Medienwirtschaft

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Zeitschriften, Fernsehen, Internet: Wie sich die Welt der Medien dreht

Neues Blog: Hinein in die Welt der Medien

| 2 Lesermeinungen

Bertelsmann ist bereit für die Börse, Sky holt sich für Milliarden die Bundesligarechte und die Verlage streiten sich mit Fernsehsendern oder Internetkonzernen um das digitale Feld: Willkommen in der Medienwirtschaft.

Bertelsmann ist bereit für die Börse, Sky holt sich für Milliarden die Bundesligarechte und die Verlage streiten sich mit Fernsehsendern oder Internetkonzernen um das digitale Feld: Willkommen in der Medienwirtschaft.

Die Welt der Medien dreht sich und wirkt so vielfältig wie nie. Ob im Sessel Zeitungen und Zeitschriften lesen, Radio hören und Fernsehen schauen –  oder alles unterwegs via Smartphone und Tabletcomputer verfolgen: Wir nutzen die Medien, wie es uns gefällt. Unternehmer erleichtert der Wandel nicht das Geschäft, aber es ermöglicht vieles mehr. Und das alles ist mehr als einen Blick wert.

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Wohin geht es? Viel Vielfalt: Ein Kiosk in Frankfurt (Foto Maria Irl)

Wie entwickeln sich Verlage und Sender ökonomisch? Wie gehen die Unternehmen den digitalen Wandel an? Wie greift die Politik in die Branche ein? Das F.A.Z.-Blog Medienwirtschaft schaut auf diese Fragen und auf das Geschäft hinter den Inhalten: auf das Wirtschaftsleben von Zeitung, Zeitschrift, Radio, Fernseher und deren digitalen Anwendungen.

Wohin geht die Reise in der Welt der Medien? Für Unternehmen heißt die Zukunft vor allem: Wir werden digitaler und internationaler. Die großen Medienkonzerne schreiten diese Spur der Branchenentwicklung voran und zeigen das, als sie zuletzt ihre Bilanzen vorstellten.

Bertelsmann (Umsatz: 15,3 Milliarden Euro) will in China, Indien und Brasilien wachsen und öffnet sich dafür externen Kapitalgebern. Axel Springer (3,2 Milliarden Euro) spielt die digitale Karte und kauft Internetrechte der Bundesliga. Pro Sieben Sat1 (2,8 Milliarden Euro) setzt zum einem auf Spiele und Videos im Internet, zum anderen will die Sendergruppe verstärkt Programme überall in der Welt entwickeln und produzieren. Hubert Burda Media (2,2 Milliarden Euro) sieht das digitale Geschäft mit einem Umsatzanteil von 43 Prozent schon als größten Bereich. Und der Bauer-Verlag (2 Milliarden Euro) macht mehr als die Hälfte seines Geschäfts im Ausland.

Gegen und mit den Internetriesen

Während sich die deutschen Medienhäusern auf die digitale Fahrt machen, stoßen sie auf große Brocken: Mit den amerikanischen Internetkonzernen erfahren sie eine Konkurrenz, die sie aus dem klassischen Geschäft kaum kennen. Mit den neuen Spieler müssen sich die Unternehmen arrangieren und arbeiten zum Teil auch zusammen. Die Unternehmen präsentieren sich auf Facebook, um Leser auf die eigenen Seiten zu lenken, und stellen in Apples App-Laden eigene Anwendungen ein.

Eines wollen die Verlage kaum noch: Ihre Inhalte sollen andere Anbieter im Internet nicht einfach nutzen, ohne dass diese dafür zahlen. Sie wollen aber auch auf Verweise nicht verzichten und fordern ein Leistungsschutzrecht, mit dem Suchmaschinenbetreiber wie Google für Verlagsinhalte zahlen. Das haben die Koalitionsfraktionen beschlossen, aber die Umsetzung steht noch aus und dürfte für Wirbel sorgen.

Auch versuchen sich Zeitungsverlage mit den öffentlich-rechtlichen Sendern auf eine Absprache zum Internetverhalten zu einigen – seit dem vergangenen Jahr und der Klage mehrerer Zeitungsverlage (darunter der Verlag dieser Zeitung) gegen die Tagesschau-App. Auch wenn sich beide Seiten weitgehend nahe gekommen sind, haben Verlagsmanager und Intendanten bislang noch nicht weißen Rauch zum Himmel steigen lassen.

Noch nicht ausgestanden ist weiter der große Streit im Pressevertrieb. Der Bauer-Verlag ringt weiter mit den Großhändlern und fast allen anderen Verlagen um das Grosso-System, nach dem die Händlern als neutrale Dienstleister die Publikationen der Verlage an den Kiosk liefern – und das die Pressevielfalt- und freiheit sichert.

Vom Leistungsschutzrecht über Tagesschau-App zum Pressegroßhandelssystem: Die Konflikte der Branche sammeln sich. Dieses Blog schaut darauf und wird diese wie auch andere großen Themen in der Medienwirtschaft verfolgen. Schon jetzt stehen an dieser Stelle sich Artikel zu den Hintergründen. Anregungen, Kritik, Hinweise und Kommentare sind gern gesehen.

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2 Lesermeinungen

  1. OA.L sagt:

    Dann sind Sie also das...
    Dann sind Sie also das Medien-Medium, ein Vermittler der Vermittler. Dann vermitteln Sie mal weiter, aber hoffentlich bleiben Sie nicht nur in der Mitte stecken und trudeln auch mal an die Ränder hinaus, dort ist die Luft noch frischer und die Sicht oft klarer, auch in die Mitte. Willkommen.

  2. donalphonso sagt:

    "Das Blog ist unter...
    “Das Blog ist unter http://www.faz.net/medienwirtschaft zu erreichen.”
    Nein, ist es nicht.

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