnte ich dich noch dazwischenschieben – allerdings nur um die Mittagszeit.“ So geht’s mir mit ihm. Immer. Der Timo behandelt alle gleich, der kennt keine Privilegien und keine Vorzugsbehandlung. Eine weitere sympathische Eigenschaft der Asiaten. Nur im Notfall, da macht er Ausnahmen.

Vor ein paar Wochen zum Beispiel, am Sonntag, da war so ein Notfall. Da hatte ich mal wieder Tennis gespielt. So wie man nicht Tennis spielen sollte. Jedenfalls nicht, wenn man keine 20 mehr ist: Rein in die kalte Halle und ohne Aufwärmen volle Pulle drauf. Ja: Das kann nachher ganz schön weh tun. Höllisch weh tun, um genau zu sein. Vor allem am nächsten Morgen. Wenn man schon im Aufwachen merkt: „Holla, da ist jetzt was in die Brüche gegangen“. Ganz so, wie es der Westerwelle gemerkt haben muss, als er am Montag nach der Baden-Württembergwahl aufgewacht ist. Dieses Ziehen im Nacken und in der rechten Schulter, das hatte er vielleicht nicht; aber richtig gut wird es ihm auch nicht gegangen sein. Dem Westerwelle wird es vielmehr klar gewesen sein wie mir: „Das schaffe ich nicht. Ich brauche Hilfe.“ Das hat er sicher verstanden. Hat er ja Tags darauf ja auch im Interview gesagt; dass er verstanden habe.

Ich habe auch verstanden – schwer zu verstehen war da auch nichts -, und jedenfalls gleich den Timo angerufen: „Timo, ich sterbe!“ Nein, ich übertreibe gar nicht: So fühlte sich das an. Der Timo spielt auch Tennis, der kapierte das sofort. Wenn es um Leben oder Tod geht, dann steht der parat. Ergo schaufelt er sich frei, noch am Montag Nachmittag. Und was soll ich sagen: 30 Minuten unter seinen Händen – und das Leben hatte mich wieder. Fantastisch! Man wünscht der FDP, dass es ihr in Röslers Händen genauso ergehen möge, wie mir in Timos.

Mehr Röslers und Timos braucht das Land! Dann geht es uns allen wieder besser.


9 Lesermeinungen

  1. fionn sagt:

    Wie alt ist Philipp Rösler -...
    Wie alt ist Philipp Rösler – 38? Vor 3 Jahren in der Schweiz ist der (damals 34 Jahre alt) Tony Brunner zum SVP Parteipräsidenten gewählt worden und heute
    ist die SVP die stärkste politische Partei der Schweiz. Da Rösler auch sehr jung ist, wird er m.M.n. massiv an Unterstützung gewinnen können.

  2. Plindos sagt:

    Was ist er, R. schon gegen...
    Was ist er, R. schon gegen Alexander d. Gr. (323-356 v.Chr.)?

  3. Kroesus2 sagt:

    "Dann geht es uns allen wieder...
    „Dann geht es uns allen wieder besser. “
    Denn der Liberalismus zeigt Zähne:
    https://muenchenausgestrahlt.blogspot.com/2011/04/unterversichert.html

  4. HansMeier555 sagt:

    Claudia Nolte war 29, Augustus...
    Claudia Nolte war 29, Augustus octavianus 19, …

  5. elfenmarie sagt:

    Toller Mensch dieser Timo!!!...
    Toller Mensch dieser Timo!!!

  6. Vroni sagt:

    Warum gleuben alle so an den...
    Warum gleuben alle so an den Rösler?
    Weil er jung ist? Wegen zarter 38?
    Das hatten wir schon mal.

  7. Devin08 sagt:

    Die Jugend an die Macht!
    .
    Was...

    Die Jugend an die Macht!
    .
    Was ich jeden Fall mal wichtig finde, dass die jungen Leute an die Macht kommen. Und das sag ich jetzt mal ganz unabhängig von meiner Haltung zur FDP oder gar zu Herrn Rössler. Diese Haltung nehme ich ganz grundsätzlich ein. So wie ich ja auch behaupte – und mittlerweile stehe ich da diesbezüglich nicht mehr alleine da – dass die Revolution in Arabien den Kampf der Jugend gegen die Herrschaft der Gerontokratie darstellt (und damit mehr ist als eine lokale Besonderheit!), und auch der Frauen gegen das ebenso an Überalterung schon so gezeichnete Patriarchat. Eine Revolution, die das Kapital daher nicht gewinnen kann (https://blog.herold-binsack.eu/?p=1574). Denn, es werden ihm sozusagen die Füße weggetreten.
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    Dennoch gibt es natürlich einen Unterschied, ob die Jugend als Masse zur Macht greift oder so gewisse Jungspunde, Jungunternehmer gar. Davon haben wir nicht nur genug, die sind auch besonders gierig. – Nicht nur nach der Macht! Aber das ist so ähnlich wie mit der Beziehung der Frau zum Sozialismus. Nicht alle Frauen sind unterdrückt, doch die Frauen ganz generell sind es. Und das ist nicht nur eine semantische Spitzfindigkeit, die ich hier zum Besten gebe, sondern soll die Zuspitzung der Frauenfrage zur quasi Klassenfrage demonstrieren, ihren antagonistischen Gegensatz zum Kapital. Die Frau als solche ist unterdrückt, wie eine unterdrückte Klasse (https://blog.herold-binsack.eu/?p=1372), wenn auch nicht alle Frauen das sind.
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    Und ähnlich ist es mit der Jugend. In der Gerontokratie ist die Jugend ganz generell unterdrückt, wenn auch beileibe nicht alle Jugendlichen das sind. Dennoch stehen auch die jungen Leute unter dem mächtigen Schatten einer revolutionären Jugendbewegung, die selber alles andere als revolutionär eingestellt sein mögen.
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    Der Kampf der Jugend ist ein gerechter Kampf, so wie der der Frauen gegen das Patriarchat. Die Frauen und die Jugend werden so zu Reserven des Fortschritts, einer revolutionären Bewegung gar. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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    Was im Detail aus ihnen wird, hängt im Wesentlichen davon ab, wie geschickt eine revolutionäre Führung solche Reserven zu nutzen weiß. Hängt nicht unwesentlich davon ab, wie die Hauptkräfte der revolutionären Bewegung, das revolutionäre Subjekt somit, sich zu dieser Reserve verhalten.
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    Also: die Jugend an die Macht! Denn in der Tat: nur die Jugend kann die Welt retten. Und: sie ist eine mächtige Bewegung.

  8. Kopfgeburt sagt:

    Nur weil einer jung ist,...
    Nur weil einer jung ist, braucht er nicht schon per se gut zu sein !!!!
    (na ja, aber eine Chance können wir ihm ja geben….)

  9. Plindos sagt:

    Gutti, Phypsi & Timo kann ich...
    Gutti, Phypsi & Timo kann ich einen Kreativkurs mit FIMO-Knete anbieten, auch hiesige Blog-Interessierte sind herzlichst eingeladen. Thema: How to build a new brave world.

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