In einem Buch des österreichischen Managementtrainers Roman Braun las ich gestern folgende Anekdote:
„Wie jedes Jahr gehen drei Freunde in Kanada auf Elchjagd.Sie lassen sich in ein kleines Tal mit einem See fliegen, in dem das Wasserflugzeug landen kann. Nach drei Tagen kehren sie zurück. Jeder hat einen Elch erlegt. Sie beginnen das Flugzeug voll zu packen, binden den einen Elch an den linken Schwimmer, den anderen an den rechten und den dritten verstauen sie im Gepäckraum. Der Pilot, der das alles ruhig beobachtet, empfiehlt ihnen, zweimal zu fliegen, weil mit voller Bepackung und Besetzung das Flugzeug zu schwer und der See als Startbahn zu kurz wäre. Daraufhin erklärte ihm einer der drei Freunde: „Guter Mann, wir tun das nun schon seit zehn Jahren und es ist immer der gleiche See, wir drei sind die gleichen, es sind immer drei Elche und es ist immer das gleiche Flugzeug. Nur der Pilot ist dieses Jahr jemand anderer, nämlich Sie!“ Der Pilot fühlte sich bei seiner Ehre gepackt, startete das überfüllte Flugzeug, setzte so weit wie möglich zurück, ließ die Motoren auf Hochtouren laufen und glitt mit dem Wasserflugzeug über den See, zog es im letzten Moment hoch, kam über die ersten Baumwipfel hinweg … Doch dann verfing sich ein Schwimmer in einem Baumwipfel, das Flugzeug stürzte ab und alle fielen heraus. Der erste der drei rappelte sich auf und rief einen seiner Freunde: „Hallo Paul! Wo sind wir da?“ Paul rappelte sich auf und antwortete: „Ich weiß nicht genau, aber ich glaube circa zwanzig Meter weiter als voriges Jahr.“
Eine hübsche, kleine Geschichte wie ich finde, die mich sehr an die aktuelle Politik erinnert. Statt klarer und verbindlicher Ziele, auf deren Erreichung hingearbeitet wird, verfährt man seit geraumer Zeit nach der Maxime des „besser Scheiterns“, vergeudet seine ganze Kraft im Kampf um die Haltungsnoten, während in der Hauptdisziplin die Alternativlosigkeit zum Leitmotiv erklärt wird. „Wir können’s zwar nicht, aber die anderen auch nicht“, keine Visionen und keine Ideen, kein Charisma und keine Führungsstärke, keine mitreißenden Reden und kein energisches Einstehen für Erneuerung. Egal ob Steuern, Sozial-, Energie- oder Wirtschaftspolitik, überall scheint zu gelten:„Wir wollen nicht alles anders machen, aber dafür vieles besser“. Ein leerer Spruch, den wir jetzt schon des Öfteren zu hören bekommen haben, von Leuten, die im Wahlkampf noch als Tiger sprangen, es sich aber dann in der Rolle des Bettvorlegers so richtig kuschelig machten, noch bevor sie die erste Regierungserklärung abgegeben haben.
„Besser Scheitern“ – ein Motto, das sich die schwarz-gelbe Koalition und darin insbesondere die FDP auf die Fahnen schreiben sollten. Diese Regierung hat zwar keinen Kurs, aber den hält sie mit Bravour.
Auf sie mit...
Auf sie mit Gebrüll…………………rief der Tiger im Tank. Schon Adenauer bestritt Wahlkämpfe sehr erfolchreich mit dem Slogan:“Keine Experimente“. Und, wo simma getz?
apropos keine visionen... was...
apropos keine visionen… was macht eigentlich griechenland?
Herrgottseitnnoamoi, wo samma...
Herrgottseitnnoamoi, wo samma dann do herinna? Meim Schpezi, dem Hinterleitner Sepp, dea wo im Landdog meini, i moan unsane Indressen vadredän duad, hob i aa ollaweil gwoarrnt, des ko aso nimma weida laffa wias itza laffa duat. Gö!
In da „Alten Post“ homma uns droffa, mia Leiddragändän vo deni gscheadn Hammi, vo deni eahna ihra Bolidig. Mia lossn uns nimma obieseln, mia Bauan. Bal mia ein Haberfeldtreibn aufziagn dass deni do da Oarsch af Grundeis gangad. Leit ziagts eich woarrm o! Grad, dass de des Göld deni Griechn inn Oarrsch neischiabn un nix umikimmt, wo de eh Bleide sand un mia sölba mera ois a Billon € Schdaadsschuldn hom. Recht hoda da Gauweiler! Aus is! Mi leckst!
