Ein Leserkommentar in einem Blog zum Massaker in Utoya erinnert mich an das jüngste Buch von Francis Fukuyama und die Lehren, die daraus zu ziehen sind: Zivilisation und Friede sind weder "natürlich" noch umsonst, beide sind fragil und müssen fortwährend neu errungen werden. Weiterlesen
Artikel im: Juli 2011
Genau richtig!
Der norwegische Staatsanwalt hat recht: „Aus Respekt vor den Toten und den Angehörigen muss der Täter für jede einzelne Tötung Rechenschaft ablegen." Und nicht nur aus Respekt vor den Toten und den Angehörigen, sondern auch um allen denen, die Breiviks Gesinnung etwas abgewinnen können, vor Augen zu führen, um welchen jämmerlichen Feigling es sich bei ihrem "Helden" handelt. Weiterlesen
Right or wrong, my bankrupt country
Ein Treppenwitz, dass diese fußkranken Griechen mit a little help from their friends dem ganz großen Schuldendebakel entgehen, während eine der größten und dynamischsten Wirtschaftsnationen der Welt, die USA, immer tiefer rein schlittern. Und zwar nicht, weil böse Ratingagenturen dieses und noch bösere Finanzmärkte jenes getan hätten, hinterrücks und in grenzenloser Niedertracht, sondern aus selbst gewolltem Institutionenversagen, einem "political decay", wie wir Transatlantiker das gerne nennen. Weiterlesen
Keinen Sinn suchen, wo keiner ist
Das Tragische an dem Massaker von Norwegen ist, dass einmal mehr dutzende von Menschen sterben mussten, um eine Banalität zu beweisen: der mit der Waffe ist der Stärkere. Diese Erkenntnis ist aber so alt wie die Menschheit, nichts, was man ihr an Neuigkeitswert hinzufügen könnte, auch nicht in 1500 Seiten. Weiterlesen
Ein Wunder – restricted & selective
Das muss ja ein reichlich merkwürdiger Gipfel gewesen sein, da in Brüssel, zu dem die Kanzlerin mangels Erfolgsaussichten erst gar nicht hinfahren wollte, und dessen Ergebnisse jetzt zum allgemeinen "Hurra!" mittels Fanfaren verkündet werden. Der Euro steigt und die Bankaktien und die griechischen Gemüter, und die Franzosend sind froh und die Deutschen und die Italiener und alles ist wunderbar, man mag es gar nicht glauben, daher gleich noch ein Mal: wunderbar! Weiterlesen
Für Demokratie und Menschenrechte – mit dem Geld der Chinesen
Unsere Epoche, ohnehin nicht arm an Paradoxien, wartet dieser Tage wieder mit einigen besonderen Schmankerl auf für all jene, die sich ihren Blick für das Widersprüchliche bewahrt haben: Da stellt sich ein US Präsident Obama hin und spricht dem syrischen Regime in Pausch und Bogen die Legitimation ab, im Hintergrund rasseln schon wieder die Säbel der Freiheit, aber wenn's zum Schwur kommt und man wie zuvor in Libyen wieder die Flieger schicken muss, dann ist man auf die Kohle von wem angewiesen? Der Chinesen, ganz genau – der einzig verbliebenen Großdiktatur des Planeten. Weiterlesen
Irreparabel kaputt!
Man isst neuerdings wieder gut im ICE. Sagt man. Die Boardrestaurants der weißen Pfeile geben sich allergrößte Mühe, zu gefallen, putzen ihrer Menükarten auf mit Schmankerlküche und Köstlichkeiten der Saison, für die irgendeiner der aus Film, Funk und Fernsehen bekannten Haubenköche verantwortlich zeichnet. Alles frisch, blitzsauber und freundlich, man spricht sogar deutsch, auch wenn man häufig nicht aus deutschen Landen stammt. Aber Service auf dem Niveau von Bulgarien war gestern, heute gibt's "Klassiker der deutschen Küche à la Alfons Schuhbeck", und für danach sogar noch "Küchentipps für zu Hause", vom Meister persönlich – ich bin begeistert. Denn obwohl die Strecke Hannover-Hamburg kaum mehr Zeit in Anspruch nimmt als eine durchschnittliche Ausgabe von "Lanz kocht", bin ich hungrig wie ein Löwe, zumal seit 5:00 Uhr morgens auf den Beinen – das schreit nach ein paar appetitlich angerichteten Kalorien. Und da kommt mir der Schuhbeck im ICE gerade recht. Weiterlesen
Besser scheitern
Wie jedes Jahr gehen drei Freunde in Kanada auf Elchjagd.Sie lassen sich in ein kleines Tal mit einem See fliegen, in dem das Wasserflugzeug landen kann. Nach drei Tagen kehren sie zurück. Jeder hat einen Elch erlegt. Sie beginnen das Flugzeug voll zu packen, binden den einen Elch an den linken Schwimmer, den anderen an den rechten und den dritten verstauen sie im Gepäckraum. Würde das so beladene Flugzeug noch abheben können und es über die nahen Baumwipfel schaffen? Egal: Den 3 Freunden geht es um etwas anderes… Weiterlesen