Konstantin Neven DuMont, Sohn des Kölner Zeitungsverlegers, wagt einen Neustart im Internet.
Als der Kölner Zeitungsverleger Alfred Neven DuMont seinen Sohn vor einem halben Jahr besuchte, zeigte er sich ganz begeistert. Das mag nicht nur daran gelegen habe, dass die beiden überhaupt mal wieder zusammenkamen – der Vater hatte seinen Sohn zuvor mit viel Tamtam aus der Unternehmensführung von M. DuMont Schauberg (“Kölner Stadt-Anzeiger”, “Express”, “Frankfurter Rundschau”, “Berliner Zeitung”) gestoßen. Im Haus des Sohns in Bergisch Gladbach war der Vater überrascht und angetan davon, wie weit der junge Konstantin Neven DuMont mit seinen neuen Internetmedienprojekten schon sei.
Ganz begeistert schien auch der ohnehin begeisterungsfähige Sohn, als er im Sommer von dem familiären Gespräch berichtete. Während Konstantin Neven DuMont redete, konnte er vom langen, dunklen Esstisch aus selbst die Fortschritte sehen, die seine neue selbständige Arbeit in sein Haus brachten: eine riesige grüne Leinwand in seinem Wohnzimmer, Computer und zwei fernsehtaugliche Kameras im Keller. Für seine neuen Aktivitäten stellt er 350 000 Euro bereit, wovon mit 200 000 Euro der größte Anteil für Technik reserviert und ausgegeben ist.
In diesen Tagen sieht Konstantin Neven DuMont tatsächlich mehr als nur Leinwand, Elektronik und Kabel. Das erste Webportal seines Unternehmens, KNDM, das er im Mai gegründet hat, lernt die Weiten des Internets kennen. “Ich habe mich am Anfang doch etwas verschätzt, wie komplex so ein Thema aufzubauen ist”, sagte er dieser Zeitung.
Die Internetseite “Evidero” soll mit Texten und Videos über Nachhaltigkeit, Verantwortung und Engagement berichten. “Wir wollen helfen, unsere drängendsten Zukunftsfragen zu beantworten, und Vorschläge unterbreiten, wie wir diesen Planeten auch den zukünftigen Generationen so überlassen können, dass dieser auch lebenswert ist”, sagt er. Das erste Thema: “Neue Wege für unser Geld”.
Das Internetportal betreibt Neven DuMont nicht nur, um Geld zu verdienen, sondern auch “weil es mir persönlich am Herzen liegt”. Aber das eine muss das andere ja nicht ausschließen. “Wir müssen in Vorleistung gehen, mit einem guten Produkt, um ein interessanter Werbepartner für Unternehmen zu werden.” Bis sich das Projekt auch trägt, dürfte es noch dauern – noch länger als das halbe Jahr, das von der Unternehmensgründung bis zum ersten Erscheinen verstrich.
Medienmacher: Konstantin Neven DuMont geht eigenen Weg
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