Zenzi, bring ma no a Maß!
https://www.youtube.com/watch?v=xje8obsrW9o
Bin für "Schöner...
Bin für „Schöner scheitern“.
Zwengs dem Stabreim. Sch sch.
Besser ist das.
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Sonst könnte man die Headline auch interpretieren als: besser sei es, zu scheitern. Was auch nicht ohne Reiz wäre. Scheitern gleich als Ziel.
Die alten Römer hatten ein ...
Die alten Römer hatten ein Sprichwort „Duc, sequere, aut de via decede“, was Ted Turner (immer noch Besitzer von CNN?) auf englisch übersetzen liess: „Lead, follow or get out of the way“.
Könnte auch auf die...
Könnte auch auf die Landesregierung von NRW und ihre Haushalte zutreffen. Oder die Schulpolitik, die nach dem Scheitern der Gesamtschule nun dasselbe Konzept unter dem Namen Gemeinschaftsschule verkauft…oder…oder…oder….
Wenn`s bloß die FDP wäre, könnte man die einfach abwählen und es würde besser werden. Glaubt das noch jemand außerhalb der Parteizentralen?
Vroni@: Schee sama sölba,...
Vroni@: Schee sama sölba, bessern dean ma uns in da Höll 😉
Schwarz-Gelb muß halt zusehen, wie das krumme Holz wieder gerade wird (Oder etwa frei nach Qualtinger: „Die Mama wird´s scho richtn“????).
fionn@:
videant consules, ne quid res publica detrimenti capiat.
Die Konsuln sollen zusehen, dass der Staat keinen Schaden nimmt (Cic.Catil.1,4 )
Der Beitrag könnte von mir...
Der Beitrag könnte von mir sein :-). Ich verlange von Politikern den Versuch von Führung. Eine Fahne aufpflanzen „Hier stehe ich“ und darum kämpfen, das sich möglichst viele um die Fahne versammeln, anstatt in vorauseilendem Gehorsam gegen Stimmungsbarometer aka Umfragen auf jede Position zu verzichten. Ich bin sicher – und alle Erfahrung aus verschiedenen Lebensbereichen spricht dafür -, dass Bürger das langfristig honorieren. Auch dann, wenn sie die Position nicht teilen.
Es gehört aber zur Wahrheit auch, dass ein solcher Versuch heute risikoreicher ist, als früher. Aus drei Gründen: Die eigene Unterstützerorganisation eines Politikers ist ungeduldiger als früher und lässt einem Politiker nur noch selten die Entwicklungszeit, die auch mal zwei Wahlniederlagen in Folge umfasst. Die Öffentlichkeit ist schriller und unseriöser geworden, sie verwechselt auch gerne „aktuell unbeliebt“ mit „grundsätzlich falsch“. Und das Einnehmen von Positionen geht in der Bevölkerung insgesamt eher zurück, die damit automatisch verbundene Härte wird zunehmend durch oberflächliche Beliebigkeit ersetzt, die sich als Empathie und Menschenzugewandheit tarnt. Hinzu kommt, dass die Entwicklung einer Haltung Lebenserfahrung voraussetzt. Also die Summe der gemachten Fehler in verschiedenen Lebensbereichen. Bei der sich durchsetzenden Spezies „Berufspolitiker seit der Geburt“ ist genau diese Lebenserfahrung schwach – und einseitig.
Gruss,
Thorsten Haupts
Re scheitern.
The US state...
Re scheitern.
The US state of Minnesota announced a shutdown last week – 22’000 state employees have been sent home, no pay. Public work has stopped and many public places (parks, public toilets) have been closed. Yet S&P rates Minnesota debt with Triple AAA and this is „unlikely to change“!!
https://minnesota.publicradio.org/collections/special/columns/shutdown/archive/2011/06/shutdown-unlikely-to-hurt-minnesotas-credit-rating.shtml
Das obig geschilderte Ende der...
Das obig geschilderte Ende der jeweiligen, div. Elchjagden ist „vermutlich“ ein flagranter Verstoß gegen nachstehende, falsifizierbare Aussage:
„orthodoxy is the death of knowledge, since the growth of knowledge depends entirely on the existence of disagreement“ (K. R. Popper)
..
fionn@: Triple A oder/und was hat es mit den chinesischen Triaden auf sich?