RTL startet „TV Now Plus“. Was kann daraus entstehen? Alles, was zählt.
Für das neue Fernsehangebot der RTL-Mediengruppe im Internet soll vor allem der Zuschauer mehr zahlen. Wer vorher nur einen Sender abonnieren konnte, muss mit „TV Now Plus“ jetzt für fünf weitere Sender ebenfalls Geld überweisen. Ob das zusätzlich zum Werbegeld zu hohen Einnahmen führt? Dafür wirken die Unterschiede zwischen der kostenfreien und der kostenpflichtigen Version noch nicht entscheidend genug. RTL lockt zwar mit einigen Extras, aber viele Inhalte sind auch in der Basis-Variante auf dem Computer zu sehen.

Die Digitalstrategie mit einem Angebot für jeden Sender war wohl jedenfalls zu kleinteilig. Wer aber eine große Masse digitaler Kunden zahlen lassen möchte, sollte ihnen neue, aufmerksamkeitsstarke und exklusive Sendungen bieten. Diesen Weg gehen die amerikanischen Online-Videotheken von Netflix und Amazon, die zuletzt eigene Produktionen für Deutschland angekündigt haben.
Dabei kann das neue RTL-Angebot zu einer Spielwiese für die gesamte Mediengruppe werden. Hier können die Sender den zahlenden Zuschauern die erste Folgen von neuen Produktionen zum Test vorspielen, ihnen gleich komplette Staffeln anbieten und neue Programme für das Internetpublikum entwickeln. RTL könnte damit viel ausprobieren. Doch bislang ist das nicht geplant. Das neue Portal allein ist aber nicht genug.
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