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KlimaBlog

Der Klimawandel wühlt die Gesellschaft wie die Weltpolitik auf, verändert die Wirtschaft und fordert die Wissenschaft immer wieder heraus.

Grenzklimakosten des Bahnfahrens

Ob sich klimabewusste Reisende für die Bahn oder das Auto entscheiden, muss anhand einer ökonomischen Betrachtung festgelegt werden: Entscheidend ist, wie viel CO2 die Fahrt des letzten zusätzlichen Fahrers freisetzt. Und das spricht für die Bahn.

Ein kurzer Zwischenruf: Die aufgeflammte Diskussion um die Klimafreundlichkeit des Bahnfahrens setzt an den Durchschnittswerten an. Als Entscheidungskriterium muss aus ökonomischer Sicht jedoch eine Grenzbetrachtung angestellt werden. Das bedeutet: Wie viel Kohlendioxid setzt die Fahrt des letzten (zusätzlichen) Bahnfahrers oder Autofahrers frei? Und dann ändert sich das Ergebnis: Der letzte Fahrer senkt in der Regel die Grenzklimakosten (also die zusätzliche CO2-Emission), wenn er Bahn statt Auto fährt, da die zusätzliche Emission eines Bahnfahrers bei normaler Auslastung viel geringer ist als die Emission des Autofahrers.

Bild zu: Grenzklimakosten des Bahnfahrens 

Für jeden klimabewussten Reisenden sollte die individuelle Entscheidung Bahn oder Auto also an den Grenzklimakosten festmachen und nicht an den Durchschnittskosten. Wie immer in der Ökonomie kann diese Entscheidungsregel auch zum entgegengesetzten Ergebnis führen: Wenn ein Nahverkehrszug nur deshalb fährt, weil genau ein Reisender diese Rechnung aufstellt, sind die Grenzkosten um ein Vielfaches höher als bei einer Autofahrt. Diese Entscheidung muss aber jeder Reisende individuell treffen.