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KlimaBlog

Der Klimawandel wühlt die Gesellschaft wie die Weltpolitik auf, verändert die Wirtschaft und fordert die Wissenschaft immer wieder heraus.

Die Klimarekord-Flaute

Die globale Erwärmung wird zwar auch 2008 nicht ausbleiben, aber auch dieses Jahr wird es wohl keinen neuen Klimarekord geben, meinen britische Klimaexperten. Ob das wohl den klimapolitischen Wind dreht?

 

Es ist eine schlichte Prognose und klingt doch wie eine politische Erdbebenwarnung: Die Flaute in der globalen Erwärmungsstatistik setzt sich verschärft fort. 2008 werde allenfalls unter den Top Ten der wärmsten Jahre landen. Das hört man von zwei internationalen Topadressen der Klimaforschung, der britische nationale Wetterdienst – das „Met Office“ – am Hadley Centre und die Meteorologen der University of East Anglia, die jetzt ihre inzwischen fast schon traditionelle „Klimavorhersage“ zum Jahresbeginn bekannt gegeben haben. 

 

Mit  plus 0,37 Grad über dem langjährigen Mittel (1961-1990)  von 14 Grad werde das vor uns liegende Jahr deutlich unter dem absoluten Rekordjahr 1998 (+ 0,52 Grad), aber auch über dem in diesem Jahrzehnt kühlsten Jahr 2000 (+ 0,24 Grad) liegen. Grund: Die anhaltend ausgeprägte und ungewöhnlich starke Klimaanomalie La Nina, die an der süd- und mittelamerikanischen Pazifikküste kaltes Ozeantiefenwasser bringt und insgesamt kühlere Bedingungen als während eines  El-Nino-Ereignisses favorisiert.

 

Man wird sehen, wie sich die globale Klimavorhersage, an die sich  nur wenige Wetterexperten wagen, bewährt. Und wie sich der prognostizierte Einbruch in der Klimarekordstatistik auf politischer Bühne auswirkt. Folgt man der Dramaturgie des abgelaufenen Jahres, dann dürften sich die überhitzten Gemüter nach Bali schneller als erwartet abkühlen. Im vorigen Jahr nämlich sagten die britischen Met-Office-Experten im Januar das global gesehen wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen voraus. 0,54 Grad über dem langjährigen Mittel sollten es werden. Und klimapolitisch wurde es ja auch unbestritten das hitzigste. 

 

Heraus gekommen ist ein  statistischer Wert von plus 0,41 Grad. Mittelmaß in der Klimarekordstatistik des letzten Jahrzehnts. La Nina war angeblich Schuld, das löste früher als erwartet El Nino ab und fiel massiver aus als erwartet. So kann man sich täuschen. Mal sehen, welche Überraschungen das angebrochene Klimajahr bringt.

 

Hier der Link zur Mitteilung des Met Office