Medienwirtschaft

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Zeitschriften, Fernsehen, Internet: Wie sich die Welt der Medien dreht

Kommentar: Fernsehen auf Sicht

Werbung wird kurzfristiger geschaltet, der RTL-Konzern fährt auf Sicht.

Dass die europäische Krise Deutschland nicht ganz verschont, merken auch die Macher von RTL. Werbung wird kurzfristiger geschaltet, der Konzern fährt auf Sicht. Im wichtigen deutschen Markt konnte die Senderfamilie immerhin den Gewinn leicht steigern, in den Nachbarländern gelang das nicht – so verringert sich das Ergebnis deutlich.

Während so einerseits der Werbemarkt immer volatiler wird, rechnet die RTL-Gruppe andererseits damit, dass Zuschauer auf allen seinen Kanälen mehr sehen. Sowohl klassisches “lineares” Fernsehen als auch der Internetabruf sollen zulegen. Folgerichtig baut der Konzern das Geschäft mit hochauflösenden Sendern und nichtlinearen Angeboten aus. Doch Gefahr besteht, wenn das klassische Fernsehen kippt, weil die junge Zielgruppe sich mehr als angenommen Filme und Unterhaltung selbst zusammenstellt.

Zum anderen müsste der Fernsehkonzern vermehrt im Ausland, vor allem in Asien und Lateinamerika, Geschäfte finden, um die Anfälligkeit für die europäische Krise zu verringern. Das ist nicht leicht, weil es Partner vor Ort bedarf. Aber die Wachstumsmöglichkeiten scheinen dort ungleich größer zu sein. Der Start in Indien kann deshalb nur ein erster Testballon sein.

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