Auf der Automesse IAA in Frankfurt wimmelt es nur so von Elektrofahrzeugen, die als Mobilitätslösung der Zukunft gefeiert werden. Aber wer recherchiert da mal beinhart? Gefahren über Gefahren. Ein Tankstellen-Massensterben wird einsetzen. Wir sehen schon die IG Tank und Öl auf die Barrikaden gehen und bei der Bundesregierung um Übergangsbeihilfen nachsuchen. Die Grünen fallen unter 5 Prozent und der Verkehrsclub Deutschland wird aus dem Verbandsregister gelöscht. Außerdem muss der Gesundheitsfonds aufgestockt werden, damit die Krankenhäuser dem Patientenansturm Herr werden können. Die Studiengänge Anästhesie und Chirurgie brauchen zusätzliche Finanzmittel.
Wir sind auf dem Messegelände fast von einem sich von hinten anschleichenden Tesla Roadster überfahren worden. Sieht aus wie ein Sportwagen und ist leise wie ein Katze. Zum Glück ist das Teil noch höllisch teuer und bleibt alle paar Kilometer ohne Saft liegen, sonst könnte man sich kaum noch über die Straße trauen. Die Dinger sollten permanent bimmeln oder vor ihnen wenigstens Menschen mit roten Laternen herlaufen müssen. Wir haben gleich mal die Mannen von Michelin gefragt, ob sie vielleicht besonders laut abrollende Reifen herstellen könnten. Da lachen die nur. Ja, Freunde, wie soll es denn weitergehen? Wofür haben wir die vielen hübschen Lärmschutzwände gebaut? Ganze Autobahnen eingehaust? Die dümmste Erfindung ist ja wohl Flüsterasphalt. So ein Quatsch, künftig brauchen wir Brüllasphalt. Wir sehen schon die Insolvenz des Fensterherstellers Velux nahen, weil kein Mensch mehr Isolierglas braucht. Es können schließlich nicht alle in der Einflugschneise des Flughafens wohnen.
Aber das sagen wir Ihnen. Wenn wir dann dereinst den ganzen lieben langen Arbeitsalltag in der Elektrogurke durch die Stadt geschlichen sind, dann öffnen wir an einem lauen Sommerabend genüsslich das Garagentor, holen das Schlüsselmäppchen aus Leder in Espresso Natur heraus, erwecken das 408 PS Tier im Heck unseres weißen 911 Sport Classic und knallen mal so richtig über die Autobahn. Leise knisternd darf der Porsche danach wieder in seinen Schlaf fallen, wir hängen den Schlüssel in unseren leicht angestaubten Schrank und träumen von einer vergangenen Zeit. Das Leben war schön, damals im Jahre 2009.
In diesem Sinne: Wir wünschen Ihnen eine schöne IAA und beenden unseren Blog an dieser Stelle. Bis in zwei Jahren. Das Auto wird wieder da sein. Die Freude daran auch.