Der Verkauf der WAZ-Anteile wird nur der Auftakt. Die Struktur der Mediengruppe muss angepasst werden.
Der WAZ-Gruppe steht der Wandel ins Medienhaus bevor: Der wohl bald feststehende Verkauf der Anteile der Brost-Enkel wird nur der Auftakt zur Veränderung. Für Zukäuferin Petra Grotkamp und die weiteren Gesellschafter Renate Schubries und Stephan Holthoff-Pförtner beginnt damit die Arbeit. Sie müssen die Strukturen des Unternehmens anpassen.
Allzu oft haben sich in der Vergangenheit die unterschiedlichen Gruppierungen in der Gruppe blockiert. Die Geschäftsführung konnte bisher nur gemeinsam entscheiden. Wenn die Gesellschafter es richtig machen, lassen sie das Unternehmen künftig von einer Mannschaft leiten, in der jeder die Verantwortung mitsamt Entscheidungskraft für seine Bereiche trägt.
Zudem sind die Beteiligungen für die mehr als zahlreichen Zeitungen, die Zeitschriften, die Druckereien und das Digitalgeschäft derart verästelt, dass aufgeräumt werden müsste. Zwist im Gesellschafterkreis hat diesen Prozess der Bereinigung im vergangenen Jahr gestoppt.
Die Eigentümer werden schon bald genügend Möglichkeiten haben, um zu zeigen, ob sie solche Streitereien wiederholen wollen. Dass sich die Gesellschafter einig sind, müssen sie erst beweisen. Das wäre ein wirklicher Wandel.
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