Hier. Und jetzt?

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Als Flüchtling in Deutschland

Ayham und der Apfelwein

| 7 Lesermeinungen

Seit März ist der Syrer Ayham Alshaabi in Deutschland, es gilt als sicher, dass er als Flüchtling anerkannt werden wird. Ayham hat Freunde in Düsseldorf, die von der Stadt am Rhein schwärmen. Der 22 Jahre alte Mann will aber in Frankfurt bleiben, obwohl er schon davon gehört hat, wie schwer es wird, hier eine Wohnung zu finden.

Als Neu-Frankfurter wird Ayham sich aber nicht nur an die Mieten gewöhnen müssen, sondern auch daran, Apfelwein zu trinken, vielmehr: den Genuss des sauren Getränks an langen Wirtshaustischen zu zelebrieren. Wir haben Ayham auf ein erstes Glas eingeladen – und darüber geredet, wie es war, in einem Land erwachsen zu werden, wo jeder Schritt vor die Tür der letzte hätte sein können.

Ayham hat sofort ja gesagt, als wir ihm in Frankfurt Sachsenhausen eine der traditionellen Apfelwein-Kneipen zeigen wollten. Er ist Moslem, aber er trinkt Alkohol. „A little bit, sometimes“, sagt er, lächelt und will sich erklären: Es gebe genug von diesen religiösen Fanatikern, die zwar keinen Alkohol trinken und kein Schweinefleisch essen würden, dafür aber Menschen töteten. Was Ayham sonst noch so gesagt hat bei unserem Kneipengespräch, über Ausgehen in Syrien, über Deutschland und seine Pläne, sehen Sie in diesem Video.


7 Lesermeinungen

  1. gentlemensch sagt:

    Deutschland ist also besser als Syrien?
    Vermutlich, wenn man ihm eingelegten Handkäs an den Riechkolben hält, wird alles relativiert, selbst Monaco oder Schweiz haben Schattenseiten und die Einwanderung in den Vatikan ist für Deutsche limitiert, immerhin Tebartz aus Limburg hat es geschafft.

  2. onemensch sagt:

    Mark Twain sagte mal...
    ….Englisch kann man in 3 Monaten lernen, Französisch in drei Jahren, und Deutsch lernt man in 30 Jahren noch. Ist was dran, weil die Sprache Teile enthält die man nur durch Muttersprache lernt. Zum Beispiel das Gender, wovon doch so viel in der Grammatik abhängt. Der Brauch wird die Sprache vereinfachen, weil es so mit allen Sprachen ist. Aber leider wird das die Kluft zwischen Umgangssprache und Bildungssprache verbreitern. Genau das ist woran doch die Integration scheitert. Bestimmt wäre das eine Entwicklung zum Besten, aber eher wird Englisch die Umgangssprache. Pfad der niedrigsten Resistance. Schade.

    • Cededa sagt:

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      Ist im Englischen auch nicht anders. Meine Schwiegereltern z.B. aus Englands Norden kann ich nicht verstehen. Aussprache sowieso, Idiom noch dazu.

      Heute sprach mich ein Ausländerkind an (aus Russland, glaube ich). Halbes Jahr hier, perfektes Deutsch – die Eltern nicht, wie auch.

      Warum das Kind? Kein Ghetto. Das ist das Einzige, was bei der Integration beachtet werden muss. Nicht zusammenpferchen.

  3. sidana sagt:

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    Nun lieber Ayham, dann gehe doch öfter mal einfach zum Dauth-Schneider und trinke eine Äppler dazu ein Rippchen mit Kraut. Sometimes solltest du es tun.
    Setze dich zu den Frankfurtern am Tisch auf die Bank. So lernst du Land und Leute kennen, die Sprache, auch das frankforderisch. Nur Mut, nur d. erste Äppler ist gewöhnungsbedürftig.

  4. heinz23 sagt:

    Auf einem guten Weg
    Ayham scheint ein netter Kerl zu sein . Die ersten Schritte sind gemacht .
    Was jetzt folgt ist : Handkäs mit Musik , Rippche , Schäufelche und ein Stadionbesuch bei unserer Frankfurter Eintracht .

  5. SvenSch sagt:

    An die FAZ Redakteure
    Ich wollte Euch ein großes Lob zu der Blog-Idee aussprechen.

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